5. März 2015

US-amerikanische Musiker gründen Erich Bergel Stiftung

Aus Rumänien vor Jahrzehnten in die USA immigrierte und dort sesshafte Musiker und Musikpädagogen gründeten gemeinsam mit amerikanischen Musikerpersönlichkeiten in North Carolina eine Stiftung zum Zweck der Pflege des Gedenkens an den Dirigenten und Musikwissenschaftler Prof. Dr. h.c. mult. Erich Bergel (1930-1989). Ehemals in den USA um vieles bekannter als in Deutschland, war der in Rosenau, Kreis Kronstadt, geborene Erich Bergel jahrelang Chefdirigent des Houston-Symphony-Orchesters und dirigierte mehrfach auch alle anderen großen Klangkörper der USA.
Unter dem Vorsitz der durch musikpädagogische Verdienste an der 1838 gegründeten Duke-University über North Carolina hinaus bekannten Dorothy Kitchen formulierte ein zu Beginn dieses Jahres konstituierter Ausschuss die Satzung der „Erich Bergel & Dorothy Kitchen Foundation 2015“ mit der Zielvorgabe, jährlich einen internationalen Violin-Wettbewerb dieses Namens für junge Geiger zu veranstalten. Als Ort der Austragung wählten die Amerikaner Heltau in Siebenbürgen. Die Wahl fiel auf diese Stadt, weil der Vater des Dirigenten, Erich Bergel sen., lange Jahre als Studiendirektor und Musikerzieher am dortigen deutschsprachigen Gymnasium das Musikleben Heltaus über die Schule hinaus anregte und bestimmte. Seine Schüler sind heute als Musiker in mehreren Ländern anzutreffen. Einer von ihnen, der seit Jahrzehnten in Hills Borough in North Carolina lebende Mitch Scurtu – Bewunderer auch Erich Bergels jun. und Besucher seiner Konzerte in den USA –, hatte den Anstoß zur Stiftungsgründung gegeben, die Verbindung zu den Heltauer und den Staatsbehörden aufgenommen und erste organisatorische Leitlinien entworfen.
Medaille des internationalen Violin-Wettbewerbs ...
Medaille des internationalen Violin-Wettbewerbs für junge Geiger „Erich Bergel & Dorothy Kitchen Foundation 2015“ mit dem vom Grafiker Helmut von Arz (1930-2014) geschaffenen Porträt Erich Bergels.
In Fragen der konkreten Begründung der Stiftungsabsicht war Mitch Scurtu mit dem fünf Jahre älteren Bruder des verstorbenen Dirigenten, dem Schriftsteller Hans Bergel, in Verbindung getreten. In Telefonkonferenzen wurde der Text für den in den USA veröffentlichten Aufruf zur Unterstützung der Stiftung erarbeitet; dabei ließ sich Hans Bergel u. a. durch einen vor wenigen Jahren veröffentlichten Würdigungsaufsatz der Klausenburger Cembalistin Gerda Türk für ihren Lehrer Erich Bergel sen. anregen. So gewannen Mitch Scurtu und Dorothy Kitchen Vertreter des Kunst- und öffentlichen Lebens, der Wirtschaft und des Universitätsbereichs für die Idee der „Foundation“.

Der erste Wettbewerb findet Ende dieses Monats in Heltau statt (Beginn 26. März). Zu der von Musikern und Musikkennern aus den USA, Deutschland und Rumänien besetzten Jury gehört als Ehrenmitglied auch der Schriftsteller Hans Bergel. Vorbereitung und Durchführung der mehrtägigen Veranstaltung, inklusive Betreuung der offiziell eingeladenen Gäste, liegen in den Händen Mitch Scurtus in Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden. Der praktische Sinn der Amerikaner ermöglichte die rasche Realisierung des Vorhabens.

U/L

Schlagwörter: Musiker, Bergel, USA

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