29. Juni 2010

Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek tagten

Am Samstag, dem 12. Juni, fand in Gundelsheim der Mitgliedertag der „Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek“ statt. Der wichtigste Programmpunkt des Tages war die Mitgliederversammlung. Der Vereinsvorsitzende Uwe Konst berichtete über die seit der letzten Versammlung (September 2009 in Landau) geleistete Vereinstätigkeit. Der Förderverein unterstützt – seiner Satzung entsprechend – ide­ell und finanziell die Siebenbürgische Bibliothek, deren Träger der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat ist. Der Verein und seine Mitglieder sind selbstlos tätig. Aus Spenden des Vereins wer­den Bücher (Neuanschaffungen und Antiquaria) für die Bibliothek gekauft, es werden technische Geräte angeschafft und Personalkosten übernommen. Die Mitglieder werben ebenso Sachspenden (Bücher und Geräte) ein.
Im Berichtszeitraum konnte dank der Förderung durch den Verein eine seltene Ausgabe von Honterus’ Weltbeschreibung (Zürich 1552) und eine wertvolle Ungarnkarte von 1780 angekauft werden. Der Verein hat auch die Entwicklung und Aktualisierung der Website mit dem bibliothekseigenen Online-Katalog (siehe Leit­artikel) mitfinanziert. Weniger Erfolg hatten die von einem Mitglied angeregten Samstagöffnungszeiten der Bibliothek. Der Samstag wird gern für Besichtigungen mit Führung in Anspruch genommen, für Forschungszwecke wurde das Angebot von sehr wenigen Besuchern genutzt.

Der Verein konnte 2009 rund 20 000 Euro an Spenden einnehmen. Dafür dankte der Vorsitzende den besonders aktiven Mitgliedern. Der Mitgliederstand ist gegenüber Ende 2008 leicht gesunken. Zur Berichtszeit zählte der Förderverein 285 Mitglieder. Sieben sind 2009 neu hinzugekommen. Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute der Verstorbenen. In einem Nachruf wurde an Christian Reinerth erinnert, der nicht nur aktives Vereinsmitglied und Kassenprüfer des Fördervereins, sondern auch ein geschätzter Mitarbeiter im Archiv des Siebenbürgen-Instituts war.
Studierende der Universität Heidelberg mit Dr. ...
Studierende der Universität Heidelberg mit Dr. Annemarie Weber (links) vor dem Siebenbürgen-Institut in Gundelsheim. Die Studenten hatten sich unter der Leitung Ihrer Dozentin Dr. Edda Binder-Iijima dem Mitgliedertag des Bibliotheksfördervereins angeschlossen, um mit Zeitzeugen der siebenbürgischen Geschichte ins Gespräch zu kommen; Institut, Museum und Bibliothek sowie einige von deren Förderern kennenzulernen.
In der Aussprache tauschten die Anwesenden unterschiedliche Erfahrungen und Ansichten mit bzw. zu der Mitglieder- und Spendenwerbung aus. Konst erinnerte daran, dass die emotionale Bindung zu Siebenbürgen und zur Siebenbürgischen Bibliothek im weitesten Sinne den Kreis der „Freunde und Förderer“ verbinde und dass diese weiter genutzt werden solle. Nach dem Be­richt der Kassenprüfer (Christian Reinerth † und Hatto Scheiner) wurde der Vorstand einstimmig entlastet und Hans-Christian Herter (Obrigheim) als zweiter Rechnungsprüfer neu gewählt.

Die Leiterin des Siebenbürgen-Instituts, Dr. Annemarie Weber, dankte dem Unterstützungsverein für seine nicht nur selbstlose, sondern auch vertrauensvolle und unbürokratische Unterstützung. Sie berichtete kurz über einzelne Projekte, die der Verein mit unterstützt hat, und insbesondere solche, die auch dem Verein nutzen, so u. a. den neu konzipierten Institutsflyer (der auf Anregung des Fördervereins entwickelt wurde) und den passwortgeschützten Mitgliederbereich der Instituts-Website, der auch von den Mitgliedern des Fördervereins genutzt werden kann. Die Zugangsdaten können vom Vereinsvorsitzenden oder vom Webmaster der Seite (webmaster[ät]siebenbuergen-institut.de) angefordert werden. Hervorgehoben wurde der erfolgreiche Verkauf von Dubletten auf dem Heimattag in Dinkelsbühl; der Erlös ermöglicht An-­ schaffungen für die Siebenbürgische Bibliothek.

Das Mittagessen im Heimathaus nahmen die „Freunde und Förderer“ zusammen mit einer Gruppe Studenten der Universität Heidelberg ein, die am selben Tag einen Studienausflug nach Gundelsheim unternommen hatten. Die Gelegen­heit wurde nicht nur zum gegenseitigen Kennen­lernen genutzt. Spontan stellte sich Karl Dendor­fer, ein Opfer des Schwarze-Kirche-Prozesses, den Studenten für eine Zeitzeugenbefragung zur Verfügung. In der Bibliothek konnten die Studenten das Buch von Corneliu Pintilescu über diesen Prozess sehen. Gelegenheit, sich über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen auszutauschen, bot die von Jutta Fabritius aufgebaute Schauwand mit Fotos von unbekannten Personen.

Führungen durch das Siebenbürgische Museum, die Bibliothek, das Archiv und das Institut mit Besichtigung auch des neuen Auflichtscanners und das gemeinsame Kaffeetrinken mit der Heidelberger Studentengruppe rundeten das Programm des Mitgliedertages ab.

AW

Schlagwörter: Siebenbürgische Bibliothek, Mitgliederversammlung, Gundelsheim

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