22. Januar 2014

Weihnachtsgottesdienst in St. Sebald

„Mach dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir“. Mit diesen Worten aus Jesaja 60,1 hieß am 8. Dezember Inge Alzner, Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, mehrere hundert Landsleute und Freunde der Siebenbürger Sachsen, darunter Pfarrer Johann Rehner und Kirchenmusiker Dr. Ekkehart Nickel, zum traditionellen siebenbürgisch-sächsischen Advents- und Weihnachtsgottesdienst in St. Sebald in der Nürnberger Altstadt willkommen.
Die Suche nach Licht bewegte sie, als sie sagte: „Nicht immer sind die Lichter mit der größten Anziehungskraft auch die Lichter, die uns Menschen Orientierung geben. Manchmal können Lichter auch blenden, und wir meinen, Weihnachten sei ganz einfach zu erreichen, immer der Lichtshow hinterher. Ob es darum so schwer ist, das eine göttliche Licht in der Welt zu finden, das die Dunkelheit erhellt?“ – Inge Alzner wünschte uns allen, „dass die Wärme, die das Licht ausstrahlt, in den Gottesdienst einzieht und wir vieles davon nach Hause mitnehmen können.“
Unsere Kinder singen beim Advents- und ...
Unsere Kinder singen beim Advents- und Weihnachtsgottesdienst in St. Sebald. Foto: Inge Alzner
Gemeinsames Singen und Beten sowie das von Brigitte Roth vorgelesene Weihnachtsevangelium aus dem Lukas-Evangelium waren der passende Einstieg zum Gedicht- und Liedervortrag der anmutigen Kinder, geleitet von Annette Folkendt und Angelika Meltzer. Der Vortrag der Kinder beeindruckte die andächtige Gemeinde in besonderem Maße.
Die wohlgesetzte Predigt von Pfarrer Johann Rehner verschob diesmal die Perspektive der Geburtsgeschichte Jesu ungewohnt und zugleich beeindruckend: Dabei ging er vom Weihnachtsevangelium nach Matthäus aus, knüpfte klug an und ließ Josef mit seinen Zweifeln, mit seinen zig – menschlich berechtigten – Fragen vor uns erstehen. „Gestern, ja gestern hatte Maria, meine Verlobte, mir eröffnet, sie sei schwanger. Schwanger! Wo wir uns doch einig geworden sind – und es war uns nicht immer ganz leicht – noch nie als Mann und Frau eins geworden sind. Also musste ein anderer – ich mochte den Gedanken gar nicht zu Ende denken … Wenn das rauskommt. Wenn das mit Marias Schwangerschaft rauskommt!“ Josef grübelt, will Maria heimlich verlassen, ist jedoch klug genug, diesen Entschluss nochmals zu überschlafen. Matthäus schreibt: „Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ Jesus, der Retter.

„Eigentlich ist die Botschaft von Weihnachten ganz einfach“, erklärte Pfarrer Rehner: „Gott nimmt uns an, wie wir sind, schutzlos und verletzlich, darum dürfen auch wir selbst uns annehmen, so, wie wir sind ... Wer sein Herz öffnet, bei dem wird er Wohnung finden. Gott gibt jedem einzelnen Menschen eine unverletzliche und unverlierbare Würde.“

Nach dem Kindervortrag und der Predigt folgte die traditionelle Kinderbescherung. Johann Lindert hatte mit seinen Helferinnen und Helfern ansprechende Süßigkeiten für die Kleinsten verpackt, um sie nun auszuteilen. Vor dem abschließenden „Stille Nacht, heilige Nacht“ dankte Inge Alzner allen Akteuren für ihr gemeinschaftsstärkendes Tun und den im Sebalder Kirchenraum Anwesenden „für Ihr Kommen, für Ihre Treue zu uns, für Ihre Geduld mit uns“ und wünschte allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Adventsfeier, Nürnberg

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