7. Mai 2010

Kreisgruppe Heilbronn: Wer ist dann der andere?

Die Theatergruppe Heilbronn unter der Leitung von Luise Markus führte in der Deutschmeisterhalle in Gundelsheim das Lustspiel mit Gesang „Der Herr Lihrer kit“ von Otto Reich auf. Alle Landsleute aus Gundelsheim und Umgebung, insbesondere die Bewohner des Heimathauses Siebenbürgen, waren herzlich eingeladen.
Luise Markus begrüßte die Gäste und stellte Leben und Werk von Otto Reich vor. Mit viel Fingerspitzengefühl hatte sie die Rollen verteilt und stellte charmant jede/n Schauspieler/in vor, was beim Publikum sehr gut ankam.

Der Vorhang geht auf. Die Kulissen sind gut gewählt. Das Bühnenbild ist uns vertraut. Sofort ist das Publikum in die alte Heimat, in die sächsische Vergangenheit entführt. Die Zuschauer werden auf humorvolle Weise ins siebenbürgisch-sächsische Dorfleben zurückversetzt. Die Dorfbewohner bereiten sich auf den Empfang des neuen Lehrers vor. Der Kurator, gespielt von Johann Martini, gibt den Presbytern (Johann Kelp, Thomas Späck, Samuel Depner) Anweisungen für die Begrüßungsfeier, und auch in seinem eigenen Haus herrscht emsiges Treiben. Die Frau Kurator, dargestellt von Senta Wonner, möchte ihre Tochter Gritzken, gespielt von Helga Schenker, unter die Haube bringen. Ein Lehrer wäre da gerade recht. Neugierige Nachbarinnen (Brigitte Potsch, Rita Späck, Carmen Bogesch) verbreiten eine Menge Gerüchte; bei ihnen ist kein Geheimnis sicher.

Das ganze Dorf ist auf dem Bahnhof versammelt. Aus dem Zug steigt aber nicht der Lehrer, sondern der Landstreicher Franz Kunze, gespielt von Martin Potsch, der mit seiner Weltanschauung, seiner Bauernschläue und seinen Sprüchen die Lacher stets auf seiner Seite hat. Die Verwechslungskomödie nimmt ihren Lauf. Der falsche Lehrer genießt die Ehre, die ihm zuteil wird, ahnt aber, dass eine Verwechslung vorliegt und seine sorgenfreien Tage gezählt sind. Die beiden Schulkinder (Niklas und Bastian Schenker) erkennen gleich, dass mit dem Lehrer etwas nicht stimmt. Ihn haben sie sich ganz anders vorgestellt, eben so, wie der richtige Lehrer Johannes Berger, würdevoll dargestellt von Harald Adam, dann auch aussieht.

Mit viel Humor, Ironie und beißender Kritik, aber auch sehr liebe- und verständnisvoll weist Otto Reich in diesem Theaterstück auf die menschlichen Schwächen hin.

Die Schauspieler hatten ihre Texte fleißig gelernt und identifizierten sich mit ihren Rollen. Es war ein großartiger Nachmittag, sagten die zahlreichen anwesenden Heimbewohner.

Herzlichen Glückwunsch und Dank an alle Mitwirkenden, den Tonmeister Michael Eberle und die Leiterin der Theatergruppe, Luise Markus, die in Gundelsheim auch die Rolle der Souffleuse übernommen hat.

Gerlinde Schuller

Schlagwörter: Heilbronn, Theater, Gundelsheim

Bewerten:

3 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.