8. Oktober 2021

Online-Veranstaltungen über rumänischen König Mihai I. und sprachliche Minderheit in Südtirol

Die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen lädt zu zwei Online-Veranstaltungen ein: „König Mihai I. von Rumänien und seine historische Bedeutung“ am 12. Oktober um 18.00 Uhr und „Ladinien und die ladinische Sprache: Maßnahmen zum Schutz einer sprachlichen Minderheit in Südtirol“ am 19. Oktober um 18.00 Uhr.
Der Heiligenhof in Bad Kissingen ...
Der Heiligenhof in Bad Kissingen

Die historische Bedeutung des rumänischen Königs Mihai I.

„König Mihai I. von Rumänien und seine historische Bedeutung“. Gespräch mit der Historikerin und Slawistin Dr. Edda Binder-Iijima, Lehrbeauftragte an den Universitäten Heidelberg und Göttingen, am Dienstag, dem 12. Oktober 2021, 18.00 Uhr auf Zoom

König Mihai I. von Rumänien (1921-2017) verkörpert wie kaum eine andere Persönlichkeit die Dramatik und Tragik des 20. Jahrhunderts, vor allem für die Länder in Ost- und Südosteuropa. Zweimal zum König berufen, um dynastische und politische Krisen zu lösen, spielte er eine zentrale Rolle im Zweiten Weltkrieg bei dem Seitenwechsel Rumäniens 1944 zu den Alliierten, ohne damit die Sowjetisierung Rumäniens aufhalten zu können. Ende 1947 ins Exil gezwungen, konnte er erst ab 1996 wieder eine Rolle für Rumänien übernehmen, diesmal als Botschafter für die Integration des Landes in europäische Strukturen. Mihai gilt heute als eine wichtige historische Persönlichkeit, und er steht vor allem für eine historische und personelle Alternative von Selbstbestimmung und Integrität, die Rumänien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verwehrt blieb.

Die Referentin: Dr. Edda Binder-Iijima, Studium der Ost- und Südosteuropäischen Geschichte, Mittleren und Neueren Geschichte, Slawistik, Rumänistik in Göttingen, Bukarest und Münster. Promotion 2002 über die Institutionalisierung der rumänischen Monarchie unter Carol I. Von 2006-2020 Lehrbeauftragte für Südosteuropäische Geschichte an der Universität Heidelberg, seit 2018 auch an der Universität Göttingen. Forschungsschwerpunkte bilden die Monarchie, Institutionen- und Verfassungsgeschichte Rumäniens und Südosteuropas.

Sprachliche Minderheit in Südtirol

"Ladinien und die ladinische Sprache: Maßnahmen zum Schutz einer sprachlichen Minderheit in Südtirol." Gespräch mit dem Historiker und Denkmalpfleger Dr. Stefan Planker, Direktor des Sudetendeutschen Museums, am Dienstag, 19. Oktober 2021, 18.00 Uhr auf Zoom

Ladinien ist ein Gebiet inmitten der Dolomiten und erstreckt sich rund um das Sellamassiv. Die rund 30.000 Dolomitenladiner leben in Norditalien zwischen den Regionen Trentino-Südtirol und Venetien. Das Gebiet bezieht sich auf fünf Täler, in denen noch heute die ladinische Sprache lebendig ist: das Gadertal und das Grödnertal in Südtirol, das Fassatal in Trentino sowie Buchenstein und Ampezzo in Venetien. In jedem Tal wird ein eigenes Dolomitenladiner Idiom gesprochen. Unter den besonderen Bedingungen dieser Gebirgslandschaft konnte sich die ladinische Sprache erhalten, obwohl sie stets zwischen dem deutschen und italienischen Sprach- und Kulturraum eingezwängt war. Diese uralte Sprache ist lateinischen Ursprungs. Nach der Eroberung des Alpengebietes mit Drusus und Tiberius im Jahr 15 v. Chr. übernahm die einheimische Bevölkerung mit der Zeit die Sprache der römischen Soldaten, Beamten und Händler. Man begann somit ein lokal sprachlich gefärbtes Volkslatein zu sprechen, welches sich mit den Eigenheiten der autochthonen Sprache der Räter vermischte. Die ladinische Sprache wird daher auch als rätoromanische Sprache bezeichnet und ist mit der rätoromanischen Sprache der Graubündner in der Schweiz sowie mit der friulanischen Sprache in Friaul-Julisch Venetien eng verwandt. Im Vortrag werden jene Maßnahmen aufgezeigt, die zum Schutz der ladinischen Kultur und Sprache in Südtirol ergriffen werden.

Der Referent: Dr. Stefan Planker, geb. 1968 in Bozen, Muttersprache Ladinisch, Studium der Kunstgeschichte und Denkmalpflege an der Universität Udine, Masterabschlüsse in Museumsdidaktik (2006) sowie Kultur- und Eventmanagement (2011) an der Universität in Ferrara, 2002 -2010 Direktor des Landesmuseum Museum Ladin Ciastel de Tor in St. Martin in Thurn (Südtirol/Italien), 2011-2021 Direktor der neu eröffneten Außenstelle des Museum Ladin Ursus ladinicus in St Kassian (Südtirol/Italien), seit 2021 Direktor des Sudetendeutschen Museums in München, Lehrerbefähigung für Ladinischunterricht, Organisation und Mitwirkung an wissenschaftlichen Fachtagungen und Projekten, archäologischen Ausgrabungen und Restaurierungen, Kurator zahlreicher Ausstellungen, Verfasser von verschiedenen Publikationen und Artikeln in Fachzeitschriften.

Die Moderation der Veranstaltungen übernimmt Gustav Binder. Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei. Die Veranstaltungen werden nicht aufgezeichnet.

Vorgehensweise

Für die Teilnahme an diesen Seminaren ist eine Anmeldung per Mail bis zum Vortag der Veranstaltung bis 15.00 Uhr unter hoertler@heiligenhof.de möglich. Am Vorabend der Veranstaltung erhalten Sie eine Einladungsmail von der Mail-Adresse webinar@heiligenhof.de mit den Zugangsdaten zur Veranstaltung. Wenn Sie keine E-Mail von uns erhalten, schauen Sie bitte im SPAM-Ordner nach. Diese Adresse dient nur dem Versenden der Begrüßungsmail. Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail.

Technische Voraussetzungen

Für die Teilnahme an dieser online-Veranstaltung ist ein Endgerät (PC, Notebook, Tablet oder Smartphone) mit funktionsfähiger Webcam (Kamera) und Mikrofon oder idealerweise ein Headset sowie eine stabile Internetverbindung notwendig. Wenn Sie keine Webcam und kein Mikrofon haben, können Sie ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen. Die anderen Teilnehmer können Sie nicht sehen und Sie können keine Wortbeiträge geben. Alle können aber die Chatfunktion nutzen.

Technik-Check

Wir sind bereits 15 Minuten vor der Veranstaltung online und geben Ihnen somit die Möglichkeit zum Testen, ob das Einwählen über den Einladungslink bzw. Meeting-ID und Kennwort einwandfrei möglich ist.

Auftreten von Problemen

Beim Auftreten von technischen Problemen sind wir 15 Minuten vor Beginn unter der Telefonnummer (0170) 7053360 zu erreichen. Bitte haben Sie Verständnis, wenn es zu Wartezeiten kommt.

Quelle: Pressetext des Veranstalters

Schlagwörter: Rumänien, Seminar, Online-Veranstaltung, Heiligenhof, Bad Kissingen

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