22. Mai 2013

Sächsisches Theater in Crailsheim: Der Onkel kam aus Amerika

Der traditionelle heimatgeschichtliche Nachmittag der Kreisgruppe Crailsheim-Schwäbisch Hall fand in diesem Jahr am 14. April in der Turn- und Festhalle in Crailsheim-Altenmünster statt. Der Kreisgruppenvorsitzende Reinhold Bruckner konnte ein zahlreich erschienenes Publikum begrüßen, darunter den stellvertretenden Bundesvorsitzenden Rainer Lehni.
Der Trachtenchor unter der Leitung von Ute Hermann sang ein geistliches Volkslied aus Österreich: „Gott hat die Welt gemacht“. Es folgte der „Frühlingsgruß“ (Text: Hoffmann von Fallersleben, Musik: Robert Schumann) und Georg Meyndts „Motterharz, tea Adelstien“. Die Tanzgruppe unter der Leitung von Christa Klein-Bruckner erfreute mit den Tänzen „In der Mühli“, „Veilchenblaue Augen“ und „Salamander“.

Höhepunkt des Nachmittags und vom Publikum mit Spannung erwartet war die Aufführung des Lustspiels „Der Besäck“ in siebenbürgisch-sächsischer Mundart. Ein großes Lob gebührt unserer Theaterleiterin Renate Jäger. In mühevoller Arbeit, dabei aber sehr geschickt, hatte sie die Vorlage eines älteren Stückes unbekannter Herkunft inhaltlich bearbeitet und unseren Bühnen- und personellen Möglichkeiten angepasst. Die Ausgangssituation ist schnell beschrieben: Ein bäuerliches Ehepaar mit Sohn, Knecht und Magd, darüber hinaus dank neugieriger und tratschsüchtiger Nachbarin das ganze Dorf erwartet die Ankunft eines Onkels aus Amerika. Und was erhofft man von einem solchen Onkel? Dass er reich ist und es etwas zu erben gibt. Sollten sich diese Hoffnungen allerdings als nichtig erweisen – na, dann kann er was erleben! Erst recht, wenn die Frau der „Herr im Haus“ ist. Was tatsächlich nach der Ankunft des Onkels geschah, wird hier natürlich nicht verraten.
Szene aus „Der Besäck“ in Crailsheim, von links: ...
Szene aus „Der Besäck“ in Crailsheim, von links: Frau Kathi (Rosemarie Krauss), Nachbarin (Hannelore Schneider), Sohn Rudi (Marcel Krauss), Vater Hans (Gerhard Bruckner), Onkel (Bernddieter Schobel). Foto: Christa Klein-Bruckner
Den etwas tollpatschigen Bauern Hans spielte Gerhard Bruckner in gewohnt gekonnter Manier. Die äußerst dominante, aber im Grunde doch nicht herrschsüchtige Bäuerin Kathi wurde von Rosemarie Krauss gegeben. Marcel Krauss, der den Sohn Rudi spielte, wurde vor allem gelobt, weil er es als hier geborener Jugendlicher geschafft hatte, einen sächsischen Text zu lesen und sich anzueignen. Gustav Krauss spielte den Knecht Toni, dessen Versuche, mit dem „mister cowboy“ aus Amerika englisch zu kommunizieren, ziemlich unbefriedigend verliefen. Karin Schenker war die zwar beflissene, aber mit geistiger Hellsicht nicht gerade gesegnete Dienstmagd Zirri. Hannelore Schneider war als neugierige und tratschsüchtige Nachbarin Gerda voll in ihrem komödiantischen Element. Die Rolle des Onkels aus Amerika war Bernddieter Schobel zugefallen. Er stellte ihn als distinguierten, dabei recht energischen älteren Herren dar.

Der reiche Beifall kann auch als Verpflichtung zum Weitermachen der Theatergruppe verstanden werden. Danken möchten wir allen Helfern und vor allem allen Spenderinnen der vielen herrlichen Kuchen.

Bernddieter Schobel

Schlagwörter: Crailsheim, Theater, Saksesch Wält

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