5. Dezember 2025
Auftakt für die große Dachsanierung: Schlossverein steht vor einer großen Herausforderung
Der Verein Siebenbürgische Kulturzentrum Schloss Horneck steht vor einer umfassenden Sanierung des Schlossdaches. Die Maßnahme ist notwendig, weil das Dach das Ende seines technischen Lebenszyklus erreicht hat. Die vor-restauratorischen Untersuchungen sind nun abgeschlossen. Damit kann das Großprojekt angegangen werden.

Rahmenbedingungen für ein „A-Denkmal“
Bisherige Förderungen durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) konzentrierten sich auf den Umbau und die Bestandssicherung des Schlosses, nicht jedoch auf die Dachsanierung. Auch das LAD hatte zunächst andere Prioritäten gesetzt, seine Zustimmung für eine spätere Dachsanierung aber bereits erteilt. Voraussetzung für die Bewirtschaftung und künftige Rücklagenbildung des Vereins war erste Priorität die Sicherung der Nutzung des Schlosses, der Brandschutz und die technische Erneuerung.

Untersuchungen in mehreren Schritten
Die Untersuchungen liefen von September 2024 bis September 2025 in mehreren aufeinander aufbauenden Abschnitten. Zunächst wurde das Dach geräumt und von alten Heizrohren sowie Abfällen befreit. Dabei wurden mehrere Tonnen Material von Hand vom Dachboden entsorgt.
Die Kosten der vor-restauratorischen Untersuchungen beliefen sich insgesamt auf rund 154 400 Euro. Der Eigenanteil des Vereins liegt bei rund 100 000 Euro, der durch Spenden in Höhe von rund 114 000 Euro gedeckt wurde. Eine Kostenberechnung, die belastbare Zahlen für die zu erwartenden Kosten der Restaurierung liefert und Voraussetzung für die Dachsanierung ist, wurde im September 2025 abgeschlossen und schlug mit weiteren 16 000 Euro zu Buche.
Ergebnisse der Untersuchungen und Ausblick
Die Ergebnisse zeigen, dass die gesamte Dachfläche etwa 2736 Quadratmeter umfasst. Die Schadenskartierung am Dachstuhl offenbarte zahlreiche biologische Schäden durch Fäulnispilze und Insektenbefall, insbesondere durch den Hausbockkäfer. Zudem wurden statische Mängel festgestellt, die teilweise auf Holzschwund, unzureichende Verbindungen und Setzungen des Mauerwerks zurückzuführen sind. Insgesamt wurden 484 beschädigte Bauteile und 251 klaffende Verbindungen dokumentiert.
Danksagung: Der Schlossverein dankt denjenigen, die ein ganzes Jahr lang mit den vor-restauratorischen Untersuchungen beschäftigt waren: Architekt Peter Schell für Bauleitung, Kostenberechnungen, Rechnungsprüfungen, Förderanträge an das Landesamt für Denkmalpflege, für Auswahl und Koordination des Handwerkerteams und auch für zusätzliche ehrenamtliche Leistungen; Dr. Axel Froese für rein ehrenamtliche Leistungen die u.a. sehr viel Zeit für die Bauherrenvertretung, Kostenverfolgung, Bauvertragsabschlüsse, Verwendungsnachweise, Vor-Ort-Termine, beinhalteten; Arno Drotleff als Ansprechpartner vor Ort für alle beteiligten Gewerke und für zusätzlichen ehrenamtlichen Einsatz.
Mit Blick auf die Zukunft steht fest: Das Schloss bleibt ein zentraler Identifikationsort für die Siebenbürger Sachsen aus der ganzen Welt.
Dafür bedarf es noch einmal der Solidarität aller Siebenbürger Sachsen, auch für diesen Schritt der baulichen Maßnahmen, der großen Dachsanierung. Viele private Spenderinnen und Spender sowie Verbände und Vereine der Siebenbürger Sachsen haben bereits beigetragen. Auch ihnen gilt der Dank des Siebenbürgischen Kulturzentrums Schloss Horneck.
Dr. Hans-Günter Zerwes
Schlagwörter: Schloss Horneck, Gundelsheim, Sanierung, Dach
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