12. März 2022

"Siebenbürgischer Karl May" in Südamerika: Kulturreferat lädt zu Online-Vortrag über Anton Maly ein

Am 29. März nehmen uns Frank und Heinrich Höchsmann mit auf eine Reise nach Südamerika. In einem Online-Vortrag stellen sie ihren Großvater, den Schriftsteller Anton Maly, und dessen Abenteuer in Übersee vor.
Auch Sagen, Theaterstücke und Gedichte verfasste ...
Auch Sagen, Theaterstücke und Gedichte verfasste er: Anton Maly (1884-1959)
Anton Maly (1884-1959) ist in Hadern geboren, in Wien aufgewachsen und in Planegg bei München gestorben. Aber in Siebenbürgen, wohin ihn 1915 der Erste Weltkrieg verschlagen hatte, hat er gelebt und geschrieben, weshalb er zurecht als „siebenbürgischer Karl May“ betitelt wird. Doch anders als der berühmt-berüchtigte Erfinder des Winnetou fand Anton Maly die Inspiration für seine Abenteuer- und Wild-West-Romane nicht in der Bibliothek, sondern tatsächlich vor Ort in Südamerika. Es war ein Telegramm, das das Leben des 21-jährigen Anton schlagartig veränderte, denn darin wurde ihm eine Erbschaft angekündigt. Als er diese jedoch 1905 in Buenos Aires antrat, waren es nicht Gold, Silber und Reichtum, die er fand, sondern praktische Dinge für das (Über-)Leben in Mato Grosso: einen Sattel, Bolas, Lasso, Stiefel und einen Poncho.

In diese Zeit fallen Anton Malys erste zaghafte Schreibversuche, mit denen er vor allem sein Heimweh verarbeitete, so z.B. in den Versen „Ein fahrender Sänger, von niemand gekannt“. Mit jungen 25 Jahren, 42.000 erfahrenen Kilometern und einer Lebenserfahrung, die er stolz ausstrahlte, kehrte Anton Maly 1909 nach Europa zurück. Hoch zu Ross beeindruckte er Land und Leute in Siebenbürgen, vor allem aber die Agnethler Bürgerstochter Christine Maly-Theil. Nach zehn Jahren Ehe und zwei Töchtern zog es ihn wieder nach Westeuropa. Er schrieb weiter, insgesamt 100 Romane und 60 Theaterstücke.
Andere Buchtitel neben „Ein Ritt auf Leben und ...
Andere Buchtitel neben „Ein Ritt auf Leben und Tod“ waren etwa „Die Mine in Arizona“, „Das goldene Lasso“, „Der Schatz der Navajos“, „Geister des Goldes“, „Cowboys und Banditen“ oder „Abenteuer in Arkansas“
80 Jahre nach Anton Maly machten sich seine Enkel Heinrich und Frank Höchsmann auf den Weg nach Südamerika. 1975 waren sie aus Siebenbürgen ausgereist, nun konnten sie sich endlich auf Spurensuche begeben. Während der frühere Rhetorik- und Verkaufstrainer Heinrich (Heini) Höchsmann der Leserschaft dieser Zeitung vor allem als Satiriker bekannt ist, hat sein Bruder Frank, ein selbstständiger Diplombetriebswirt für Touristik, selbst viele Jahre in Südamerika gelebt. Detail-, geist- und anschauungsreich bringen uns die beiden Brüder den Schriftsteller und Theatermann Anton Maly mitsamt seinen Reisen in einem bebilderten Online-Vortrag näher.

Wenn Sie Lust auf eine spannende Begegnung mit Gauchos, Gringos und Señoritas auf ihren Ranchos haben, schalten Sie sich am Dienstag, den 29. März, um 19.00 Uhr zu. Der Vortrag wird live über die Plattform Zoom übertragen und nicht aufgezeichnet. Die Anmeldung ist bis zum 28. März unter kulturreferat [ät] siebenbuerger.de möglich. Den erforderlichen Zoom-Link senden wir Ihnen am Tag vor der Veranstaltung zu. Bereitzustellen wäre nur noch ein Glas Rotwein, damit wir gemeinsam anstoßen können, sobald wir in Mendoza sind ...

Bundeskulturreferat

Schlagwörter: Schriftsteller, Anton Maly, Online-Veranstaltung, Bundeskulturreferat

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