7. August 2013

Kreisverband Nürnberg: Erlebnisreiche Reise nach Kanada

47 Reiselustige trafen sich am 16. Juni am Frankfurter Flughafen, um ihre lang ersehnte Kanadareise zu starten. Nachdem das Gepäck abgegeben war, nutzten wir die Gelegenheit, uns miteinander bekannt zu machen. Nach acht Stunden Flug in Toronto angekommen, wurden wir von unserer Reiseleiterin Karin Grigat, die uns mit dem Schild „Gruppe Siebenbürger Sachsen Nürnberg“ erwartete, in Empfang genommen und von da an bis zum Ende unserer Reise hervorragend betreut.
Sie zeigte für unsere Geschichte sehr großes Interesse und begleitete uns an unserem freien Tag nach Kitchener, um unsere Landsleute zu besuchen. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt sahen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Parlamentsgebäude, die Hafengegend, den imposanten CN-Tower und das quirlige Chinatown. Dann ging es weiter in südlicher Richtung durch die Obst- und Weinanbaugebiete der Niagara-Halbinsel über das historische Städtchen Niagara-on-the-Lake zu den Niagarafällen, die von den Seen Lake Huron und Lake Erie gespeist werden. Bei einer Bootsfahrt konnten wir die gewaltigen Wassermassen aus der Nähe betrachten.

Der nächste Tag führte uns nach Kitchener, zu unserem Treffpunkt mit Landsleuten aus Siebenbürgen, in den Concordia Club. Am St. Jakob Farmer Market in Waterloo trafen wir John und Jane Penteker. Nach einer kurzen Begrüßung machten wir uns auf zu einer Rundfahrt in die Umgebung. Gegen Abend wurden wir im Concordia Club erwartet. Die ehemalige Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada, Käthe Paulini, begrüßte uns bereits im Bus. Mit den wenigen Landsleuten, die sich doch die Zeit genommen haben, uns zu treffen, fand ein reger Austausch statt.

Unsere Reise führte uns am nächsten Tag weiter durch Ontario in die Hauptstadt Ottawa. Bei einer Stadtrundfahrt sahen wir u. a. auch das Parlamentsgebäude, Rideau-Hall und Canal, Con-federation Square, Byward Market Area, National Gallery of Canada. Entlang des landschaftlich reizvollen Ottawa-Flusses ging es in die französischsprachige Provinz Québec. Wir folgten der Route der ersten kanadischen Postkutschen durch typische frankokanadische Dörfer und Städtchen. In Québec sahen wir die Zitadelle, den Battlefields-Park, die reich verzierten Stadttore, das Château Frontenac und die Dufferin-Terrasse. Der Ottawa-Fluss bildet die Provinzgrenze zwischen dem englischsprachigen Ontario und dem französischsprachigen Québec. Dann stand Walbeobachtung auf dem Programm: eine Tour nach Tadoussac an der Mündung des Saguenay-Fjords in den Sankt-Lorenz-Strom. Der nächste Tag führte uns nach Montreal, bekannt durch Weltausstellung und Olympische Sommerspiele, wo wir eine Stadtrundfahrt machten. Am Abend war das Lichtermeer der Stadt vom Mount Royal aus besonders reizvoll.
Reisegruppe des Kreisverbandes Nürnberg vor dem ...
Reisegruppe des Kreisverbandes Nürnberg vor dem Parlamentsgebäude in Ottawa. Im Hintergrund die Bibliothek. Foto: Grazian Zieger
Thousand Islands war unser nächstes Ziel auf der Rückfahrt nach Toronto. Bei Rockport im Gebiet der „1000 Inseln“ nahmen wir an einer Bootsfahrt teil. Wir kamen am späten Abend im Hotel an und bereiteten uns auf den Flug von Toronto nach Calgary vor.

Wir verabschiedeten am nächsten Morgen auf der Fahrt zum Flughafen unseren Busfahrer Dusan, der uns acht Tage lang an der Ostküste Kanadas knapp 3000 km chauffierte, und flogen mit Air Canada zur nächsten Etappe unserer Reise an die Westküste. Bei diesem Flug wurde uns bewusst, welche Ausmaße dieses Land prägen. Ganze vier Stunden dauerte der Flug. Wir hatten in den Medien über die Überschwemmungen in und um Calgary erfahren. Calgary, diese moderne Stadt, war wie ausgestorben. Die Bewohner durften an unserem Ankunftstag zum ersten Mal wieder in die Stadt, um nach dem Rechten zu sehen. Unsere Fahrt Richtung Columbia Icefields ging zunächst an Farmen vorbei, wir kamen in die sanft geschwungenen Ausläufer der Rocky Mountains. Zu unserer Überraschung übernachteten wir inmitten der Rockys, in urigen Holzhütten am Rande des Waldes, wo Schwarzbären in der Nachbarschaft leben. Eine der größten Attraktionen ist der Columbia-Gletscher. Mit großen Schneefahrzeugen fuhren wir zum Icefield. Abends erreichten wir Banff, wo wir zunächst eine Stadtrundfahrt machten, um uns danach selbst auf Entdeckungstour zu begeben. Unterwegs hielten wir am Lake Luise, der „Perle der kanadischen Rockys“. Tiefblaue Seen, sattgrüne, endlose Wälder, strahlendweiße Gletscher und tosende Wasserfälle begleiteten uns auf unserer Fahrt über Alberta durch British Columbia bis hin zur spektakulären Küstenlandschaft von Vancouver Island. Wir erreichten die Indianerstadt Lillooet und konnten entlang der Straße viele Siedlungen der Indianer sehen. Auf dem „Trans Canada Highway“ ging es weiter nach Kamloop. Hier beeindruckte uns die Natur mit riesigen Eisfeldern, tiefen Schluchten, dichten Wäldern und von Gletscherwasser gespeisten Flüssen. Wir konnten einen Tag voller landschaftlicher Vielfalt genießen auf unserer Reise durch das Land der Rancher und Cowboys in Richtung Küstengebirge und zu unserem Tagesziel Whistler. Auf dem „Sea-to-Sky“-Highway erreichten wir Vancouver. Bei einer Stadtrundfahrt sahen wir den Stanley Park, die English Bay, Gastown, Chinatown, den Hafen.

Der letzte Reisetag führte uns nach Victoria auf Vancouver Island. Mit Bus und Fähre setzten wir über nach Viktoria. Wir erkundeten die Stadt bei einem Spaziergang und bemerkten den Einfluss britischer, europäischer und asiatischer Traditionen. Von Pferden gezogene Kutschen erfüllen das Stadtbild. Am Nachmittag besuchten wir die Butchart Gardens, ein Park mit Blumen und Bäumen aus der ganzen Welt.

Am nächsten Tag starteten wir gegen Mittag zum Flughafen. Der Fahrer begrüßte uns beim Einsteigen mit „Happy Canada Day“. So starteten wir am Nationalfeiertag von Kanada (Gründungsjahr 1867) zu unserer Heimreise mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck. Wir verabschiedeten uns von unserer Reiseleiterin und den Busfahrern. Wir werden sie in Deutschland wiedersehen, spätestens bei einer der Siebenbürgenreisen des Kreisverbandes Nürnberg, der sie sich gerne anschließen möchte. Ich danke allen, die dabei waren, für das tolle Mitmachen, die Pünktlichkeit und Toleranz, und freue mich auf alle, die bei einer der nächsten Reisen unseres Kreisverbandes dabei sind. Eventuell Südafrika?

Annemarie Wagner

Schlagwörter: Nürnberg, Reisebericht, Kanada

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