12. Dezember 2024
Gottesdienst der Landesgruppe Baden-Württemberg in Schorndorf
"Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir." Hebr 13,14 - Am 17. November fand der traditionelle Gottesdienst nach siebenbürgischer Gottesdienstordnung in der Ev. Versöhnungskirche in Schorndorf statt, zu dem die Landesgruppe Baden-Württemberg eingeladen hatte. Gestaltet und vorbereitet wurde der Gottesdienst von Pfarrer i. R. Dr. Rolf Binder, vormals Pfarrer in Bodendorf und Arbegen sowie jährlicher Vertretungsdienst im Kirchenbezirk Schäßburg, der aus Neuenstadt am Kocher angereist war.
Am Flügel saß die langjährige Organistin Grete Schuller aus Galt. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Vereinten Siebenbürger Blaskapellen aus Baden-Württemberg unter der Leitung von Hans-Otto Mantsch. Der neue Pfarrer der Versöhnungskirche, Dr. Markus Steinhilber, erlebte erstmals siebenbürgisches Brauchtum in seiner Gemeinde.
Der Sonntagmorgen begann mit einem Ständchen der Vereinigten Blaskapellen für die beiden Pfarrer. Pfarrer Binder, der sich in seine Amtszeit als frei gewählter Pfarrer zurück versetzt fühlte, dankte in seiner Ansprache und verwies auf die Bedeutung der Musikkapelle im Kirchenjahr sowie im Lebenskreislauf hin. Bald waren alle Plätze besetzt und die Blaskapelle läutete den Festgottesdienst mit dem Musikstück: „Eine feste Burg ist unser Gott“, ein. Durch diese eindrucksvollen Klänge fühlte man sich vereint, nicht nur mit Gott sondern auch in heimatlicher Gemeinschaft. Herzlich begrüßte Pfarrer Steinhilber die Anwesenden in seiner Gemeinde.
Pfarrer Binder betonte in seiner eindrucksvollen Predigt die gegenwärtige Kraft, obwohl die Stelle Hebräerbrief 13,14 „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ oftmals heute apokalyptisch ausgelegt wird. Jeder, der diesen Spruch hört, denkt zuerst an seinen eigenen Lebenslauf, an sein Auswandern, sein Umziehen. Aus den gesungenen Liedern: „Wachet auf ruft uns die Stimme“ (147) und „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär in dir“ (150) ist zu erkennen, dass diese himmlische Stadt eine andere Welt in unserer Welt ist, eine geistige Wirklichkeit. Jesus hat die Seinen, alle Christen, also auch uns, die Stadt auf dem Berg genannt (Mt. 5,14 f.). Man soll das Licht dieser Stadt sehen. „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. … Lasset euer Licht leuchten, das die Leute eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Jesus will, dass wir in diesem Leben in seiner Stadt wohnen und danach trachten, darin zu bleiben. „Ihr seid gekommen zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem“ (Hebr 12,22), sagte er zu den lebenden Gemeindegliedern seiner Zeit. Ihr seid Bürger diese Stadt. „Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist“ (Eph 2). Link zum Video Gottesdienst der Landesgruppe Baden-Württemberg am 17. November 2024 in der Evangelischen Versöhnungskirche in Schorndorf Die zukünftige Stadt ist unser höheres Zuhause. „Zukünftig“ hatte früher eine andere Bedeutung. Es konnte sowohl Vergangenheit, Gegenwart als auch Zukunft sein. Der siebenbürgische Pfarrer und Melanchton-Schüler Damasius Dürr (1535/1537–1585) predigte am 1. Adventsonntag 1572 in Klein-Pold im Unterwald „Von der viererlei Zukunft Jesu Christi“. Die erste Zukunft ist, dass er in Bethlehem geboren wurde, die zweite, dass er in Jerusalem einzog und die Karwoche begann, die dritte, dass er als der Auferstandene unsere Herzen berührt, die vierte, dass er am Ende der Tage wiederkommen werde.“ Dürr meinte, die dritte Zukunft ist die wichtigste, dass er uns in diesem Leben regiert. „Zukünftig“ heißt, Christus kommt auf uns zu. Er, der „zukünftige Herr“, will uns in seiner Regierung haben. Die zukünftige Stadt kommt auf uns zu, das ist räumlich – der Raum, der uns umgibt – zu verstehen, nicht zeitlich. Der Dichter Angelus Silesius (1624–1677) prägte den Spruch: „Die Zukunft unserer Herrn war, ist und wird geschehn, […] wenn man ihn wird herrlich sehn.“
Der Gottesdienst, der uns die geistige und vertraute Heimat nahe brachte, schloss mit dem von den Bläsern gespielten Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Gerhard Tersteegen. Die Kollekte war für den Erhalt der Kirchenburgen in Siebenbürgen bestimmt.
Anschließend gab es wetterbedingt ein Konzert der Vereinigten Kapellen in der Kirche. Bei Kaffee und Kuchen der Kreisgruppe Schorndorf sowie bereichernden Gesprächen klang der Vormittag aus.
Ein herzlicher Dank gilt Pfarrer Binder und Organistin Grete Schuller, der Vereinigten Blaskapellen und Bernhard Staffendt für unermüdlichen Einsatz sowie der Kreisgruppe Schorndorf für Speis und Trank. Ein besonderer Dank gilt der Versöhnungskirche Schorndorf für die Gastfreundschaft und die Aufzeichnung des Gottesdienstes, der auf YouTube unter http://youtu.be/AriAwj1B-X4 zu sehen ist.
Der Sonntagmorgen begann mit einem Ständchen der Vereinigten Blaskapellen für die beiden Pfarrer. Pfarrer Binder, der sich in seine Amtszeit als frei gewählter Pfarrer zurück versetzt fühlte, dankte in seiner Ansprache und verwies auf die Bedeutung der Musikkapelle im Kirchenjahr sowie im Lebenskreislauf hin. Bald waren alle Plätze besetzt und die Blaskapelle läutete den Festgottesdienst mit dem Musikstück: „Eine feste Burg ist unser Gott“, ein. Durch diese eindrucksvollen Klänge fühlte man sich vereint, nicht nur mit Gott sondern auch in heimatlicher Gemeinschaft. Herzlich begrüßte Pfarrer Steinhilber die Anwesenden in seiner Gemeinde.
Pfarrer Binder betonte in seiner eindrucksvollen Predigt die gegenwärtige Kraft, obwohl die Stelle Hebräerbrief 13,14 „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ oftmals heute apokalyptisch ausgelegt wird. Jeder, der diesen Spruch hört, denkt zuerst an seinen eigenen Lebenslauf, an sein Auswandern, sein Umziehen. Aus den gesungenen Liedern: „Wachet auf ruft uns die Stimme“ (147) und „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär in dir“ (150) ist zu erkennen, dass diese himmlische Stadt eine andere Welt in unserer Welt ist, eine geistige Wirklichkeit. Jesus hat die Seinen, alle Christen, also auch uns, die Stadt auf dem Berg genannt (Mt. 5,14 f.). Man soll das Licht dieser Stadt sehen. „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. … Lasset euer Licht leuchten, das die Leute eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Jesus will, dass wir in diesem Leben in seiner Stadt wohnen und danach trachten, darin zu bleiben. „Ihr seid gekommen zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem“ (Hebr 12,22), sagte er zu den lebenden Gemeindegliedern seiner Zeit. Ihr seid Bürger diese Stadt. „Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist“ (Eph 2). Link zum Video Gottesdienst der Landesgruppe Baden-Württemberg am 17. November 2024 in der Evangelischen Versöhnungskirche in Schorndorf Die zukünftige Stadt ist unser höheres Zuhause. „Zukünftig“ hatte früher eine andere Bedeutung. Es konnte sowohl Vergangenheit, Gegenwart als auch Zukunft sein. Der siebenbürgische Pfarrer und Melanchton-Schüler Damasius Dürr (1535/1537–1585) predigte am 1. Adventsonntag 1572 in Klein-Pold im Unterwald „Von der viererlei Zukunft Jesu Christi“. Die erste Zukunft ist, dass er in Bethlehem geboren wurde, die zweite, dass er in Jerusalem einzog und die Karwoche begann, die dritte, dass er als der Auferstandene unsere Herzen berührt, die vierte, dass er am Ende der Tage wiederkommen werde.“ Dürr meinte, die dritte Zukunft ist die wichtigste, dass er uns in diesem Leben regiert. „Zukünftig“ heißt, Christus kommt auf uns zu. Er, der „zukünftige Herr“, will uns in seiner Regierung haben. Die zukünftige Stadt kommt auf uns zu, das ist räumlich – der Raum, der uns umgibt – zu verstehen, nicht zeitlich. Der Dichter Angelus Silesius (1624–1677) prägte den Spruch: „Die Zukunft unserer Herrn war, ist und wird geschehn, […] wenn man ihn wird herrlich sehn.“
Der Gottesdienst, der uns die geistige und vertraute Heimat nahe brachte, schloss mit dem von den Bläsern gespielten Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Gerhard Tersteegen. Die Kollekte war für den Erhalt der Kirchenburgen in Siebenbürgen bestimmt.
Anschließend gab es wetterbedingt ein Konzert der Vereinigten Kapellen in der Kirche. Bei Kaffee und Kuchen der Kreisgruppe Schorndorf sowie bereichernden Gesprächen klang der Vormittag aus.
Ein herzlicher Dank gilt Pfarrer Binder und Organistin Grete Schuller, der Vereinigten Blaskapellen und Bernhard Staffendt für unermüdlichen Einsatz sowie der Kreisgruppe Schorndorf für Speis und Trank. Ein besonderer Dank gilt der Versöhnungskirche Schorndorf für die Gastfreundschaft und die Aufzeichnung des Gottesdienstes, der auf YouTube unter http://youtu.be/AriAwj1B-X4 zu sehen ist.
I. S.
Schlagwörter: Gottesdienst, Baden-Württemberg, Schorndorf
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