28. Juli 2006

Ilse Maria Reich: Ovationen für geschätzte Musikschulleiterin

Eine Reise nach Salzburg mit zwei Übernachtungen und einem Mozartkonzert mit Dinner vom Musikschulteam und dem Förderverein der Musikschule, einen dicken Blumenstrauß nebst einem Gemälde von der Stadt, ein Essensgutschein von der Chorgemeinschaft, ein Präsent vom Landkreis und viele Geschenke mehr hagelte es am 16. Juli 2006 für die scheidende Leiterin der Städtischen Musikschule Rottenburg, Ilse Maria Reich. Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft waren neben dem gesamten Lehrerkollegium und der Chorgemeinschaft gekommen, um die beliebte Schulleiterin mit Musik- und Wortbeiträgen nach 16-jähriger Dienstzeit an der Musikschule in den Ruhestand zu verabschieden.
Als die Musikschule noch in den Kinderschuhen steckte, habe es "noch nicht mal einen Bleistift gegeben", eröffnete Hartmut Brauß, künftiger Leiter der Städtischen Musikschule Rottenburg, den Reigen der Redner. Umso mehr wisse das Lehrerkollegium die "grandiose Aufbauarbeit" der scheidenden Musikschulleiterin zu schätzen. Mittlerweile gebe es hervorragend ausgestattete eigene Räumlichkeiten, die den 450 Schülern ein musikalisches oder tänzerisches Zuhause bieten. Neben der Aufbauarbeit in ihren 16 Jahren als Leiterin der Musikschule sei ihr großes künstlerisches Engagement mindestens genauso prägend gewesen. Unbändige Energie für die sämtlichen Vorhaben und Projekte, Offenheit und menschlicher Umgang gegenüber den Kollegen und Schülern seien typische Eigenschaften für Ilse Maria Reich, so dass man sie sich als künftige Pensionärin kaum vorstellen könne.

Bürgermeister Hans Weinzierl übergab die silberne Bürgermedaille an Ilse Maria Reich, die 16 Jahre lang die Städtische Musikschule Rottenburg aufgebaut und geleitet hat.
Bürgermeister Hans Weinzierl übergab die silberne Bürgermedaille an Ilse Maria Reich, die 16 Jahre lang die Städtische Musikschule Rottenburg aufgebaut und geleitet hat.
Dass sich Ilse Maria Reich um Rottenburg, um den Landkreis und "unser Land und seine Menschen" verdient gemacht habe, betonte Landrat Josef Eppeneder in seiner Laudatio. Die Musikschulleiterin habe aus kleinen Anfängen heraus die Musikschule Rottenburg geformt und viele junge Menschen hätten von ihrem Engagement profitiert.

"Musikschule ist gut und tut gut. Wer musiziert wird klüger", sagte Eva Szameitat, Vorsitzende des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen. Musizierende Menschen seien niemals einsam. Und Musik sei auch gut gegen Ausländerfeindlichkeit, denn Musik sei die Sprache, die jeder verstehe, so die Rednerin, die Ilse Maria Reichs herausragende Arbeit schätzte und erklärte, dass sie gesät habe, was noch viele Generationen nach ihr ernten werden.

Namens des Fördervereins der Städtischen Musikschule sowie des Beirats betonte die Vorsitzende Susanne Ohneis, dass in den acht Jahren seit Bestehen des Fördervereins Ilse Maria Reich stets zu Bestleistungen herausgefordert habe. Bestleistungen in Bezug auf Finanzierung von Großveranstaltungen wie Johannespassion, Schöpfung, Jahreszeiten, Carmina Burana, Bestleistungen auch in persönlichen Leistungen und Ideen. Kinderfasching, Musikschulball, Tag der offenen Tür, Muskschultag, Mara-Ton und das Konzert bei Kerzenschein seien zu festen Einrichtungen im Schuljahresablauf geworden. Ilse Maria Reich habe ihr Herzblut in die Musikschule gelegt und die Städtische Musikschule Rottenburg und die Musikkultur in der Stadt Rottenburg wesentlich geformt und geprägt, wofür Susanne Ohneis dankte.

Auf eine kleine politische Zeitreise nahm Bürgermeister Hans Weinzierl die Anwesenden mit. Als neu gewählter Bürgermeister habe er auf die Tagesordnung seiner ersten Sitzung die Gründung einer Musikschule gesetzt. Der Stadtrat und die Verwaltung hätten damals mitgezogen, obwohl weder die Räumlichkeiten noch eine Satzung, eine Leiterin oder Instrumente vorhanden gewesen seien. Ilse Maria Reich sei als Leiterin eingestellt worden und habe sich als Glücksfall für die Musikschule erwiesen. Mit 151 Schülern sei man gestartet, heute würden rund 450 unterrichtet, darunter auch Erwachsene. Es sei hier aus dem Nichts etwas Großartiges geschaffen worden. Hier werde Jugendarbeit in bester Qualität geliefert. Mit einem Dankeschön für all das Geleistete und der Hoffnung, dass die Verbindung stets aufrecht erhalten werde, übergab Bürgermeister Hans Weinzierl ein Gemälde, auf dem die Wirkstätten in Rottenburg von Ilse Maria Reich dargestellt sind.

Doch die große Überraschung hob sich der Bürgermeister bis zum Schluss auf: In geheimer Sitzung habe der Stadtrat einstimmig beschlossen, der Musikschulleiterin beim Abschiedsfest die Bürgermedaille in Silber zu verleihen, sagte Weinzierl. Dass der gute Ruf der Musikschule weit über die Grenzen des Landkreises getragen worden und die Schule zu einer Visitenkarte der Stadt Rottenburg geworden sei, sei vorrangig das Verdienst von Ilse Maria Reich.

Die solchermaßen Gelobte blickte auf die vergangenen 16 Jahre in Rottenburg, in denen sie die Musikschule aufgebaut habe, als eine glückliche Zeit zurück. "Diese Arbeit hat mir viel Freude und Befriedigung gegeben. Ich danke für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen und bitte Sie, dies auch meinem Nachfolger zu schenken", sagte Ilse Maria Reich.

Schlagwörter: Porträt, Musik

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