30. Oktober 2012

Theatergruppe Augsburg zum zweiten Mal in Siebenbürgen

Anlässlich des 22. Sachsentreffens am 22. September in Birthälm machte sich die siebenbürgisch-sächsische Theatergruppe Augsburg unter ihrer langjährigen Leiterin und Trachtenkennerin Maria Schenker auf nach Siebenbürgen. Die Spieler wurden herzlich im Pfarrhaus in Großau/ Hermannstadt aufgenommen. Von hier wurden die Fahrten zu den Aufführungen mit dem Feuerwehrauto, das Mathias Krauss zur Verfügung stellte, unternommen.
Am 20. September ging es zur Einweihung der Mardischer Evangelischen Kirche, am 21. September nach Birthälm. Nach der nicht bequemen, aber sehr lustigen Reise wurden am selben Abend die Kulissen aufgestellt und noch einmal geprobt.

Am 22. September war gleich nach dem Kirchenbesuch um 12.00 Uhr die Aufführung im großen Gemeindesaal von Birthälm. Der Saal war gut besetzt und es fanden sich verschiedene prominente Gäste ein: Bischof Reinhart Guib, der Honorarkonsul Österreichs in Hermannstadt, Andreas Huber, samt Familie, Magister Volker Petri aus Österreich, Herr Wittstock aus Kronstadt, Beatrice Ungar und Arno-Reimar Ungar vom Sender TVR.
Theatergruppe Augsburg beim Sachsentreffen in ...
Theatergruppe Augsburg beim Sachsentreffen in Birthälm. Foto: Mathias Krauss
Gespielt wurde das Lustspiel „Urlew um Schwarzen Meer“. „Urlew“ sollte das frisch vermählte Paar, gespielt von Annemarie Klein und Helmut Schwarz , am Schwarzen Meer machen. Die Mutter der jungen Frau, gespielt von Helmine Pelger, erzählte die Neuigkeit, wie auf dem Dorf üblich, den Nachbarinnen und der Gevatterin. Nach und nach kamen sie nun, um eine „Kleinigkeit“ an ihre zufällig am Schwarzen Meer weilenden Kinder zu schicken. Die Nachbarin, Regina Martini, schleppte einen Koffer mit Obst für ihre Majo an, die Gevatterin, Susanna Becker, kam mit einem „nicht schweren“ Motorradreifen, und dann kam noch die Schwester der Gevatterin, Regina Lutsch, und brachte für ihren Sohn ein Päckchen mit einigen Würsten und fünf Liter Bratfett vom notgeschlachteten Schwein, das sich zum Glück gerade den Fuß gebrochen hatte. Die junge Frau war am Boden zerstört, da sie laut ihrem Mann nur einen Koffer packen durfte und nun plötzlich vor so viel Gepäck stand. Schließlich löst der Chauffeur, Michael Pelger, das Problem, und bringt alles zur Post. Die so „blamierte“ Schwiegermutter kann dann richtig Dampf ablassen, als der „Nochtswächter“, Johann Martini, und der „Kanzelodaner“, Herman Becker, Eier sammeln kommen für die „Kooperativ“. Es wurde viel gelacht und der Applaus war reichlich. Am Sonntag standen dann gleich zwei Vorführungen an, eine in Agnetheln und eine in der Gaststätte „Hermania“ in Hermannstadt. Die Vorführung in Agnetheln fand in der evangelischen Kirche statt. Trotz der anfänglichen Bedenken, ein Lustspiel in der Kirche aufzuführen, war es beeindruckend, da am Ende alle sehr gerührt und dankbar waren. Da stimmten die Spieler gerne das Lied „Mer wällen bleiwen wat mer sen“ an und alle sangen mit strahlenden, feuchten Augen mit.

Der Höhepunkt aller Aufführungen fand am Montagnachmittag im Carl-Wolff-Alten- und Pflegeheim statt. Gespannt warteten die Heimbewohner auf die Vorführung. Das Theater kam sehr gut an, es wurde gelacht, aber es flossen auch viele Tränen der Rührung. Nach dem Lied „Wahre Freundschaft“ blieb fast kein Auge trocken und der Abschied war schwer. Danke, liebe Augsburger Theatergruppe, dass ihr in den drei Tagen so viele Menschen glücklich gemacht habt.

Maria Onghert-Renten

Schlagwörter: Augsburg, Theater

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