Aus diesem Anlass fand der NRW-Tag, der alle zwei Jahre stattfindet, vom 26. bis 28. August 2016 in der Landeshauptstadt Düsseldorf statt. Der NRW-Tag, gemeinsam vom Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Düsseldorf organisiert, zog Hunderttausende von Schaulustigen zum bunten Bürgerfest an, das in der Altstadt sowie zu beiden Seiten des Rheins gefeiert wurde. Ein bunter Festzug bewegte sich am 27. August durch die Altstadt. Rund 80 Gruppen zeigten ein buntes Bild von Nordrhein-Westfalen.

Ob Karnevalsgarden, Tanzgruppen, Schützen oder die chinesische oder japanische Gemeinde, mehrere tausend Zugteilnehmer präsentierten sich am heißesten Tag des Jahres dem dicht gedrängt stehenden Publikum. Mitten drin auch die Siebenbürger Sachsen aus Nordrhein-Westfalen – als Gruppe 25 bildete die Landesgruppe NRW des Verbandes der Siebenbürger Sachsen mit 90 Teilnehmern eine der größten Gruppen im Festzug. Angeführt wurde die siebenbürgisch-sächsische Abordnung vom Blasorchester Drabenderhöhe-Siebenbürgen, unterstützt von Musikanten der Blaskapelle Herten und der Siebenbürger Musikanten Overath. Mit ihren wunderbaren Klängen ließ es sich viel besser durch die Hitze marschieren.

Es folgte ein bunter Strauß von siebenbürgisch-sächsischen Festtrachten. Nicht unbedingt für Temperaturen um 35 Grad ausgelegt, trotzten die 50 Trachtenträgerinnen und Trachtenträger dem heißen Wetter und zeigten stolz unsere schönen Trachten. Vertreten waren in der Trachtengruppe der Landesvorstand sowie die Kreisgruppen Dortmund, Drabenderhöhe, Köln und Setterich. Immer wieder wurde vom Straßenrand reichlich Applaus gespendet, manch einer fragte interessiert nach der Herkunft der Gruppe. „Schön, dass ihr da seid“, sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die am Burgplatz direkt am Straßenrand stand und jede Gruppe einzeln begrüßte. Einen tollen Blickfang bildete ein Paar in Frauendorfer Tracht (Monika und Daniel Wagner), der Mann mit dem berühmten „Gepeschken“ auf dem Hut, aber auch die beiden kleinen fünf- und vierjährigen Schwestern Lilly und Phoebe Schwager aus Setterich, in den schönen nordsiebenbürgischen Trachten.

Nach getaner Arbeit und völlig durchgeschwitzten Trachten ließ man den Nachmittag am Rheinufer mit einem Bier oder Kaltgetränk ausklingen, nachdem man die Drabenderhöher zu ihrem Bus verabschiedet hatte. Zum Abschluss besuchten die Kölner und Dortmunder Sachsen den Landtag von NRW, der seine Pforten ebenfalls geöffnet hatte. Die Tanzgruppe Köln, unterstützt vom Dortmunder Akkordeonspieler Hans Thiess, zeigte auf dem Platz vor dem Landtagseingang zwei Volkstänze und erntete reichlich Applaus. Die Dortmunder Sachsen zogen das Fazit des Tages: „Es hätte uns leid getan, wenn wir nicht dabei gewesen wären“.

Ein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmer, die sich Zeit genommen haben, die Siebenbürger Sachsen beim Festzug zu präsentieren. Solch hervorragende Möglichkeiten der Öffentlichkeitswerbung sollten immer wahrgenommen werden. Der Verband der Siebenbürger Sachsen war übrigens die einzige Gruppe aus dem Vertriebenen- und Aussiedlerbereich, die diese Möglichkeit genutzt hat.

Rainer Lehni