Michael Lassel, geboren am 19. Dezember 1948 in Ludwigsdorf in Nordsiebenbürgen, studierte von 1968 bis 1972 Malerei an der Kunstakademie in Bukarest, anschließend arbeitete er in Schäßburg als Kunsterzieher. Nach seiner Aussiedlung 1986 arbeitete er als freischaffender Künstler in Franken, wo er mit seiner Familie eine neue Heimat fand. Dem Trompe-l’oeil wandte sich der Maler ab 1989 zu, erhielt unzählige Preise für seine Werke. Er selbst sagt: „Mich haben immer die Texturen und die tiefen Schatten der Realität interessiert.“

Bei unserem Besuch war auch der Künstler Michael Lassel dabei und wir wurden sehr herzlich begrüßt. Gespannt folgten wir den Erläuterungen von Tünde Lassel, der Ehefrau und Kuratorin der Ausstellung. Eine neue Welt tat sich uns auf, mit Hilfe der Erläuterungen erkannten wir einige Details und stellten neugierige Fragen. Tünde Lassel führte uns behutsam von Bild zu Bild, 26 an der Zahl, beantwortete geduldig unsere teils naiven Fragen. Die dargestellten Objekte, Büsten, verschiedene Werkzeuge, Münzen, Spielkarten und andere Dinge des alltäglichen Lebens bekamen eine besondere Bedeutung und fügten sich zu einem wunderbaren Ganzen. Es war eine besondere Erfahrung: ein gebürtiger Siebenbürger, einer von uns, mit unserer Geschichte, der es mit großem Fleiß, Ausdauer, Geduld und mit viel Begabung geschafft hat, hervorragende Bilder zu malen. Ein Hauch Zufriedenheit und ja, auch Stolz und Genugtuung lagen in der Luft und die Gewissheit: Es ist möglich! Auch wenn man in einem kleinen siebenbürgischen Dorf geboren ist, kann man es schaffen, Hervorragendes zu leisten.

Annette Folkendt, Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, unsere „gute Seele“, dankte mit rührenden Worten Michael und Tünde Lassel, schenkte ihnen eine Flasche Wein aus dem Kokelgebiet in Siebenbürgen und einen schönen Blumenstrauß aus Franken. Nach dem Gruppenbild vor dem Stadttheater mit dem Maler und seiner Gattin verabschiedeten wir uns. Bei einer Tasse Kaffee bei „Maria“ in dem schönen Café im Stadtpark Fürth ließen wir das Erlebte nachklingen. Herzlichen Dank an die Organisatoren, es war uns allen ein Vergnügen!

Rosemarie Hartmann