25. Dezember 2016

Vierte Auflage der Weihnachts-CD erschienen - ein Dankesbeitrag

Ich versetze mich zunächst zurück in das Weihnachtsgeschehen des Jahres 1979, welches wir in Siebenbürgen noch unter den Zuständen und Möglichkeiten der unchristlichen, erbarmungslosen Diktatur, aber doch in einem gewissen Rahmen feiern durften. Ich erinnere mich an die Worte meines Stadtpfarrers am Christsamstag–Vormittag, dass ein Gemeindeglied sich bei ihm entschuldigt habe, zu der Heiligabend-Christmette, anberaumt für 22 Uhr, nur mit Verspätung eintreffen zu können, da er an seinem Arbeitsplatz Spätschicht habe. Er werde sich bemühen, nicht zu stören, wolle aber unbedingt dabei sein. Er habe noch erwähnt, dass Kollegen aus seinem beruflichen Umfeld und aus anderen Betrieben in derselben Situation seien und mit etwas Verspätung eintreffen würden.
Ich erlebte es dann, als Sänger des Kirchenchores auf der Empore sitzend, dass Gemeindeglieder während der Christmette durch den Seiteneingang eintraten und wohl auch dieser Kategorie angehörten. Diesen Aspekt griff der Pfarrer in der Einleitung zur Predigt auf, als er sagte: „Viele kamen direkt von der Arbeit“. Dem aufmerksamen Zuhörer wurde durch diese sechs Wörter die ganze seelische Misere bewusst, in welcher sich unser Leben in jenen schweren Zeiten abspielte.

Sowohl beim Bibeltext, der der Ansprache zugrunde lag, wie auch bei anderen Gedankengängen der Ansprache konnte man die Aktualität etwas verborgen entdecken, gebracht aber mit der gebotenen Vorsicht, um nicht sich selbst oder die Gemeinschaft in einen bösen Verdacht zu bringen. In diesem Sinne werden auch andere Geistliche gehandelt haben, denen allen hierfür ein Dank ausgesprochen wird.
Und nun in anderer Richtung: Da die ganze Christmette von einem Gemeindemitglied, wenn auch nur mit einem einfachen Gerät, aufgenommen worden war, gelang es mir, im Jahr 2008 daraus eine CD zu entwickeln, die unter dem Titel eines der gesungenen Weihnachtslieder „Was tönt so wundersamer Klang“ herausgegeben wurde und gut ankam. Die CD wurde kürzlich mit einem zweiten Teil, bestehend aus lauter in Siebenbürgen gesungenen Weihnachtsliedern, ergänzt und in einer vierten, erweiterten Ausgabe veröffentlicht. Da die Auflage nur klein ist und sich das von Haus zu Haus herumgesprochen hat, ist die CD schon zum Großteil vermarktet worden. Ein Restbestand ist zurzeit noch bestellbar bei Julius Henning, Bichlerstraße 19, 75173 Pforzheim, Telefon: (07231) 24864, E-Mail: julhenning[ät]alice-dsl.net.

Ich sehe mich in der Pflicht, auch den Abnehmern der vorliegenden Ausgabe der CD ein Anerkennungswort auszusprechen. Etliche haben die CD als Dokument mit Verweis auf die erwähnten „sechs Worte“ erworben und möchten sie aufbewahren. Mit der CD wird aber auch verfolgt, Freude in unsere Häuser zu bringen, wofür ein möglichst niedriger Verkaufspreis angesetzt wird, aber es doch für eine Spende zu Gunsten unserer siebenbürgischen Gemeinschaft reicht.

All diesen Vorbildern unserer Gemeinschaft, von der Katharina B. aus dem Harbachtal bis zum verdienten Arzt einer Großgemeinde des Weißbachtals, spreche ich hiermit, stellvertretend für alle unsere Landsleute, bestrebt unsere Traditionen weiter zu verfolgen, meinen Dank mit besten Wünschen zur diesjährigen Weihnachtszeit aus.

Julius Henning

Schlagwörter: CD, Aktion, Julius Henning, Weihnachten

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