9. November 2021

Brukenthal in unserer Zeit: Podiumsgespräch am 11. November in München

Ein Podiumsgespräch zum Thema „300 Jahre später. Samuel von Brukenthal (1721-1803) in unserer Zeit“ werden Dr. Konrad Gündisch und Josef Balazs am Donnerstag, dem 11. November, um 19.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München bestreiten.
Maria-Theresien-Denkmal, Wien. Künstler: Carl von ...
Maria-Theresien-Denkmal, Wien. Künstler: Carl von Zumbusch. 1888. 2. Reihe oben, Mitte: Samuel von Brukenthal Foto: © privat
Samuel von Brukenthal (1721–1803) war zur Zeit Maria Theresias und Josephs II. unter anderem Leiter der Siebenbürgischen Hofkanzlei in Wien und zehn Jahre lang Gouverneur von Siebenbürgen, der einzige Siebenbürger Sachse in diesem Amt. Seinen Aufstieg verdankte er seinen intellektuellen Fähigkeiten, seinem einnehmenden Wesen, vermutlich auch seiner Zugehörigkeit zu den Freimaurern. Brukenthal hat als Politiker, Kunstsammler und Mäzen, als Förderer der Wissenschaften und der Künste, nicht zuletzt als Stifter des nach ihm benannten Museums in Hermannstadt dazu beigetragen, dass Siebenbürgen im Zeitalter des Barocks und der Aufklärung den Weg hin zu einer europäischen Kulturlandschaft beschritten hat.

Konrad Gündisch und Josef Balazs werden im Podiumsgespräch die einzelnen Stationen seines Lebens und Wirkens in den Blick nehmen. Sie hinterfragen die Karrieremuster dieses Mannes, der seinen Adel nicht durch Herkunft, sondern durch Leistung erwarb. Die beiden Siebenbürger Sachsen gehen der Bedeutung seines Aufenthalts in Wien für seine Karriere als Staatsmann und seine Tätigkeit als Sammler und Mäzen, seiner Zeit in Halle und Jena für seine programmatischen Positionen als Aufklärer und Freimaurer nach. Ebenso fragen sie nach Vereinbarkeit und Konflikt zwischen Brukenthal, dem Staatsmann der Habsburgermonarchie, und Brukenthal, dem Politiker der Siebenbürger Sachsen, im Spannungsfeld zwischen dem Ständestaat und einer ­Monarchie des aufgeklärten Absolutismus.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs liegt auf Samuel von Brukenthal als siebenbürgisch-sächsischer „Erinnerungsort“. Die postume Rezeption seiner Persönlichkeit vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, das Brukenthal-Bild in Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur und dessen identitätsstiftende Bedeutung für die siebenbürgisch-sächsische Community sollen dabei kritisch hinterfragt werden. Welche politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren prägten – zu verschiedenen Zeiten – dieses Bild? Was verbindet uns mit Samuel von Brukenthal heute? Welchen Platz nimmt er in der siebenbürgisch-sächsischen, deutschen, rumänischen und europäischen Erinnerungskultur ein, auch als Repräsentationsfigur im öffentlichen Erinnerungsraum. Dies soll u.a. am Beispiel des diesjährigen Wettbewerbs für das Brukenthal-Denkmal in Hermannstadt/Sibiu, das erste in Siebenbürgen überhaupt, diskutiert werden.

Eine Anmeldung ist erforderlich beim Haus des Deutschen Ostens unter Telefon (089) 449993-0 oder per E-Mail: poststelle [ät] hdo.bayern.de. Im HDO gelten die 3G-Regeln (geimpft, genesen oder getestet) - bitte beachten Sie auch die verschärften Maßnahmen aufgrund der "Roten Ampel" in Bayern.

Schlagwörter: Brukenthal, Haus des Deutschen Ostens München, Konrad Gündisch

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