Zugleich hatten sich Bergels rumänische Verleger aus Bukarest und Klausenburg mit drei in die Landessprache übersetzten Prosawerken eingefunden: „Povestiri din lumea largă“, ein Band „Erzählungen aus der weiten Welt“, und die Romane „Când vin vulturii“ (Wenn die Adler kommen) und „Întoarcerea lupilor“ (Die Wiederkehr der Wölfe), Neuerscheinungen des Jahres 2016.

In den drei bis auf den letzten Platz gefüllten Galerie-Räumen begrüßte Gabriel Stan den deutschen Gast als „die bedeutendste Literaturpersönlichkeit Kronstadts“. Dr. Mihaela Stroe, Vizepräsidentin des Autorenverbands, sagte u.a.: Was Mihail Sadoveanu für die Moldau bedeute, sei Hans Bergel für Siebenbürgen – der bedeutendste Erzähler. Sie verglich „Die Wiederkehr der Wölfe“ mit Tolstois epochalem „Krieg und Frieden“. Mircea Brenciu-Freud schließlich rundete die Begrüßung mit der Feststellung ab: Neben Deutschland sähe Bergel in Rumänien seine Heimat.

Nicht ohne ein längeres Begrüßungsgespräch mit dem Verbandspräsidenten Adrian Lesenciuc geführt zu haben, ging Bergel in der Dankansprache von der Idee des „historischen Magnetismus“ aus, den der Rom-Forscher Ferdinand Gregorovius (1821-1891) besonderen Landschaften zuschrieb. Kronstadt, sagte er, habe diesen „Magnetismus“ in einer dramatischen Geschichte bewiesen, und auch er, Bergel, verspüre ihn. Er erwähnte in seiner Ansprache den Parteiführer Corneliu Coposu und den einstigen Außenminister Corneliu Mănescu, mit denen ihn persönliche Erinnerungen verbinden.

Der in Rumänien vielfach mit hohen Ehrungen bedachte Schriftsteller wurde, wie er gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung sagte, bei diesem Festakt „mit Warmherzigkeit, mit Esprit und im Zeichen der Freundschaft“ aufgenommen.