23. März 2020

Dr. Irmgard Sedler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Im Rahmen einer Feierstunde in der Barenboim-Said Akademie Berlin wurde die anerkannte Museumswissenschaftlerin, Trägerin des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises und langjährige Vorsitzende des Siebenbürgischen Museums, Dr. Irmgard Sedler, am 6. März mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Dieser Orden ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland für besondere Verdienste vergibt und mit der sie hervorragende Leistungen würdigt, die für unser Gemeinwesen von besonderer Bedeutung sind. Überreicht wurde die Ehrung von Kulturstaatsministerin Prof. Dr. Monika Grütters, auf deren Vorschlag die Auszeichnung Dr. Sedlers durch den Bundespräsidenten erfolgt war.
Im von Stararchitekt Frank Gehry entworfenen einzigartigen Konzertsaal der Akademie waren vor allem Preisträgerinnen versammelt, die sich um die Kulturarbeit in Deutschland verdient gemacht haben. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), betonte in ihrer Ansprache, dass es ihr ein besonderes Anliegen sei, mit der Auszeichnung auf die großen Verdienste engagierter Frauen in diesem, ihrem Zuständigkeitsbereich aufmerksam zu machen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (links) ...
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (links) zeichnete Irmgard Sedler mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Foto: BKM
Dr. Irmgard Sedler erhielt die Auszeichnung für ihr jahrzehntelanges leidenschaftliches Engagement für die Museumsarbeit und ihre herausragende Forschungstätigkeit insbesondere zur siebenbürgischen Kunst- und Kulturgeschichte. Sie hat als Leiterin der Kornwestheimer Museen durch hervorragende Ausstellungen bekannter Gegenwartskünstler Kornwestheim als Museumsstandort über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Vor allem wurde in der Begründung jedoch ihr ehrenamtlicher Einsatz für das professionelle Fortbestehen des Siebenbürgischen Museums gewürdigt, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dieses Museum zum zentralen Ort der Bewahrung und Erforschung des materiellen Kulturguts der Siebenbürger Sachsen im Kontext ihres pluriethnischen Umfeldes zu machen. Dabei hat Frau Dr. Sedler auch viele internationale Kontakte, insbesondere nach Rumänien, aufgebaut, die für die Museumsarbeit und den wissenschaftlichen Austausch in der Siebenbürgenforschung insgesamt von wesentlicher Bedeutung sind.

Zu den weiteren Ausgezeichneten zählten unter anderem die Kunsthistorikerin Prof. em. Dr. Ewa Sabine Chojecka, die sich für das kulturelle Erbe Oberschlesiens und die Verständigung von Polen, Deutschen und Tschechen in dieser Region verdient gemacht hat, sowie die amerikanische Kunsthistorikerin Laurie A. Stein, die maßgeblich am Entstehen der Provenienzforschung zur Klärung des Verbleibs von in der NS-Zeit geraubter Kunst beteiligt war.

Umrahmt wurde die Festveranstaltung mit sehr schön vorgetragener Klaviermusik aus der Feder weiblicher Komponistinnen wie Clara Schumann. Im Anschluss folgte ein feierlicher Empfang im Foyer der Akademie, bei dem nahöstliche Köstlichkeiten gereicht wurden; ganz im Sinne des Hauses, das als Beitrag zu Frieden und Verständigung im Nahen Osten junge Musikerinnen und Musiker als Studierende aus dieser Region zusammenbringt. Damit klang der Nachmittag bei vielen guten Gesprächen und Begegnungen aus.

Dr. Markus Lörz

Schlagwörter: Bundesverdienstkreuz, Grütters, BKM, Irmgard Sedler, Kornwestheim, Siebenbürgisches Museum, Gundelsheim

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