4. Mai 2014

Siebenbürger Sachsen in Böblingen e.V: den Traum vom Vereinsheim erfüllt

„Was lange währt, wird endlich gut, und Beharrlichkeit führt zum Ziel!“ Diese Beharrlichkeit sprach Hildegard Kijek, Vorsitzende des Vereins, bei der Eröffnung des neuen Vereinsheims am 5. April immer wieder an. Auch der Böblinger Oberbürgermeister Wolfgang Lützner lobte neben dem Fleiß und der Hilfsbereitschaft der Mitglieder auch ihre Beharrlichkeit.
In ihrer knapp sechs Jahre währenden Amtszeit als Vorsitzende hat Hildegard Kijek, unterstützt vom Vorstand, nicht nachgelassen, das Thema Vereinsheim zielstrebig zu verfolgen, was im Frühjahr 2013 zum Erfolg führte. Die Stadt Böblingen beabsichtigte, ein Gebäude im Schulkomplex Stockbrünnele in Böblingen aufzugeben, und stand vor der Frage: abreißen oder eine neue Bestimmung finden. Da die „Buschtrommeln“ in siebenbürgischen Kreisen immer noch gut funktionieren, erfuhr die Vereinsführung von diesem leer stehenden Gebäude und konnte bei der Stadtverwaltung den Antrag auf Überlassung für die Nutzung als Vereinsheim stellen. Ein schlüssiges Konzept überzeugte schließlich die Verantwortlichen im Rathaus. Am 1. August 2013 erhielt die Kreisgruppe Böblingen die Schlüssel und konnte mit den Renovierungsarbeiten beginnen.
Bei der Einweihung des Vereinsheims in Böblingen: ...
Bei der Einweihung des Vereinsheims in Böblingen: Oberbürgermeister Wolfgang Lützner (3. von links), Hildegard Kijek, Stadtrat Walter Arnold (5. von links) und Trachtenträger der Tanzgruppe Böblingen. Foto: Karl Bulkescher
Nun galt es sorgfältig zu planen, Helfer zu bestellen und einzuteilen. Was man vorhatte, war keine kleine Nummer. Eine Wand zwischen Klassenzimmern wurde herausgerissen und somit ein etwa 130 qm großer Saal geschaffen. Parallel dazu wurden die anderen Klassenzimmer gereinigt, gestrichen und der Boden ausgebessert.

Bereits im Oktober 2013 konnte der Jugendbachchor aus Kronstadt in einem Raum empfangen und bewirtet werden. Im Dezember zog die Tanzgruppe ein und belegte einen Raum als Bastelzimmer und einen zweiten als Probenraum. Im Januar 2014 kam der Chor hinzu, und die Senioren hielten den Nachmittagskaffee erstmals hier ab. Zum Teil kämpften sich die Nutzer noch durch eine Baustelle, da die Toiletten komplett renoviert werden mussten und ein Klassenzimmer einen Laminatboden und eine Spiegelwand erhielt. Nach dem Faschingsball im Februar renovierte die Tanzgruppe den letzten Raum. Nun hatte man einen Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten und konnte die offizielle Eröffnung planen. Mit einem Helferfest am 15. März wurde der „Stapellauf“ gefeiert und gleichzeitig, unter realen Bedingungen, der Ernstfall getestet.

Am 5. April erstrahlte das Gebäude in neuem Glanz. Zahlreich geladene Gäste hielten im liebevoll geschmückten ehemaligen Pavillon Einzug und wurden von Hildegard Kijek und ihren Vorstandskollegen herzlich begrüßt. Beim Rundgang durch das Gebäude zeigte die Vorsitzende stolz, was die Helfer in den zurückliegenden Monaten geleistet hatten, und nicht nur der Böblinger Oberbürgermeister und Stadtrat Walter Arnold aus Sindelfingen waren beeindruckt.

In ihrer Begrüßung bedankte sich Hildegard Kijek bei allen, die an diesem Projekt beteiligt waren und noch sind. Sie versprach, das Haus mit Leben zu füllen und im Sinne aller zu nutzen. Es soll eine Begegnungsstätte werden für Jung und Alt, wo man sich gerne trifft und wo man nicht nur arbeitet, sondern auch feiert. Wolfgang Lützner drückte in seiner Ansprache seinen Respekt vor dieser Leistung aus und zeigte sich erfreut über die Entscheidung, das Gebäude den Siebenbürger Sachsen gegeben zu haben. Wenn er bedenke, dass das Gebäude ­abgerissen werden sollte, könne er nur froh darüber sein, dass dies nicht passiert sei. Walter Arnold lobte ebenfalls den Einsatz der Vereinsmitglieder, auch die Präsenz des Vereins bei den Veranstaltungen in beiden Städten. Wir gehören dazu.

Grüße von Seiten des Verbandes der Siebenbürger Sachsen überbrachte Siegfried Habicher, stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg. Pfarrer i.R. Hans-Dietrich Schullerus ließ es sich nicht nehmen, in einem geistlichen Grußwort die besten Wünsche zu übermitteln und brachte als Geschenk eine Bibel mit, die er zum Gebrauch diesem Haus übereignete. Im Laufe des Nachmittags meldeten sich auch die Vorsitzenden der Nachbarkreisgruppen zu Wort, drückten ihre Freude und ihren Respekt über diese Errungenschaft aus und wünschen sich, dass dieses Haus auch für Begegnungen über die Kreisgrenzen hinaus genutzt werden könnte. Die Feier gestalteten die Kulturgruppen mit, angefangen von einem Begrüßungsständchen der Blaskapelle über eine Gesangseinlage des Chores bis hin zu den Tänzen der Kinder- und Erwachsenen-Tanzgruppen, die mittlerweile zu einer stattlichen Truppe herangewachsen sind.

Nach dem offiziellen Teil spielten Renate und Dieter Huber zum Tanz auf und der Saal füllte sich allmählich. Bis in die Morgenstunden wurde getanzt und gefeiert. Auch wenn die dringendsten Arbeiten erledigt sind, abgeschlossen sind sie nie. Dieses Haus wird immer wieder Veränderungen erfahren, wird sich dem Wandel anpassen – allerdings wird es unser siebenbürgisches Haus bleiben.

Über die vielen lobenden Worte sowie Geld- und Sachspenden hat sich das Vorstandsteam mit allen Helferinnen und Helfern sehr gefreut. Wir werden auch in Zukunft alles dran setzen, uns dieses „Geschenkes“ seitens der Stadt Böblingen zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins würdig zu erweisen.

Hildegard Kijek

Schlagwörter: Böblingen, Vereinsheim

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