29. Mai 2025

Filme beim Heimattag: Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen kurz erklärt

Es heißt, das Wesen der Geschichte sei die Wandlung. In zwei Kurzfilmen wird die Geschichte der Siebenbürger Sachsen vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit spannend und kurzweilig dargestellt. Die moderne Gestaltung der beiden Teile trägt dem Wandel der Zeit Rechnung und erzählt den Weg der Siebenbürger Sachsen aus einem neuen Blickwinkel. Die Filme werden erstmals beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen vor der Eröffnungsveranstaltung am Samstag, 7. Juni, um 10.55 Uhr, im Großen Schrannenfestsaal in Dinkelsbühl gezeigt. Bereits ab Donnerstag, 29. Mai, sind die beiden Kurzfilme online auf dem YouTube-Kanal des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. zu sehen. Nach Pfingsten werden sie auf weiteren Plattformen veröffentlicht und Interessenten zugänglich gemacht. Der Film und weitere Informationen werden im folgenden Artikel vorgestellt.
Wiederholte Angriffe und Plünderungen durch die ...
Wiederholte Angriffe und Plünderungen durch die Osmanen im 15. und 16. Jahrhundert. Standbild aus dem Film „Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Neubeginn in Transsilvanien“
Wie kann man die knapp 900-jährige Geschichte der Siebenbürger Sachsen so aufbereiten, dass sie bei der jungen Generation Interesse weckt, dass sie Begeisterung und Neugier hervorruft? Wie lassen sich Themen spannend und zeitgemäß vermitteln? Wie kann man die Fakten ansprechend und modern darstellen? Die Lösung klingt einfach: durch verständliche Inhalte, kurzweilige Erzählweise und attraktive Bildgestaltung.

Dieser Aufgabe hat sich das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen bereits Ende letzten Jahres angenommen und in Zusammenarbeit mit Philipp Bremer von der Firma „blicken“ zwei animierte Kurzvideos erstellt. Durch die kreativen Vorschläge und professionelle Arbeitsweise von Philipp Bremer ließ sich die Aufgabe tatsächlich vergleichsweise einfach lösen. So entstanden die zwei Filme, welche die wechselvolle Geschichte der Siebenbürger Sachsen auf anschauliche Weise wiedergeben.

Die Filme sind chronologisch gestaltet und bauen aufeinander auf. Die beiden Teile dauern jeweils nur etwa zweieinhalb Minuten und beleuchten somit auf prägnante Art eine zusammenhängende Zeitspanne. Link zum Video Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Neubeginn in Transsilvanien, Teil 1 Teil eins trägt den Titel „Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Neubeginn in Transsilvanien“ und fängt mit den ersten Siedlern aus dem Rhein-Mosel-Gebiet an, die von König Geisa II. im zwölften Jahrhundert angeworben wurden, um den Landstrich innerhalb des Karpatenbogens urbar zu machen und zu verteidigen. Weiter werden einige prägende Ereignisse im Laufe der ersten Jahrhunderte, wie etwa die Verleihung des Goldenen Freibriefs, der Mongolensturm und wiederholte Angriffe der Osmanen oder der Übergang zum evangelischen Glauben thematisiert. Der Film geht darauf ein, dass die Siebenbürger Sachsen über die Jahrhunderte, trotz aller Widrigkeiten und unter wechselnden Herrschern, ein selbstbestimmtes Leben in relativem Wohlstand aufgebaut haben. Teil eins endet um die Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert. In dieser Zeit werfen der Erste Weltkrieg und die schwierige politische Situation im gesamten Europa bereits ihre Schatten voraus.

Im zweiten Teil des Filmes mit dem Titel „Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Exodus und Renaissance“ setzt sich die Geschichte der Siebenbürger Sachsen fort bis zur heutigen Situation in Siebenbürgen und in der Diaspora. Der zweite Film baut unmittelbar auf den ersten auf und beschreibt zunächst die Geschehnisse vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Weiter geht er auf die minderheitenfeindliche Politik der herrschenden Systeme und die damit einhergehende wachsende Unzufriedenheit der Sachsen ein. Schließlich werden die Wirren des Zweiten Weltkriegs, die Evakuierung Nordsiebenbürgens und die Deportation in die russischen Arbeitslager auf emotionale Weise dargestellt. Auch die Umstände im sozialistischen Nachkriegsrumänien und die Repressalien, unter denen die Sachsen zu leiden hatten, kommen zur Sprache. Schließlich werden der Sturz des Diktators Nicolae Ceauşescu und die Folgen des Umbruchs für die Siebenbürger Sachsen thematisiert. Zum Ende skizziert der Film die heutige Situation der Sachsen sowohl in Siebenbürgen als auch im restlichen Europa und Übersee.

Die Filme zeichnen anhand einer Reihe von Fotos, historischen Landkarten und animierten Gestaltungselementen auf emotionale Weise den Weg der Siebenbürger Sachsen vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit. Der Zuschauer erfährt, wie die ersten Siedler das ihnen zugewiesene Land bewirtschafteten und zu Wohlstand gelangten. Anschaulich wird dargestellt, wie sie sich gegen Angriffe und zahlreiche Widrigkeiten behaupteten, ihre eigene Verwaltung und Rechtsprechung aufbauten, Wehrburgen errichteten und eine beispiellose Gemeinschaft entwickelten, die die Jahrhunderte überdauerte.
Der Königliche Staatsstreich vom 23. August 1944. ...
Der Königliche Staatsstreich vom 23. August 1944. Standbild aus Teil 2 „Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Exodus und Renaissance“
Das Narrativ der Filme basiert auf den historischen Fakten, die aufgrund der geplanten Kürze der Videos auf das Wesentliche reduziert werden mussten. Dank der Aufbereitung durch einen professionellen Texter bleibt die Erzählung dennoch kohärent und nachvollziehbar. In einem Tonstudio wurden die Texte eingesprochen. Die angenehme Stimme und das ausgezeichnete Timing des Sprechers wirken natürlich und passen sich der Bildfolge hervorragend an.

Die Bilder und Fotos zur Untermalung der Erzählung stammen aus den Archiven des Verbands der Siebenbürger Sachsen, aus privaten Sammlungen und online verfügbaren Datenbanken. In einem ersten Schritt wurde in detaillierter Recherche und zahlreichen Besprechungen das passende Bildmaterial zusammengetragen und ausgewählt. Die Animation durch KI haucht den Bildern Leben ein und verleiht so der Geschichte eine gewisse Dynamik und Leichtigkeit. Die Landkarten basieren auf historischen Karten aus der jeweiligen Zeit und wurden mit moderner Technik so bearbeitet, dass sie in das Farb- und Gestaltungskonzept der Filme passen. In zahlreichen Arbeitsschritten wurden auf diese Weise zwei kurzweilige und informative Videos geschaffen, die dem Zuschauer einen frischen Blick auf die historischen Ereignisse geben.

Die Idee dazu entstand, um auf die aktuelle Situation der sich immer schneller wandelnden Medien- und Informationslandschaft zu reagieren. Mit diesem Format möchten wir vor allem die junge Generation ansprechen. Die Kürze der Filme trägt der Tatsache Rechnung, dass zahlreiche Plattformen im Internet und soziale Medien dazu führen, dass Informationen heute vorrangig in kleinen Häppchen konsumiert werden. Durch die attraktive Gestaltung, die eingängige, verdichtete Präsentation der Fakten sowie die emotionale und eindrucksvolle Stimmung der Filme möchten wir die Siebenbürger Sachsen einer großen Öffentlichkeit präsentieren. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene sollen dazu angeregt werden, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen, Fragen zu stellen und sich mit der Geschichte zu beschäftigen. Link zum Video Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Exodus und Renaissance, Teil 2 Die zwei Videos werden zum ersten Mal während des Heimattages zu Pfingsten 2025 in Dinkelsbühl zu sehen sein, vor großem Publikum am Samstag, dem 7. Juni, 10.55 Uhr, vor der ERöffnungsveranstaltung im Großen Schrannenfestsaal. Im Haus der Geschichte, Altrathausplatz 14, laufen die Filme ab Samstag, 9.00 Uhr, bis einschließlich Sonntag, 17.00 Uhr, in Dauerschleife. Zudem werden sie, dank der Unterstützung der Webmaster des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., in den Live-Stream des Heimattages eingebunden und sind somit auch online für diejenigen zu sehen, die nicht vor Ort am Heimattag teilnehmen können.

Im Internet feiern die beiden Filme Premiere am 29. Mai 2025 auf dem Siebenbuerger.de-Kanal auf YouTube. Im Anschluss an die Premiere werden die Videos auf der Webseite des Kulturwerks (www.siebenbuerger.de/kulturwerk/aktivitaeten/) kostenlos zur Verfügung gestellt. Dabei sind die Nutzungsmöglichkeiten vielfältig. Die Filme können und sollen dazu dienen, über die Siebenbürger Sachsen aufzuklären. Sie können von Kreisgruppen bei diversen Veranstaltungen eingebunden werden. Sie können von Schulen für den Geschichtsunterricht genutzt werden. Sie sollen Geschichts- und Minderheitenbewusstsein wecken und junge Leute dazu inspirieren, Teil unserer Gemeinschaft zu werden.

Unser herzlicher Dank gilt der Firma „blicken“, allen voran Philipp Bremer, der durch seine Professionalität und seine besonnene, kreative Art die ursprünglich vage Idee zum Leben erweckt hat. Weiter danken wir Prof. Dr. Konrad Gündisch für seine Unterstützung beim Entwurf der Texte und sein geschultes Auge für die historische Genauigkeit. Wir danken dem Bundeskulturreferat des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. für die Zurverfügungstellung des Bildmaterials aus seinen Archiven. Nicht zuletzt gilt unser Dank dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales für die Förderung, durch die dieses Projekt erst umgesetzt werden konnte.

KA

Hier die Links zu den beiden Filmen auf YouTube:

"Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Neubeginn in Transsilvanien", Teil 1: https://youtu.be/wt8hHHe7XYU

"Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Exodus und Renaissance", Teil 2: https://youtu.be/oDtUgezvEAQ

Schlagwörter: Geschichte, Siebenbürger, Film, Heimattag 2025, Kulturwerk

Bewerten:

23 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.