2. Dezember 2025
Den Raum erfahrbar machen: Zum Tod des Bühnen- und Kostümbildners Helmut Stürmer
Am 21. Oktober 2025 ist der bekannte Bühnenbildner Helmut Stürmer nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren verstorben. Geboren wurde er in Temeswar am 7. Februar 1942 als Sohn des Musikpädagogen Franz Stürmer.

Schon 1971 erhielt er die Gelegenheit, am Stadttheater Köln zu arbeiten, 1975 erneut. Es folgten Aufträge an den Kammerspielen München (1976) und sogar in Sydney (1977). 1977 übersiedelte er in die Bundesrepublik Deutschland und arbeitete für Theater und Opernhäuser in ganz Europa, u.a. im Hamburg, Paris oder die Oper in Bonn.
Nach der Wende zeigte er auch in Rumänien wieder Präsenz und war mit dem Temeswarer Deutschen Staatstheater besonders eng verbunden, wo er in den letzten Jahren zahlreichen Inszenierungen seine gestalterische Handschrift verlieh. Für seine Ausstattung der Inszenierung „Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter“ des Regisseurs Yuri Kordonsky nach einem Stück von Gabriel García Márquez (2017) wurde er mit einem Preis des rumänischen Theaterverbandes ausgezeichnet. Auch viele andere Bühnenausstattungen brachten ihm Auszeichnungen im In- und Ausland ein. 2004 verlieh ihm die rumänische Theaterunion UNITER den Preis für sein Lebenswerk.

Doch auch mit einem kleinen Haus wie den Landshuter Kammerspielen und dessen Intendanten Sven Grunert arbeitete Stürmer eng zusammen. Dieses Theater zeigte im Jahr 2021 eine Ausstellung seiner Bühnenzeichnungen und Entwürfe mit dem Titel: „Das Theater des Zeichners“. Die Ausstellung macht deutlich, worin der berufliche Erfolg Helmut Stürmers begründet ist: Er wollte einen „psychologischen Raum“ erfinden“: „Jeder Raum hat eine geahnte Geschichte“, äußerte er in einem Interview. Dieses Vermächtnis bleibt über seinen Tod hinaus.
Unsere Anteilnahme gilt der hinterbliebenen Familie.
Halrun Reinholz (Banater Post)
Schlagwörter: Porträt, Nachruf, Bühnenbildner
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