9. Oktober 2013

Zeitzeugen der Flucht gesucht: Dokumentarfilm-/Hörspielprojekt "Freiheit in Kinderschuhen"

2014 nähert sich der 25. Jahrestag seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, in Rumänien auch einfach „Die Revolution“ genannt. Nach einem Vierteljahrhundert Freiheit und Demokratie im ehemals kommunistischen Osten ist es ein guter Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen und zu fragen: Wie hat sich das Leben auf beiden Seiten der ehemaligen Ost-West-Grenze entwickelt? Warum wollten damals so viele unbedingt weg, in den Westen? Warum waren diese Menschen bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um dem Regime zu entfliehen? Diese Fragen werden unseren Landsleuten oft gestellt. Eine Antwort darauf suchen auch die Macher des Dokumentarfilms/Hörspiels „Freiheit in Kinderschuhen“ unter der Federführung von Uwe Pelger, einem gebürtigen Mediascher, und dem Filmemacher Joachim Stall aus Reutlingen.
In dem Dokumentarfilm sollen Zeitzeugen zu Wort kommen, die ihre Beweggründe für den Ausreisewunsch persönlich darlegen können. Auch wenn die Schicksale unterschiedlich waren, durch die Geschichten zieht sich wie ein roter Faden der Wunsch, dem Leben eine neue Perspektive zu geben. Selbstverwirklichung war in der Diktatur nicht möglich, eigene Ideen und Pläne zu verwirklichen fast unmöglich. Dass in Europa bis Mitte 1989 staatliche Bespitzelung und Willkür an der Tagesordnung waren, ist heute nur noch für diejenigen vorstellbar, die es erlebt haben. Diejenigen, die von Flüchtenden oder Ausreisewilligen zurückgelassen wurden, hatten oft mit Repressalien und Schikanen zu kämpfen, die den Alltag unerträglich machten. Der Mauerfall öffnete vollends die Grenzen, der Massenexodus war nicht mehr aufzuhalten. Die Menschen reisten ab, ließen alles zurück, was ihnen bis dahin lieb und teuer war. Diese Erlebnisse sollen im Dokumentarfilm/Hörspiel verarbeitet werden und den Nachkommen erhalten bleiben, damit man nie vergisst, was es bedeutet, in einer Diktatur zu leben, kein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen. Für den Film werden authentische und außergewöhnliche Fluchtgeschichten gesucht, die nach Möglichkeit von denen erzählt werden, die sie erlebt haben. Interessenten melden sich bitte bei Joachim Stall (Filmregie) unter Telefon: (0 71 21) 24 09 11 oder per E-Mail an: joestall[ät]aol.com. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle schon einmal vorab.

Uwe Pelger/Hildegard Kijek

Schlagwörter: Zeitzeugen, Aufruf, Dokumentarfilm, Umbruch 1989

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