18. Dezember 2014

Hans Bergels Buchpräsentationen in Bukarest und Klausenburg

Aus Anlass der öffentlichen Präsentation seines Novellenbandes „Judecătoarea și fiii ei“ („Die Richterin und ihre Söhne“, aus dem Deutschen von Octavian Nicolae und Mariana Săsărman. Editura Ecou Transilvan, Klausenburg, 2014) im Rahmen der Internationalen Buchmesse Rumäniens hielt sich Hans Bergel vom 21. bis 26. November in Bukarest und Klausenburg auf. In Bukarest wurde er auf Vorschlag von Ana Blandiana, Gabriel Liiceanu und Romulus Rusan in die rumänische Filiale des PEN-Clubs als Mitglied aufgenommen. In Klausenburg hielt er eine Literaturlesung vor Germanistik-Studenten und, in rumänischer Sprache, einen Vortrag vor Professoren und Studenten des Lehrstuhls für Geschichte.
Die Präsentation des Buches, das zwanzig ausgewählte Erzähltexte enthält, nahmen die Autorin Ana Blandiana und Prof. Dr. George Guțu während der Buchmesse vor. Blandiana nannte „Bergels Erzählkunst ein Beispiel moderner literarischer Erfassung der Welt, weil der Kulturen übergreifende Blick den Leser zu souveräner Sichtweise“ führe. Prof. Guțu sprach von „Bergels narrativer Kraft, die in der Titelerzählung antike Dimensionen erreicht“. Im Anschluss an die Präsentation im riesigen Rom-Expo-Rundbau im Norden der Hauptstadt nahm Bergel an der Sitzung des rumänischen PEN teil, dessen Mitglieder sich einstimmig für seine Aufnahme in die Landeszentrale aussprachen. In der Begründung des Aufnahmevorschlags sagte der Zeithistoriker Rusan: „Kein Schriftsteller deutscher Sprache leistete für die Überbrückung nationaler Vorurteile in Rumänien so viel wie Herr Bergel.“ In einem Radio București-Interview sagte Bergel, er kehre „unter anderem deswegen immer wieder gerne ins Land meiner Herkunft zurück, weil ich hier keine Missverständnisse auslöse, sobald ich über meine Erfahrungen zur Zeit der roten Diktatur berichte“.
Hans Bergel (links) im Gespräch mit Romulus Rusan ...
Hans Bergel (links) im Gespräch mit Romulus Rusan auf der diesjährigen Internationalen Buchmesse Rumäniens in Bukarest.
Im Saal des Klausenburger Deutschen Demokratischen Forums stellten Prof. Gheorghe Mușat und Prof. Dr. Teodor Tancu das Buch Hans Bergels vor. Prof. Tancu würdigte besonders die Novelle „Negru Vodă“ („Der Schwarze Fürst“) als „ein Zeitzeugnis, dem wir in unserer Literatur kaum etwas an die Seite zu stellen haben“. Bergels Klausenburger Lesung aus dem Band „Am Vorabend des Taifuns“ und der Vortrag „Literatură și rezistență“ („Literatur und Widerstand“) fanden in vollen Sälen statt. In einem Gespräch mit Radio Cluj-Napoca wünschte Bergel dem Land in Anspielung auf die Wahl Klaus Johannis‘ zum Staatspräsidenten „die Nutzung der vielleicht einmaligen Chance, Ehrlichkeit, Umsicht und Gediegenheit als Staatsverständnis zu etablieren“.

Klaus Dorban

Schlagwörter: Bergel, Bukarest, Klausenburg

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