30. Dezember 2025

Zehn Jahre Brückenschlag nach Siebenbürgen: Verein der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz feiert Jubiläum im Jahr 2026

Das Jahresende naht – ein guter Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen und den Blick nach vorne zu richten. Unter dem Motto Zehn Jahre Brückenschlag zwischen der Schweiz und Siebenbürgen geben wir einen Ausblick auf die kommende Zeit. Denn 2026 steht ganz im Zeichen neuer Schritte und vertiefter Zusammenarbeit.
Die lang erwartete Aufnahme in die Föderation der Siebenbürger Sachsen steht nun kurz bevor. Die Unterzeichnung ist für den Heimattag an Pfingsten 2026 in Dinkelsbühl vorgesehen. Bereits im Juni erwarten wir zudem den Bundesvorsitzenden Rainer Lehni zu einem Besuch in Einsiedeln.

Im Oktober 2026 soll die Wanderausstellung „Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen – Ein europäisches Kulturerbe“ in der römisch-katholischen Pfarrei Guthirt in Zürich gezeigt werden. Die Idee stammt von Pfarrer Marcel von ­Holzen, der im Frühling mehrere Tage in Siebenbürgen verweilte und mit starken Eindrücken von Landschaft, Leuten, Kirchenburgen, Brauchtum und Kulinarik in die Schweiz zurückkehrte. Die Pfarrei Guthirt lädt zum gemeinsamen Erntedankfest ein. Geplant ist eine Veranstaltung mit einem Vortrag über die aktuelle Situation der Kirchenburgen in Siebenbürgen, einem ökumenischen Gottesdienst sowie dem Brauchtum aus Siebenbürgen und der Schweiz, verbunden mit einem gemeinsamen Brunch, u.a. mit Baumstriezel.

Auch die Kartause Ittingen, ein bedeutendes Kultur- und Seminarzentrum im Kanton Thurgau, zeigt großes Interesse an der Kirchenburgenlandschaft. Dort sollen Gespräche zwischen der Kirchenleitung Hermannstadt und einer lokalen Delegation der Kartause Ittingen sowie der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen stattfinden. Diese Gespräche knüpfen an die Fachtagung von 2018 im Kloster Kappel an, die damals unter dem gleichen Titel wie die Ausstellung stand.

Zudem ist geplant, die Wanderausstellung am rumänischen Nationalfeiertag am 2. Dezember 2026 in Bern zu zeigen.
Bei der Ausstellungseröffnung am 12. Oktober 2024 ...
Bei der Ausstellungseröffnung am 12. Oktober 2024 in Einsiedeln: die Botschafter Bogdan Mazuru (links außen) und Michael Flügger (rechts außen), Philipp Harfmann und Marianne Hallmen. Foto: Eugen von Arb Einsiedler Anzeiger
2027 wird die Zusammenarbeit weitergehen mit einem besonderen Anlass im Tessin, der ganz im Interesse der Jugend am siebenbürgischen Erbe steht. Im Campo Pestalozzi in Arcegno – in der Nähe des Monte Verità – soll ein „internationales Föderationsjugendlager“ stattfinden – ein wichtiger Schritt zur stärkeren Einbindung der Jugend in das siebenbürgische Erbe.

Tanz und Brauchtum werden an einem weiteren Anlass in Einsiedeln und Zürich gepflegt. Die Tanzgruppe der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland und die Tanzgruppe der Projektgruppe Haferland treffen auf lokale, traditionelle Tanzformationen aus Einsiedeln und Zürich. Dieses Zusammenkommen verspricht ein lebendiges interkulturelles Fest, das die Beziehung zwischen der Schweiz und Siebenbürgen weiter bereichert und stärkt.

Brücken werden nicht an einem Tag gebaut

Die wachsenden Beziehungen zwischen der Schweiz und Siebenbürgen sind das Ergebnis langjähriger Aufbauarbeit. Mit Ausstellungen, Fachtagungen, Kulturabenden, Lesungen, Forschungsprojekten und Schüleraustauschen wurden die Kontakte stetig vertieft. Denn Brücken entstehen bekanntlich nicht an einem Tag! Einige Etappen dieser Entwicklung:

• Die Wanderausstellung „Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen – Ein europäisches Kulturerbe“ war bereits im Oktober 2024 in der Schweiz zu sehen – anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Vereins der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz, der 2014 von Marianne Hallmen gegründet wurde – fast zeitgleich mit der Entstehung der Stiftung Kirchenburgen. Der Verein verfolgt seither ein zentrales Anliegen: Brücken zwischen alter und neuer Heimat zu schlagen und auf die bedrohten Kirchenburgen und Dörfer Siebenbürgens aufmerksam zu machen. Das Jubiläum bot im vergangenen Jahr einen würdigen Anlass, dieses Engagement sichtbarer zu machen und neue Kreise zu erreichen. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Kirchenburgen realisiert. Begleitet wurde sie von Philipp Harfmann, der ein sehr kompetentes Einführungsreferat hielt. So rückte ein hierzulande wenig bekanntes europäisches Kulturerbe in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

• Dass Einsiedeln als Gastgeberin der Ausstellung fungierte, ist Ausdruck lebendiger Kontakte: Der Bezirksrat Einsiedeln besuchte im Mai 2024 Siebenbürgen und knüpfte dort Verbindungen zu Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Hermannstadt.

• Im Oktober 2025 gastierte das Einsiedler Orchester Wood and Metal Connection – Symphonic Rock Orchestra mit 65 Teilnehmenden im Thalia-Saal in Hermannstadt. Ein Gegenbesuch des bekannten Hermannstädter Bachchores ist bereits geplant.

• Seit Frühling 2022 besteht ein regelmäßiger Schüleraustausch zwischen dem Samuel von Brukenthal-Gymnasium in Hermannstadt und der Stiftsschule Einsiedeln – ein besonders nachhaltiges Beispiel für gelebte Partnerschaft.

Dank dieser vielfältigen Initiativen wurden die Beziehungen Jahr für Jahr gefestigt und erweitert. Vieles kam ins Rollen – nun gehen im neuen Jahr die im Ausblick beschriebenen Initiativen mit neuem Schwung weiter. Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2026, verbunden mit dem Wunsch, dass wir unsere Brücken zwischen der Schweiz und Siebenbürgen weiterhin rege begehen und neue Räume erschließen.

Marianne Hallmen

Ansprechperson für Informationen zu den geplanten Veranstaltungen in der Schweiz und zu Beteiligungsmöglichkeiten ist Marianne Hallmen, E-Mail: mhallmen[ät]bluemail.ch, Telefon: (00 41) 7 86 28 18 09.

Schlagwörter: Schweiz, Verein, Jubiläum, Hallmen

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