9. Juli 2024
Auftritt der Siebenbürgischen Kantorei beim Heimattag in Dinkelsbühl
„Gemeinsam beginnen, gemeinsam enden und dazwischen bitte die richtigen Töne und den richtigen Rhythmus singen.“ So forderte uns unsere Chorleiterin Andrea Kulin sinngemäß zum konzentrierten Arbeiten an unseren Chorwerken auf. Was sie wollte, war richtig, was wir sangen, nicht immer. Viel Arbeit also für Dirigentin und Chor, wollten wir doch ein hochwertiges Programm auf die Beine stellen.

Bereits am Freitag, dem 17. Mai, fanden wir uns in unserer Pension in Feuchtwangen ein. Einchecken, auspacken, essen und … nein, keine Party im Zelt, sondern proben in der Johanniskirche. Es galt, die Zeit zu nutzen, denn schon am Samstag stand das Konzert in Dinkelsbühl an. Wie der Abend, so der Morgen. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Dinkelsbühl, um in der St. Paulskirche zu proben, Stunde um Stunde. Andrea gab alles, wir versuchten es auch. Pfuschen galt nicht. Und Probe am Nachmittag, bis eine halbe Stunde vor dem Auftritt. Schließlich mussten wir uns noch in Chorkleidung gewanden, um pünktlich die Festveranstaltung „75 Jahre Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.“ zu eröffnen mit dem Lied „Äm Må“ (Text Fritz Schuller, Chorsatz Franz Xaver Dressler), passend zur Jahreszeit und zum freudigen Anlass. “Fråd, Fråd wäll ech nur hieren!“ heißt es in der letzten Strophe.
Wie immer bewegend, erklang auch die Hymne „Siebenbürgen, Land des Segens“, welche die Kantorei in einem vierstimmigen Satz von Heinz Acker sang und damit „der Eintracht Band“ um alle Festgäste spannte. Link zum Video Festveranstaltung „75 Jahre Verband der Siebenbürger Sachsen“, Begrüßung: Rainer Lehni, Festrede: Dr. Paul Jürgen Porr, Musik: Siebenbürgische Kantorei, 18. Mai 2024, St. Paulskirche in Dinkelsbühl Nach der Festrede von Dr. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, folgte das Konzert der Kantorei, für das wir so gründlich geprobt hatten. Andrea hatte uns das nötige Selbstbewusstsein eingeimpft, um auch die frisch einstudierten Stücke mutig zu singen: „Profis merkt man nie an, wenn sie mal daneben singen!“ Gefällige, romantische Stücke waren dabei, etwa von Walter Klepper und Richard Oschanitzky vertonte Gedichte von Nikolaus Lenau oder „Sara pe deal“, eine Vertonung von Vasile Popovici des Gedichtes von Mihai Eminescu, aber auch Stücke von Ernst Irtel, mal fröhlich, flott, mal langsam, getragen, im Einklang mit dem Liedtext. Irtels „Siebenbürgische Elegie“ forderte uns ganz besonders. Die muss sitzen, damit die Schönheit des Stückes glänzt. „Das geknickte Rohr“, eine Spruchmotette von Hans Peter Türk und „Lass ab von diesem Zweifeln“ von Ansgar Kreutz, 2023 für unsere Dirigentin komponiert, rundeten das Programm ab.
Der kräftige Applaus ließ unsere Herzen höherschlagen. Wir hatten also wie die Profis gesungen (und geschaut). Mit einer Zugabe durften wir uns verabschieden und den Abend frei gestalten. Na ja, viel Zeit blieb nicht, aber zum Essen und gemütlichem Beisammensitzen reichte es doch.
Sonntag waren wir bereits halb neun in der Kirche. Kein Singen ohne Einsingen. Also stimmten wir uns ein auf die Stücke, die wir im Gottesdienst singen sollten. Auch hier durfte die Kantorei eröffnen mit dem Lied „Cantate Domino“ des Banater Komponisten Guido von Pogatschnigg. Mit Kompositionen von Hans Peter Türk, Paul Richter, Wilhelm Franz Speer und Heinz Acker gestalteten wir den Gottesdienst musikalisch.
Das war’s und gar schön war’s und anstrengend war’s auch, aber, wenn man etwas mit Liebe und Leidenschaft tut, gemäß dem Motto der diesjährigen Jahreslosung „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“, dann ist kein Weg zu weit und keine Anstrengung zu groß.
Danke, Andrea Kulin, dass du uns zur Höchstleistung anspornst. Danke, Georg Hutter, dass du für den reibungslosen Ablauf sorgst.
Ein herzlicher Dank geht an unseren Förderer, die Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD e.V. – Hilfskomitee. Es freut uns ganz besonders, dass der Vorsitzende dieses Hilfswerks, Dekan i.R. Hans Gerhard Gross, zusammen mit seiner Gattin nun auch Chormitglieder sind. Beide bereichern mit ihren guten Stimmen unser Ensemble.
Ein Wiedersehen gibt es, wie jedes Jahr, in der ersten Januarwoche in Bad Herrenalb, wenn es wieder heißt: Üben, Üben, Üben. Schließlich wollen wir uns auf unserer nächsten Chorreise im Juni 2025 nicht blamieren.
Annette Königes
(Beilage "Kirche und Heimat", Siebenbürgische Zeitung, Folge 11 vom 8. Juli 2024, Seite 14)Link zum Video auf dem Siebenbuerger.de-Kanal auf YouTube:
Festveranstaltung „75 Jahre Verband der Siebenbürger Sachsen“ mit Konzert der Siebenbürgischen Kantorei am 18. Mai 2024 in der St. Paulskirche in Dinkelsbühl, https://youtu.be/CNvxd3nPiOc
Schlagwörter: Kirche und Heimat, Chor Siebenbürgische Kantorei, Dinkelsbühl 2024
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