19. April 2017

Eröffnung der Ausstellung „Das Wort sie sollen lassen stahn …“

Vom 22. April bis 24. September gibt das Siebenbürgische Museum Gundelsheim in der Sonderschau „Das Wort sie sollen lassen stahn …“ Einblick in die Kultur und Geschichte der Siebenbürger Landler. Die Ausstellung wird am Freitag, 21. April, um 18.00 Uhr eröffnet. Im Anschluss steht die Kuratorin Dr. Irmgard Sedler gern für Fragen und Interviews zur Verfügung.
1734 begannen die Habsburger ihre evangelischen Untertanen aus dem so genannten Landl und später, bis 1776, aus anderen Teilen Österreichs in ihr Fürstentum Siebenbürgen zwangsumzusiedeln. Während die Habsburger in ihren Erbländern die Rekatholisierung vorantrieben, herrschte in Siebenbürgen seit Mitte des 16. Jahrhunderts religiöse Toleranz, die 1691 durch das „Diploma Leopoldinum“ Kaiser Leopolds I. anerkannt wurde.
Landlerinnen in Kirchentracht, ...
Landlerinnen in Kirchentracht, Neppendorf/Turnișor, um 1900, Schwarz-Weiß-Fotografie. Foto: © Privatarchiv Irmgard Sedler
Viele der ihres Glaubens wegen Deportierten starben bereits an den Reisestrapazen. Angekommen in Siebenbürgen, wurden die vermeintlichen „Rechtsbrecher“ von ihren siebenbürgischen Glaubensbrüdern argwöhnisch empfangen und nie vollständig integriert. Dadurch entwickelte sich ein eigenes Gruppenbewusstsein dieser evangelischen, deutschsprachigen Minderheit innerhalb der Minderheit der evangelischen Siebenbürger Sachsen, das sich bis heute in Dialekt und Tracht erhalten hat. Die Leidens-, aber auch Erfolgsgeschichte der Siebenbürger Landler ist eine besondere Facette der europäischen Konfessionsgeschichte in Folge der Reformation.

Diese Sonderausstellung ist ein Beitrag des Siebenbürgischen Museums zum Reformationsjubiläum 2017 und wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Schlagwörter: Ausstellung, Landler, Siebenbürgisches Museum, Eröffnung, Reformation

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