17. Oktober 2018

Baden-Württemberg fördert Schloss Horneck mit einer Viertelmillion Euro

Gundelsheim - Für Schloss Horneck stehen im Denkmalförderprogramm des Landes Baden-Württemberg rund eine Viertelmillion Euro bereit. Das gab Dr. Bernhard Lasotta MdL, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e. V., am 16. Oktober am Rande einer CDU-Fraktionssitzung in Stuttgart bekannt. Dies sei „ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung des Umbaus und Renovierung als Kultur- und Begegnungszentrum“, unterstrich Lasotta. Schloss Horneck in Gundelsheim ist Sitz der zentralen Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen in Deutschland: des Siebenbürgischen Museums sowie des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek und Archiv. Der Vorsitzende des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“, Dr. Konrad Gündisch, wertete die Förderung auch als Beleg dafür, dass Schloss Horneck „ein historisches Baudenkmal von hohem Rang ist, dessen Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung überregionale Bedeutung hat“.
Wie Bernhard Lasotta der Redaktion der Siebenbürgischen Zeitung mitteilte, steht „nach vielen Gesprächen und intensivem Bemühen“ fest, dass das Schloss Horneck in die zweite Tranche des Denkmalförderprogramms des Landes Baden-Württemberg aufgenommen wird. Insgesamt sollen 252 230 Euro in das Schloss nach Gundelsheim fließen.
Schloss Horneck in Gundelsheim ist Sitz der ...
Schloss Horneck in Gundelsheim ist Sitz der zentralen Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen in Deutschland: des Siebenbürgischen Museums sowie des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek und Archiv. Foto: Jürgen Binder
Der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e. V. erklärte: „Ich freue mich sehr, dass mit der Aufnahme in das Förderprogramm ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung des Umbaus und Renovierung als Kultur- und Begegnungszentrum gegangen werden kann. Das Engagement der Siebenbürger, ihre Institutionen in Gundelsheim zu bündeln und das Schloss Horneck weiter sinnvoll zu nutzen, wird dadurch nachhaltig unterstützt. Mir ist es wichtig, dass die kulturprägenden Bauwerke und Denkmäler in unserer Heimat auch in Zukunft erhalten bleiben. Denn sie prägen unsere Identität. Sie zu schützen bedeutet auch, unsere kulturelle Identität zu schützen. Dies gelingt durch das neue Nutzungskonzept im Schloss Horneck in hervorragender Weise“.
Der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des ...
Der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e. V., Dr. Bernhard Lasotta, CDU-Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Neckarsulm
Teil dieses Antrags waren 108 sogenannte Raumbücher mit der Beschreibung aller Arbeiten, die in den einzelnen Schlosszimmern durchzuführen sind. Diese hatten einen Umfang von über 1000 Seiten. Es liege also noch viel Arbeit vor uns, so Dr. Lasotta.

Würdigung des Beitrags der Siebenbürger Sachsen zur Landesentwicklung


Die Nachricht über die bewilligte Förderung des Landes Baden-Württemberg löste in Gundelsheim große Freude aus.
Frohe Kunde für den Vorsitzenden des Vereins ...
Frohe Kunde für den Vorsitzenden des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V., Dr. Konrad Gündisch
Entsprechend äußerte sich der Vorsitzende des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“, Dr. Konrad Gündisch, auf Nachfrage dieser Zeitung: „Die heute von Dr. med. Bernhard Lasotta übermittelte Nachricht krönt unsere Bemühungen um die Beantragung einer Förderung denkmalschutzrelevanter Arbeiten, die im Zuge des Um- und Ausbaus von Schloss Horneck zum Siebenbürgischen Kultur- und Begegnungszentrum anfallen. Die großzügige Förderung durch das Land Baden-Württemberg, speziell durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und das baden-württembergische Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, ergänzt jene durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und zeigt, dass Schloss Horneck ein historisches Baudenkmal von hohem Rang ist, dessen Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung überregionale Bedeutung hat. Für die Siebenbürger Sachsen, deren Kulturzentrum und Identifikationsort Schloss Horneck in den letzten fast sieben Jahrzehnten geworden ist, sind diese Förderungen auch ein Zeichen dafür, dass ihr Beitrag zur Entwicklung Baden-Württembergs und Deutschlands gebührend gewürdigt wird. Mein Dank gilt allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die die Beantragung dieser Fördergelder erst möglich gemacht haben, und Herrn Dr. Lasotta für seinen Einsatz für unsere gemeinsame, baden-württembergische wie siebenbürgisch-sächsische Sache: Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar!“

Schloss Horneck zählt zum Inventar der reichen Kulturlandschaft Baden-Württembergs


Das Land Baden-Württemberg gewährt den Eigentümern, Besitzern oder Bauunterhaltungspflichtigen eines Kulturdenkmals finanzielle Zuwendungen für die Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen. Förderfähig sind Maßnahmen, die der Sicherung, der Instandsetzung und der Unterhaltung des Kulturdenkmals dienen und überwiegend aus denkmalpflegerischen Gründen notwendig werden. Dabei werden Ausgaben gefördert, die zum Schutz und zur Pflege eines Kulturdenkmals erforderlich sind. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg stellt das Denkmalförderprogramm auf und entscheidet über die zu fördernden Maßnahmen. Oft – so auch in diesem Fall – wird auf diese Weise die Zusammenarbeit von Bund, Land und Kommune dokumentiert, die in der Regel Voraussetzung für eine Bundesförderung ist. Konkreter ausgedrückt: Ohne diese Zuwendung im Bereich Denkmalpflege hätte die vom Deutschen Bundestag im November 2016 beschlossene Förderung in Höhe von 1,9 Millionen Euro nicht gewährt werden können.

Im Rahmen des Denkmalförderprogrammes 2018 fördert das Wirtschaftsministerium den Erhalt und die Sanierung von 220 Kulturdenkmalen in Baden-Württemberg mit rund 11,5 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus den Erlösen der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. „In Baden-Württemberg gibt es mehr als 90 000 Bau- und Kunstdenkmale und über 60 000 archäologische Denkmale. Diese reiche Kulturlandschaft muss erhalten und geschützt werden. Mit der Denkmalförderung leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Mit der zweiten und damit letzten Tranche des Jahres 2018 unterstütze das Land 97 private Kulturdenkmale, 84 kirchliche und 39 kommunale Denkmale, darunter auch Schloss Horneck in Gundelsheim. Insgesamt seien in diesem Jahr 392 Anträge mit rund 18,5 Millionen Euro gefördert worden.

Christian Schoger


Schlagwörter: Schloss Horneck, Gundelsheim, Förderung, Kulturförderung, Baden-Württemberg, Lasotta, Konrad Gündisch, Kulturerbe, Siebenbürgisches Museum, Siebenbürgische Bibliothek, Siebenbürgen-Institut

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