30. September 2013

Englisches Buchfest in Reichesdorf - Vorwort von Prinz Charles

„Transylvanian Book Festival“ hieß eine britisch dominierte Literaturveranstaltung, die vom 5. bis 9. September in Reichesdorf stattfand. Zu Gast waren 14 Autoren aus Großbritannien, Holland, Italien und Rumänien, die im örtlichen Kulturhaus ihre Bücher über Siebenbürgen einem meist aus dem Ausland angereisten Publikum vorstellten. Für das Vorwort der Festivalbroschüre konnten die Organisatoren von der Reiseagentur Reality and Beyond Ltd. Prinz Charles gewinnen (siehe rechts), der an die Vielzahl britischer Autoren erinnerte, die über Siebenbürgen geschrieben haben.
Einer der ersten britischen Autoren, die sich in Siebenbürgen inspirieren ließen, war Patrick Leigh Fermor. Auf die Spuren des „größten britischen Reiseautoren” begaben sich an dem Wochenende Nick Hunt und Artemis Cooper. Weitere Autoren bzw. Herausgeber waren Michael Jacobs („Stealer of Memories“), die Mitbegründerin des Mihai-Eminescu-Trust, Jessica Douglas-Home („Once upon Another Time“), der Journalist und Rumänienkenner William Blacker („Along the Enchanted Way“), Elisabeth Jelen-Salnikoff, die Enkelin von Miklós Bánffy („They were Counted“/„Siebenbürger Geschichte“), und Jaap Scholten („Comrade Baron“). Neben den Lesungen gab es ein Gespräch zwischen Michael Jacobs und Beatrice Rezzori Monti della Corte, der Frau des aus Czernowitz stammenden Literaten Gregor von Rezzori. Der Historiker Roy Foster versuchte in seinem Vortrag die Siebenbürgen-Faszination in der englischsprachigen Welt am Beispiel von Bram Stoker zu ergründen. Außerdem gab es Gedichtlesungen mit Stephen Watts und Claudiu Komartin sowie ein Gespräch mit Sara Dootz, Caroline Fernolend und Johann Schaas über das Leben in sächsischen Dörfern. Für das Vorwort der Festivalbroschüre konnten die Organisatoren von der Reiseagentur Reality and Beyond Ltd. Prinz Charles gewinnen (siehe rechts), der an die Vielzahl britischer Autoren erinnerte, die über Siebenbürgen geschrieben haben.

HW




Vorwort von Prinz Charles


„So lange ich zurückdenken kann, war Siebenbürgen ein vertrauter Name für mich. Es war die Essenz und das Symbol einer abgelegenen, bewaldeten, halb mythischen Fremde; und wenn man dort war, schien es noch abgelegener und voller Zauber zu sein.“

Das sind natürlich die Worte von Patrick Leigh Fermor, aber für mich – und für viele andere wahrscheinlich auch – fassen sie zusammen, welche Faszination Siebenbürgen auf Reisende und Schriftsteller ausübt, die diesen absolut fesselnden Teil der Welt besuchen und über ihn schreiben. Die Sprachen, die Kultur und die Trachten der Völker, die außergewöhnliche Architektur der Dörfer mit den Wäldern und Wiesen, die sie umgeben, sind von einer solchen Fülle und Vielfältigkeit, dass sie allein unzählige Bände füllen könnten.

Seit vielen Jahren – von John Paget und Charles Boner um 1800 über Sacheverell Sitwell und Donald Hall um 1900 bis zu William Blacker heute – entzücken uns britische ­Reisende mit ihren Geschichten über Reisen und Leben in Siebenbürgen, aber keiner so sehr wie Patrick Leigh Fermor, der es meisterhaft verstand, die Geschichte dieses erstaunlichen Landes lebendig zu beleuchten und seine einzigartige Atmosphäre einzufangen.

Es ist wunderbar, dass das „Transylvanian Literary Festival“ so viele Autoren feiert, die sich von diesem Teil der Welt inspirieren ließen, und speziell Paddy, der einen besonderen Platz in unser aller Herzen hat. Ich hoffe, dass Sie das Festival genießen und mit Freuden entdecken, welch einzigartiger und inspirierender Ort Siebenbürgen ist.

(Aus dem Englischen von Doris Roth)

Schlagwörter: Reichesdorf, Buch, Fest

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