31. August 2014

Neuer Spielfilm von Radu Gabrea

Kronstadt – Am 20. Juli 2014 feierte der Spielfilm "Lindenfeld – eine Liebesgeschichte" des bekannten rumänischen Regisseurs Radu Gabrea Premiere in Kronstädter Kinos. Der weitgehend auf dem gleichnamigen Roman von Ioan T. Morar basierende Streifen (Drehbuch: Adrian Lustig) spielt in dem heute fast verlassenen banatschwäbischen Dorf Lindenfeld. Er schildert die Liebe eines durch Deportation nach Russland und Auswanderung nach Deutschland auseinandergerissenen Liebespaares, das sich nach 60 Jahren in der alten Heimat wieder trifft.
Uli, inzwischen Firmenchef und Millionär in Deutschland, hat nie geheiratet und ist an Alzheimer erkrankt. Als er erfährt, dass seine Jugendliebe Helga nach Lindenfeld zurückgekehrt ist, macht auch er sich auf den Weg in seinen Geburtsort. Tatsächlich blüht die alte Liebe aufs Neue auf – und hält wider Erwarten allen Herausforderungen stand: dem Alter, Ulis fortschreitender Demenz, den Schmierenkomödien von Ulis Adoptivsohn ...

Tiefgehende Themen sind der Kampf zwischen Vergessenwollen der Heimat und Momenten sehnsuchtsvoller Erinnerung, der sich auch in Ulis Krankheit spiegelt, Liebe im Alter, Schuld und Sühne sowie die Suche nach den Wurzeln.

Auch wenn es dem Regisseur gelang, hochkarätische Schauspieler zu verpflichten – Victor Rebengiuc (Uli), Victoria Cociaș (Helga) sowie Ion Caramitru und Mircea Diaconu – und durch bewegende Momente zu fesseln, bemängeln Kritiker ein paar Ungereimtheiten: Ausgerechnet im Alter wechselten die Protagonisten vom Deutschen ins Rumänische; die Deportationserinnerungen heften sich an Sommerbilder, obwohl bekannt ist, dass sie im letzten Kriegswinter 1945 stattfanden, unglaubhaft am Plot sei, dass Uli, der seine rumänische Herkunft in Deutschland streng geheimhält, dort dennoch in einer nahezu geschlossenen rumänischen Gesellschaft verkehrt.

NM

Schlagwörter: Film, Deportation, Banat

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