13. März 2012

Südosteuropa-Gesellschaft feiert 60-jähriges Bestehen

Kürzlich lud die renommierte Südosteuropa-Gesellschaft zu drei Veranstaltungen nach München ein. Wie jedes Jahr fand auch heuer ein Symposium des Wissenschaftlichen Beirats mit kompetenten Fachreferenten statt zum Thema „Die Twitter-Generation Südosteuropas zwischen Perspektiven in der Heimat und im Ausland“. Am gleichen Tag, dem 17. Februar 2012, fand in den Räumen des Staatlichen Museums für Völkerkunde die Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Präsidiums und als Höhepunkt der Wochenendtagung anderntags in den Räumen der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft die öffentliche Jahreshauptversammlung mit der 60-Jahr-Feier der Gesellschaft statt.
Zu den Gründervätern der Südosteuropa-Gesellschaft gehörte der gebürtige Kronstädter Prof. Dr. Hermann Groß (1903-2002), der in Gau­ting bei München lebte und kurz vor seinem 100. Geburtstag verstarb. Aber auch andere namhafte siebenbürgisch-sächsische Persönlichkeiten und Wissenschaftler gehören der Gesellschaft an, z.B. Prof. Dr. Paul Philippi (Hermannstadt), Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch (Oldenburg), Dr. Gerald Volkmer (München) und auch die bekannte Politologin Dr. Anneli Ute Gabanyi aus Berlin.

Die Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) mit Sitz in München gibt zweimonatlich die Publikationsreihe „Südosteuropa Mitteilungen“ heraus. Im Anhang jedes dieser Hefte definiert sich die Gesellschaft wie folgt: „Die 1952 gegründete Südosteuropa-Gesellschaft ist eine private und gemeinnützige Vereinigung von Wissenschaftlern, Politikern, Vertretern der Wirtschaft und der Medien. Sie ist unabhängig und überparteilich. Zentrale Aufgabe der SOG ist es, die wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu den südosteuropäischen Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Republik Moldau, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Türkei, Ungarn und Zypern zu fördern und die Kenntnis über die gegenwärtigen und historischen Entwicklungen in dieser Region zu vertiefen.“

Der amtierende und wiedergewählte Präsident Dr. h.c. Gernot Erler, MdB, Staatsminister a.D., eröffnete das Symposium mit interessanten und aktuellen Referaten über die Perspektiven der Jugend in verschiedenen südosteuropäischen Staaten.

Die zweite Veranstaltung war die Mitgliederversammlung, bei der Präsident Gernot Erler seinen Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Geschäftsjahr vortrug. Derzeit gibt es 818 Mitglieder. Den Forschungsschwerpunkt bilden die 16 oben genannten Länder. Alle zwei Jahre veranstaltet die SOG eine Studienreise in eines der Schwerpunktländer. Im Jahr 2011 lernten die Reiseteilnehmer Brennpunkte in Ostanatolien in der Türkei kennen. In 18 Zweigstellen in deutschen Universitätsstädten bot die SOG im Jahr 2011 rund 80 Veranstaltungen, Konferenzen und Symposien an. Die wichtigsten Fördermittel erhält die SOG vom Auswärtigen Amt in Berlin. Bei den Wahlen für das Präsidium der SOG schied die langjährige Beisitzerin Dr. Anneli Ute Gabanyi freiwillig aus.

Die festliche öffentliche Jahreshauptversammlung zum 60-jährigen Bestehen der SOG war die dritte Veranstaltung. Als Ehrengäste begrüßte Präsident Erler im vollen Saal Emilia Müller, Bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, München, und Botschafter Min.-Dir. Nikolaus Graf Lambsdorff vom Auswärtigen Amt in Berlin., die beide ein Grußwort sprachen. Nach dem Bericht über die Jahresarbeit des Präsidenten Erler wurde die Rudolf-Vogel-Medaille des Journalistenpreises der SOG an Kai Strittmatter, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Istanbul, verliehen. Mit dem Podiumsgespräch „Südosteuropa zwischen Integration und Krise. Zur Rolle von Literatur und Literaten in unsicheren Zeiten“ fand die bemerkenswerte Tagung ein Ende.

Walter Klemm

Schlagwörter: Südosteuropa, Forschung, München

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