9. Januar 2006

Siebenbürgisch-sächsisches Theater in Heidenheim

Nach zwei heiteren Stücken präsentierte die Theatergruppe Heidenheim bei ihrem Theaterabend am 26. November 2005 in Schnaitheim das Stück "Lisi - e Beld ois dem Liewen" von J.W. Titschel. Es erzählt von dem alltäglichen Leben auf dem Dorf, von Liebe, Trauer, Trotz, Tratsch, Elternliebe.
Die Schauspieler verstanden es, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Das ergreifende Stück trieb vielen die Tränen in die Augen. Die wunderschönen, von Maria Onghert-Renten in stundenlanger Arbeit selbst gemalten Kulissen mit heimatlichen Motiven rundeten das Gesamtbild ab.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Vorsitzende Günther Dengel das zahlreich erschienene Publikum, darunter den Stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Michael Konnerth, und den Vorsitzenden der Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd, Matthias Penteker, die auf Einladung der Kreisgruppe Heidenheim gekommen waren.

Die Theatergruppe Heidenheim begeisterte mit der Aufführung in siebenbürgisch-sächsischer Mundart.
Die Theatergruppe Heidenheim begeisterte mit der Aufführung in siebenbürgisch-sächsischer Mundart.

In vier Aufzügen mit mehreren Szenen erzählt J. W. Titschel in seinem Theaterstück aus dem Leben der Bauerstochter Lisi, die das Werben des älteren wohlhabenden Mierten ablehnt, um den Karl, des "olden Kanter sen San", zu heiraten und mit ihm in die Stadt zieht, um dort eine "Staderen" zu werden. Die Eltern, "Mächel und Fichen Wiawer", die lieber den Mierten als Schwiegersohn gehabt hätten, sind gegen diese Heirat und verstoßen die Tochter. Das erhoffte Glück in der Stadt stellt sich für Lisi jedoch nicht ein. Ihr Mann kommt in schlechte Gesellschaft, erkrankt und stirbt. Sie muss sich mit der Tochter allein durchs Leben schlagen. Auch die Eltern Mächel und Fichen leiden unter der Trennung von der Tochter. Obwohl ihnen zu Ohren kommt, dass es der Tochter schlecht geht, kann der Vater seinen Stolz nicht überwinden und die Tochter zurückholen. Erst der Mierten, für den die Lisi die Liebe seines Lebens ist, schafft es, die Familie am Weihnachtsabend wieder zu vereinen. In den Pausen erfreuten die Kinder Ann-Kathrin und Michael Benning den voll besetzten Saal mit ihren Liedern.

Nach der gelungenen Vorstellung und begeistertem Applaus wurden zum Abschluss die Lieder "Mer wällen bleiwen, wat mer sen" und "Af deser Ierd" gesungen. Maria Onghert-Renten, die zusammen mit Hermine Herbert das Theaterstück leitete, bedankte sich bei dem tollen Publikum, allen Schauspielern und den Helfern, die diesen wunderschönen Abend möglich machten. Anschließend wurde getanzt, gefeiert und sich gut unterhalten. Die Franz Schneider-Band verstand es, die Leute bis um 2.30 Uhr morgens auf die Tanzfläche zu locken.

Die mitwirkenden Personen waren: Mächel Wiawer - Martin Benning, Fichen Wiawer - Maria Lutsch, Lisi Wiawer - Gwendoline Onghert-Renten, Enkelkind - Ariane Tatiana Dengel, Mierten - Michael Braisch, Karl - Georg Salmen, Frau Hoffmann - Helga Schuster, Herr Fleißig - Michael Roth, Bauer Getz - Günther Dengel, Ziri - Katharina Rill, Trengi - Katharina Seiler, Majo - Sofia Benning, Enno - Maria Rill - Niko - Maria Zeck; Kirchgänger: Karina Löpprich, Heinz Dengel, Irmgard Hell, Harald Roth, Michael Benning, Ann-Kathrin Benning; Souffleusen und Leitung: Maria Onghert-Renten, Hermine Herbert.

Martin Schuster

Schlagwörter: Saksesch Wält, Theater

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