11. Juni 2022
50 Jahre Aktionsgruppe Banat
Ein Symposium zum 50. Jubiläum der Aktionsgruppe Banat veranstaltet das in Potsdam ansässige Deutsche Kulturforum östliches Europa mit vielen Partnern aus dem In- und Ausland am 23. und 24. Juni in Temeswar/Timișoara.
Die Aktionsgruppe Banat war ein rumäniendeutscher Autorenkreis, der sich im Frühjahr 1972 als literarische Diskussions- und Austauschplattform formierte – mit dem Ziel, eine „Veränderung des Bewusstseins, der eingespielten Formen der Wahrnehmung, der gängigen Muster der Deutung und Verarbeitung der Wirklichkeit, der Veränderung überkommener Weltauffassungen und Wertmuster“ (Anton Sterbling) zu bewirken. Die neun Mitglieder – Albert Bohn, Rolf Bossert, Werner Kremm, Johann Lippet, Gerhard Ortinau, Anton Sterbling, William Totok, Richard Wagner, Ernest Wichner – waren jung (Schüler und Studenten, zwischen 1951 und 1955 geboren) und experimentierfreudig. Literatur als ästhetisches Vergnügen und metaphysisches Refugium hatte ausgedient. Engagement, Zivilcourage, politischer Impetus waren die Gebote der Stunde.
Der Wille zur Veränderung war der gemeinsame Nenner der neun Akteure und führte zu einer gemeinschaftlichen Wortmeldung, die im rumäniendeutschen Literaturbetrieb einmalig blieb: Literatur wurde zum gesellschaftspolitischen Happening. Man traf sich, besprach alte und schuf neue Texte – und dem gemeinschaftlichen literarischen Tun folgten Live-Inszenierungen vor Publikum. Nach drei produktiven Jahren mit privaten und öffentlichen Gesprächskreisen, zahlreichen Lesungen in Temeswar sowie den umliegenden Banater Dörfern, mit gemeinsam herausgegebenen Publikationen und Rundfunksendungen sowie spontanen Performances kam es zur Zerschlagung durch den rumänischen Geheimdienst Securitate, der die jungen Literaten schon vor der Gründung ihrer „Aktionsgruppe“ observierte, später aushorchte, drangsalierte, ja sogar inhaftierte – mit dem Resultat, dass alle Gründungsmitglieder bis auf Werner Kremm Rumänien den Rücken zukehrten und in die Bundesrepublik ausreisten. Trotzdem hat ihr kurzes Wirken Staub aufgewirbelt und dazu beigetragen, ein erstarrtes literarisches und gesellschaftspolitisches Korsett aufzubrechen. Mit einem Symposium zum 50. Jubiläum würdigen wir ihr Werk und Wirken.
Donnerstag, 23. Juni, 14.00 bis 18.00 Uhr: Zentrale Universitätsbibliothek „Eugen Todoran“, Bul. Vasile Pârvan 4A, Temeswar, Eintritt frei; 20.00 bis 21.30 Uhr: Deutsches Staatstheater Temeswar (DSTT), Str. Alba Iulia 2, Temeswar, Tickets beim DSTT: 35 Lei/20 Lei
Freitag, 24. Juni, 9.45 bis 13.15 Uhr: Zentralbibliothek der Polytechnischen Universität, Bul. Vasile Pârvan 2, Temeswar, Eintritt frei
Weitere Informationen zum ausführlichen Tagungsprogramm finden Sie hier.
Der Wille zur Veränderung war der gemeinsame Nenner der neun Akteure und führte zu einer gemeinschaftlichen Wortmeldung, die im rumäniendeutschen Literaturbetrieb einmalig blieb: Literatur wurde zum gesellschaftspolitischen Happening. Man traf sich, besprach alte und schuf neue Texte – und dem gemeinschaftlichen literarischen Tun folgten Live-Inszenierungen vor Publikum. Nach drei produktiven Jahren mit privaten und öffentlichen Gesprächskreisen, zahlreichen Lesungen in Temeswar sowie den umliegenden Banater Dörfern, mit gemeinsam herausgegebenen Publikationen und Rundfunksendungen sowie spontanen Performances kam es zur Zerschlagung durch den rumänischen Geheimdienst Securitate, der die jungen Literaten schon vor der Gründung ihrer „Aktionsgruppe“ observierte, später aushorchte, drangsalierte, ja sogar inhaftierte – mit dem Resultat, dass alle Gründungsmitglieder bis auf Werner Kremm Rumänien den Rücken zukehrten und in die Bundesrepublik ausreisten. Trotzdem hat ihr kurzes Wirken Staub aufgewirbelt und dazu beigetragen, ein erstarrtes literarisches und gesellschaftspolitisches Korsett aufzubrechen. Mit einem Symposium zum 50. Jubiläum würdigen wir ihr Werk und Wirken.
Donnerstag, 23. Juni, 14.00 bis 18.00 Uhr: Zentrale Universitätsbibliothek „Eugen Todoran“, Bul. Vasile Pârvan 4A, Temeswar, Eintritt frei; 20.00 bis 21.30 Uhr: Deutsches Staatstheater Temeswar (DSTT), Str. Alba Iulia 2, Temeswar, Tickets beim DSTT: 35 Lei/20 Lei
Freitag, 24. Juni, 9.45 bis 13.15 Uhr: Zentralbibliothek der Polytechnischen Universität, Bul. Vasile Pârvan 2, Temeswar, Eintritt frei
Weitere Informationen zum ausführlichen Tagungsprogramm finden Sie hier.
Schlagwörter: Symposium, Aktionsgruppe Banat, Deutsches Kulturforum östliches Europa, Temeswar
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