28. April 2009

Frühlingskonzert in Drabenderhöhe

„Ach, endlich kist tea wedder, tea guldicher Sannenschänn“ – und tatsächlich hatte die Sonne nach einer längeren Regenperiode die Menschen an diesem Tage mit ihren ersten wärmenden Strah­len froh gestimmt. So war es nicht verwun­derlich, dass zahlreiche Zuhörer auch an einem ungewöhnlichen Termin, einem Freitagabend, zum traditionellen Frühjahrskonzert des Blasor­ches­ters Siebenbürgen – Drabenderhöhe und des Honterus-Chors in das Hermann-Oberth-Kul­turhaus gekommen waren.
Passend zum Früh­jahrsbeginn und zum Welttag der Poesie eröffnete der Vorsitzende des Honterus-Chors, Gün­ther Schuller, seine Begrüßungsansprache mit einem zu diesem Anlass verfassten Gedicht von Hans-Otto Tittes. Ganz herzlich begrüßte Schul­ler die Anwesenden, darunter die Bundesfrauen­referentin und Kreisgruppenvorsitzende Enni Ja­nesch, den Landesvorsitzenden Harald Janesch, beide aktive Mitglieder des Honterus-Chors, den Vorsitzenden des Adele-Zay-Vereins, Kurt Fran­chy, und Klaus Barthelmie, den Vorsitzenden der Vereinigten Siebenbürgischen Blaskapellen von Nordrhein-Westfalen. Er wünschte allen gute Un­terhaltung und den Musikern, Sängerinnen und Sängern viel Erfolg und noch viel Freude an der Musik in der Gemeinschaft, denn die Zauber­for­mel lautet: „Selbst Musik machen, selbst in einer Chorgemeinschaft singen oder in einem Blas­or­chester musizieren“.

Der Funke der Begeisterung sprang sofort über, als das Blasorchester mit dem fröhlichen „Florentiner Marsch“ das Konzert eröffnete. Zu einem stimmigen Klangkörper hat der Dirigent Heinz Rehring die ehemalige Blaskapelle geführt. Dabei fallen die jungen Musikerinnen und Musiker im Orchester auf, die ohne Schwierig­kei­ten mitspielen. Mit den folgenden Musikstü­cken begeisterte das Orchester sein Publikum, ob es eine Auswahl der schönsten Melodien von Gioachino Rossini spielte, die von rasanten Tem­po­wechseln geprägt war, oder den flotten Marsch „Von der Tann“, aber auch Francisco Marques Netos „OVitinho“, bei dem das spanische Tem­pe­rament zum Ausdruck kam.
Ein niveauvolles Frühjahrskonzert bestritten der ...
Ein niveauvolles Frühjahrskonzert bestritten der Honterus-Chor und das Blasorchester im Hermann-Oberth-Kulturhaus in Drabenderhöhe. Foto: Christian Melzer
Die Sängerinnen und Sänger des Honterus-Chors lösten die Musiker ab. In ihren schönen, bunten Trachten waren sie ebenso eine Augen­weide wie die Mitglieder des Blasorchester, die ebenfalls in siebenbürgischen Trachten auftraten. Der Chor unter der Leitung seiner Dirigentin Regine Melzer begrüßte die Zuhörer mit dem Volks­lied aus Jütland: „Guten Abend, guten Abend euch allen hier beisamm“. Da in diesem Jahr der 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn-Barthol­dy gefeiert wird, nahm die Dirigentin dieses Ju­bi­läum zum Anlass und wählte drei Musikstücke des berühmten Komponisten aus seinem vielfältigen Repertoire aus, die der Chor einfühlsam zu Gehör brachte: „Wirf Dein Anliegen auf den Herrn“, das bekannte, von Joseph von Eichen­dorff vertonte Gedicht „Abschied vom Walde“ und das lieblich klingende, romantische Lied mit einem Text von Johann Wolfgang Goethe „Die Nachtigall, sie war entfernt, der Frühling lockt sie wieder“.

Nach einer kurzen Pause ging es mit volkstümlichen Weisen weiter. Bekannte Melodien wie der „Fliegermarsch“ von Hermann Dostal, die Tritsch-Tratsch Polka im James-Last-Stil, die „Alten Kameraden“ oder Zillers Polka „Loslas­sen“ hört man immer wieder gerne. Auch der Chor überzeugte mit seinen musikalischen Dar­bie­tungen wie „Der Weg zum Glück im Leben“ von Manfred Bühler, „Die kleine Berg­kir­che“ von Walter Geiger und „Lebe dein Leben“ von Otto Groll. Besonders gut kam das Lied „Ach, endlich kist tea wedder“ in sächsischer Mundart von Hans Mildt an, das mit seiner Melodie und dem Text von Grete Lienert-Zultner gut zum Früh­lingserwachen passte.

Gemeinsam boten Blasorchester und Chor zum Abschluss das Medley „Deutschland ist schön“, eine Zusammenstellung von beliebten Volkslie­dern, bei dem das Publikum kräftig mitsang und mitklatschte. Dafür gab es lang andauernden, kräf­tigen Applaus. Ohne Zugabe ging es nicht! Die Musiker spielten „Bis bald auf Wiedersehen“ und alle im Saal sangen mit. Man war sich einig: Den beiden Musikgruppen war es wieder einmal gelungen, ihrem treuen Publikum „Freude und Frohsinn“, wie es in einem dargebotenen Lied hieß, zum Frühlingsanfang zu vermitteln. „Auf Wie­dersehen“ sagen das Blasor­chester Sieben­bür­gen und der Honterus-Chor und laden jetzt schon zu ihrem traditionellen Frühjahrskonzert im nächsten Frühling ein.

Enni Janesch

Schlagwörter: Blasmusik, Chor, Konzert, Drabenderhöhe

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