1. April 2008

20 Jahre Singkreis in Nürnberg

„Musik schafft Verbindungen, Verbindungen zu unserer alten Heimat, zu unserer neuen Hei­mat, zu Freunden, zur Natur. Mit Liedern, wie ‚Siebenbürgen, Land der Ahnen‘, ‚Der Bireboum‘, ‚Großmutter einst und jetzt‘, die der Singkreis des Kreisverbandes Nürnberg an seinem 20-jährigen Jubiläum vorträgt, werden diese Verbin­dungen deutlich gemacht.“
Mit diesen Worten begrüßte Inge Alzner, die Vorsitzende des Kreis­verbandes Nürnberg, im Genossen­schaftssaal­bau in Nürnberg-Langwasser Akteure und Ge­nie­ßer am 2. März, einem denkwürdigen Tag mit drei gewichtigen Fakten: Singkreis-Jubiläum, Augsburger Theatervorführung und Kommunal­wahltag.

Das Ziel, das der Singkreis mit seiner Musik verfolge, fügte Inge Alzner hinzu, sei das Zusam­menführen und Zusammenbringen von Menschen, das Verbinden über Grenzen hinweg, das Näher­bringen von Musik als Begleiter in allen Lebens­lagen, ein Ziel, das er erfolgreich verwirklicht habe. Zugleich habe der Singkreis durch sein fruchtbares Wirken das Zusammen­gehörigkeits­gefühl gefördert und das kulturelle Leben unserer Gemeinschaft tatkräftig unterstützt. Das Ju­biläumskonzert sei die Krönung 20-jähriger, mit Herzblut und viel Idealismus durchgeführter Ar­beit. Inge Alzner überbrachte herzliche Grüße der neuen Landesvorsitzenden Herta Daniel und des gesamten Kreisvorstandes und dankte allen junggebliebenen Sängerinnen und Sängern, der Leiterin des Singkreises, Margarete Schuster, dem mitgehenden Publikum, den Ehegatten, den Fa­milien der Mitglieder, die sie immer zu den Auf­tritten begleitet haben.
Der Nürnberger Singkreis feierte 20-jähriges ...
Der Nürnberger Singkreis feierte 20-jähriges Jubiläum. Foto: Horst Göbbel
Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung war der Auftritt des Chores mit den Liedern „Sieben­bürgen, Land der Ahnen“ (Melodie Karl Fisi/ Text Rolf Höchsmann), „Hab oft im Kreise der Lieben“ (Friedrich Silcher/Adalbert von Chamis­so) und „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ (Hein­rich Werner/Johann Wolfgang Goethe). Danach folgte die Mundartpartei mit „Det Schnieklekel­chen“ (Grete Lienert-Zultner), „Der Birebum“ (Rudi Klusch) und „Nor ist wäll ich dir noch begenen“ (Karl Reich/Grete Lienert-Zultner) und zum Abschluss des Singteils „Abendstille“ (Johann Barth/Gertrud Roth). Mit vollen Stimmen, mit pochendem Herzen, mit klaren, lebensbejahenden Aussagen hat sich der Singkreis dargestellt. Und weil zum Leben auch das deftige Lachen dazugehören sollte, boten Roswitha Flurer und Su­san­ne Sifft ein hiesiges Schmankerl (wir sind ja integriert, oder?) mit der Überschrift: „Groß­mut­ter einst und jetzt“. Herrliche Einlage. Jetzt wissen wir es noch deutlicher: Bei der Oma einst und der von jetzt sind gewaltige Unterschiede fest­stellbar, aber eines ist absolut gleich geblieben: ihr liebendes Herz.

Mitten aus dem Singkreis meldete sich Maria Bock, seit Jahrzehnten treue Nachbarschafts­mut­ter des Singkreises, und klärte uns über Interna zum Singkreis auf: Anlässlich einer Geburts­tagsfeier in Erlangen Mitte der achtziger Jahre hatte Johann Weber aus Bulkesch die zündende Idee, eine Singgemeinschaft ins Leben zu rufen, die er dann auch ein paar Jahre leitete. 1986 hat Ilse Kreuz diese Singgruppe übernommen und sie streng organisiert und sehr erfolgreich geführt. 1998 musste sie aus Gesund­heitsgründen aufgeben. Seit 1998 ist Margarete Schuster Chor­leiterin dieser Singgruppe. Der Singkreis tritt auf bei kulturellen Veranstal­tungen, Trauungen, Geburtstagen, aber auch bei traurigen Gelegen­heiten. „Leider mussten wir uns im Laufe der Jahre von mehreren guten Kolleginnen verabschieden, auch von Ilse Kreuz, mit der wir im Mai 1996 unser 10-jähriges Jubiläum gefeiert haben. Dabei pflegen wir das deutsche Liedgut so nach dem Motto: ‚Wir sind nicht jung, wir sind nicht alt, wir sind so mittendrin, wir lieben den Zusammenhalt und den Gemeinschaftssinn’. In dieser Gemeinschaft fühlen wir uns wohl und geborgen. Wir gehen nicht mehr so kritisch an die Sache ran, sondern singen aus voller Herzens­lust. Auch auf unseren zahlreichen Tagesreisen, zu deren Gelingen auch das großartige Organisa­tionstalent von Karl Ostermayer, ein urfränkischer Religionspä­dagoge, zusammen mit unserem lieben Gretchen, der heute unser ganzer Respekt und unser Lob gehört, beigetragen haben.“ Maria Bock dankte allen gewesenen und gegenwärtigen Singkreismitgliedern, dem Kreis­verband, dem Vorstand, dem treuen Publikum. Erbauliche Worte des Dankes sprach auch eine Könnerin aus dem Singkreis: Ilse Ongert.

Ein weiterer Höhepunkt der Jubiläumsfeier nahte, als Inge Alzner einerseits dem Singkreis und andererseits dessen Leiterin Margarete Schuster das Silberne Ehrenwappen des Ver­bandes der Siebenbürger Sachsen mit folgenden Worten überreichte: „Sie und der gesamte Sing­kreis sind aktive Mitglieder unseres Verbandes und haben sich durch die Umsetzung des Ge­meinschaftsgedankens in bester siebenbürgisch-sächsischer Tradition verdient gemacht. Dafür möchte ich dem Singkreis, der auf zwei Jahr­zehnte erfolgreiche Tätigkeit zurückblickt und durch seine außergewöhnliche Leistung zur Festigung und Entwicklung der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft beigetragen hat, das Silberne Ehrenwappen des Verbands der Sieben­bürger Sachsen in Deutschland überreichen. Ebenso wird Margarete Schuster die gleiche Auszeichnung verliehen in Würdigung ihres ehrenamtlichen Engagements im Dienste unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, insbesondere als Leiterin des Singkreises des Kreis­verbandes Nürnberg.“

Wir wünschen Ihnen, liebe Frau Schuster, und dem gesamten Singkreis für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Engagement und Schaffenskraft für unsere gemeinsame Sache. Eigentlich waren es 22 Jahre, oder sogar mehr? Egal, entscheidend ist der wunderbare Gesang, die vorzügliche Gemeinschaftspflege, das bemer­kenswerte Fest. „Palmitzker, Schnieklekelchen bläh – arbäi, kut arbäi, det Frähjohr äs hä!“

Horst Göbbel

Schlagwörter: Nürnberg

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