Nach 25 Jahren ist das Kronenfest in Herzogenaurach fester Bestandteil des kulturellen Angebots der Stadt. Neben vielen Siebenbürger Sachsen kamen am 29. Juni viele alteingesessene Herzogenauracher auf den Festplatz am Weihersbachgelände. Auch Temperaturen über 30 Grad hielten die Gäste nicht davon ab, mit uns das Jubiläum zu feiern. Für die Tanzgruppe ist 2025 das Jahr der Jubiläen: Die Erwachsenentanzgruppe feiert ihr 30-jähriges, die Kindertanzgruppe und das Kronenfest das 25-jährige Bestehen.
Die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach und die Cleveland Saxon Dance Group beim Kronenfest in Herzogenaurach. Foto: Wolfgang Niewelt
Ein Highlight in diesem Jahr war eine Gastgruppe aus den USA, die Cleveland Saxon Dance Group. Die Gruppe war im Rahmen des diesjährigen Kulturaustausches auf einer Tournee durch Österreich und Deutschland. Unser Kronenfest war ihre letzte Station und buchstäblich die Krönung ihrer Reise, bei der sie mit flotten Tänzen in sächsischen Trachten ihr Können zeigten. Sie reisten bereits am Samstag an und halfen bei den Vorbereitungen mit. Begeistert hat sie vor allem das Binden und Aufstellen der Kronen.
Jugendliche Helfer. Foto: Georg Hutter
Ohne Helfer wäre so ein Fest nicht möglich. Zu den aufwändigen Vorarbeiten am Samstag kamen zahlreiche langjährige Unterstützer aus der Nachbarschaft Herzogenaurach und viele fleißige Mitglieder der Kinder- und Jugendtanzgruppe. Auch viele Eltern der Kinder und Jugendlichen arbeiteten tatkräftig mit. Beim Binden der Sträußchen aus Eichenlaub und Blumen waren sogar die Kleinsten eifrig dabei. Mit viel Können und Spaß banden Erfahrene, Jugendliche und Kinder gemeinsam die beiden Kronen, an deren Spitzen ein Strauß aus Lilien und Kornähren leuchtete. Unsere Besonderheit: zwei Kronen auf dem Festplatz, eine kleinere Kinderkrone und die „normale“, große Krone. Trotz der Arbeit kam die Geselligkeit nicht zu kurz.
Gottesdienst mit Pfarrerin Dollinger und Posaunenchor. Foto: Georg Hutter
Das Fest begann am Sonntag mit einem Gottesdienst, der auch schon seit 20 Jahren fester Bestandteil des Ablaufs ist. Elke Dollinger, Pfarrerin der evangelischen Kirche, neu in Herzogenaurach, freute sich, die siebenbürgischen Spezialitäten, den „Geschmack“ unserer Heimat kennenzulernen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von einem Posaunenchor umrahmt. Die Bläser waren aktive und ehemalige Mitglieder der Kinder-, Jugend- und Erwachsenentanzgruppe, Freunde mit siebenbürgischen Wurzeln und ein Gast aus Cleveland. Zusammen mit anderen Trachtenträgern ergaben sie ein schönes Bild rund um den Altar auf der Bühne.
Aufmarsch der Trachtenträger. Foto: Daniel Kardos
Mit dem Aufmarsch aller Trachtenträger wurde um 14.00 Uhr das kulturelle Programm eröffnet. Die Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg spielte auf, um die beiden Kronenbäume rankten sich viele farbenfrohe Trachten.
Altknecht Jonas Meindt in der Krone. Foto: Wolfgang NieweltGerhard Berner, der Vorsitzende der Siebenbürgischen Volkstanzgruppe Herzogenaurach, begrüßte die vielen Besucher und zahlreiche Ehrengäste aus Bundestag, Landtag, Landkreis und Stadt sowie Vertreter lokaler Vereine und unseres Verbandes. Er betonte, dass die genannten Jubiläen unser Miteinander und die Gemeinschaft über Generationen hinweg unterstreichen, gemäß dem Motto des Heimattages „Zusammen Seite an Seite“. Weiter erklärte er, dass das Kronenfest, das dieses Jahr am 29. Juni das Peter- und Paulsfest war, schon 1730 urkundlich erwähnt wurde und das letzte Fest des Dankes und der Freude vor der schweren Getreideernte war. In ihren Grußworten hoben die Ehrengäste die Bedeutung hervor, die dieses Fest inzwischen für die Region hat, sprachen Respekt, Dank und Anerkennung für die gelebte Tradition aus.
Mit Spannung wurde der Höhepunkt des Kronenfestes erreicht: das Erklimmen des Kronenbaumes. Altknecht Jonas Meyndt (16), seit 2023 Mitglied der Jugendtanzgruppe, wurde kräftig angefeuert und erreichte problemlos die Krone. Zu einer Kinderkrone gehört natürlich auch ein Jungknecht: Jonas Mehl (14), seit seinem fünften Lebensjahr in der Kindertanzgruppe. In ihren Reden dankten die beiden Knechte für das Fest und den Erhalt des Brauchs. Dann waren endlich die Kinder dran. Sie warteten schon auf die Bonbons, die es aus der Krone regnete.
Jonas Meindt mit Leonie Konradt und Jonas Mehl mit Katja Nuzzo. Foto Daniel Kardos
Mit einem Ehrenwalzer eröffneten Altknecht Jonas mit Altmaid Leonie Konradt (15) und Jungknecht Jonas mit Jungmaid Katja Nuzzo (14) den Tanz. Im Anschluss zeigten die eingeladenen Tanzgruppen ihr Können auf der Bühne. In vielfältigen, bunten Trachten begeisterten sie die Zuschauer mit ihren flotten, teils akrobatischen Tänzen. Mitgewirkt haben: die Kinder- und Jugendtanzgruppe Herzogenaurach, die Cleveland Saxon Dance Group aus den USA, die Kids und Teens der Ihna Erlangen, das Folkloreensemble der Ihna Erlangen mit Trachten und Tänzen aus Pommern.
Kindertanzgruppe Herzogenaurach. Foto: Brigitte Schneider
Dann gehörte die Tanzfläche den Besuchern. Die Nürnberger Blaskapelle lockte mit stimmungsvollen Stücken viele Gäste auf die Bühne, die bis in den Abend hinein das Tanzbein schwangen. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Es gab Mici, Steak und Bratwurst vom Grill, gekochte Maiskolben, Hanklich, Baumstriezel und Fruchtcocktails. Kühle Getränke und Pali standen natürlich auch bereit.
Jugendtanzgruppe Herzogenaurach. Foto: Wolfgang Niewelt
Herzlichen Dank allen Mitgestaltern und Helfern, die uns auch diesmal so tatkräftig unterstützt haben. Zusammen Seite an Seite – so war wieder ein sehr schönes Fest möglich!
Brigitte Schneider
Folkloreensemble Ihna Erlangen. Foto: Wolfgang Niewelt
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