20. November 2012

Sara Schaaser starb mit 102 Jahren

Eine starke Frau, wie Pfarrer Frank Müllenmeister Sara Schaaser bei der Trauerfeier in der evangelischen Kirche nannte, verstarb am 18. Oktober im gesegneten Alter von 102 Jahren und wurde am 23. Oktober auf dem Drabenderhöher Friedhof beerdigt. Ihre Familie und zahlreiche Trauergäste begleiteten sie auf ihrem letzten Weg.
Am 2. Oktober 1910 in Seiburg geboren, verbrachte sie ihre Kindheit und Schulzeit in ihrem Heimatort. Im Jahr 1930 heiratete sie Simon Schaaser und bewirtschaftete mit ihm den eigenen Bauernhof. Zwei Töchter wurden dem Ehepaar geschenkt. Heute gehören drei Enkelinnen und sechs Urenkel bzw. Urenkelinnen zu ihren Nachkommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte ihre Familie zunächst in Seiburg und danach in Neustadt im Burzenland, bis sie 1973 nach Deutschland aussiedelte. In Drabenderhöhe, Kronstädter Gasse 13, fand Sara Schaaser im Haus ihrer Tochter ein neues Zuhause. Sehr schnell engagierte sie sich für die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen und in der evangelischen Kirchengemeinde.

Sara Schaaser (1910-2012) ...
Sara Schaaser (1910-2012)
Von 1979 bis 1988 wirkte sie als Vorsitzende des Siebenbürgischen Frauenvereins mit damals 700 Mitgliedern. Zahlreiche auswärtige Gruppen und Gäste, darunter die Bundespräsidenten Carl Carstens und Richard von Weizsäcker, wurden unter ihrer Leitung vom Frauenverein bewirtet. Die Vorsitzende und anschließende Ehrenvorsitzende des Frauenvereins war als bescheiden, immer freundlich und stets hilfsbereit im Ort bekannt. Groß war ihr Einsatz Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bei den gemeinsamen Paketaktionen des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen im Diakonischen Werk der EKD in Deutschland und des Sozialreferates der Kreisgruppe Drabenderhöhe der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen. Hunderte Pakete wurden gepackt, zur Post gebracht und nach Siebenbürgen geschickt. Auch die Betreuung und Hilfe bei der Eingliederung der Spätaussiedler lagen Sara Schaaser sehr am Herzen.

Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie 1980 mit dem Goldenen Ehrenwappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen und 1986 in einem feierlichen Gottesdienst mit dem Diakoniekreuz ausgezeichnet.

Über den Tod ihrer ältesten Tochter kam sie nie hinweg. Die letzten Jahre verbrachte sie im Haus Siebenbürgen-Drabenderhöhe, Alten- und Pflegeheim, täglich besucht von ihrer Tochter Anni. An ihrem hundertsten Geburtstag war sie geistig noch fit. Dann wurde sie immer stiller, bis sie jetzt kurz nach ihrem 102. Geburtstag verstarb.

Beim Tränenbrot im Anschluss an die Beerdigung bedankte sich Dr. Roswitha Guist im Namen der Familie bei den anwesenden Trauergästen. Die Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, Enni Janesch, würdigte den Einsatz der Verstorbenen und hob ihre Verdienste für den Siebenbürgischen Frauenverein Drabenderhöhe besonders hervor.

Wir hier in Drabenderhöhe werden uns gerne an Sara Schaaser erinnern und ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

Enni Janesch

Schlagwörter: Nachruf, Drabenderhöhe, Frauen

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