26. November 2006

Gedenken an Grete Lienert-Zultner

Im Jahre des 100. Geburtstages der Mundartdichterin und Liederkomponistin Grete Lienert-Zultner (1906-1989) stand die Kreisgruppe Traunreut der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen ganz besonders in der Pflicht, befindet sich das Grab dieser großen Siebenbürgerin doch in Traunreut. Schon bei der Besprechung und Gestaltung des Jahresprogramms hatte die Kreisgruppe diesen Festakt eingeplant und dementsprechend vorbereitet.
Und wie sollte oder konnte unsere Gedenkfeier anders beginnen als mit einer Kranzniederlegung am Grabe von Grete Lienert-Zultner? Schlicht und doch vielsagend sollte der Satz sein. „In Verehrung und Dankbarkeit von deinen Siebenbürgern“ waren die Worte, die auf den Kranzschleifen geschrieben standen und am 21. Oktober das Grab der Verstorbenen schmückten. Viele Menschen hatten sich hier eingefunden, um ihre Verehrung, Liebe und Respekt zum Ausdruck zu bringen. Es war ein ergreifender Augenblick, am Grabe dieser Persönlichkeit zu stehen und sich ihrer Werke, ihres Schaffens zu erinnern

Kranzniederlegung: Die Kreisgruppe Traunreut ehrte die vor hundert Jahren geborene Mundartdichterin Grete Lienert-Zultner.
Kranzniederlegung: Die Kreisgruppe Traunreut ehrte die vor hundert Jahren geborene Mundartdichterin Grete Lienert-Zultner.

Die Gedenkfeier begann mit dem Lied „De Astern“, bei dem nicht nur unser Chor, sondern auch alle Anwesenden mitsangen. Dieses Lied hat sich zu einem sächsischen Volkslied entwickelt. In seiner anschließenden Ansprache betonte der Kreisgruppenvorsitzende Norbert Klein, dass wir Verehrung und Dankbarkeit für all das, was diese große Siebenbürgerin für unser Volk und unsere Kultur geleistet hat, empfinden sollten. Obwohl wir seit dem 1. April 1989 nicht mehr zu ihr sprechen könnten, könnten, sollten und müssten wir uns an sie, an ihr Schaffen, ihre Leistung, ihre Liebe zu uns Siebenbürgern erinnern. Auch Pfarrer Maier aus Traunreut wählte würdige Worte für Grete Lienert-Zultner und ihr Werk. Die Kranzniederlegung fand ihr Ende mit dem Lied „Herr du hast verheissen“. Durch die Anwesenheit Grete Lienert-Zultners Tochter Grete Fredel wie auch ihres Sohnes Hans Lienert erhielt die Gedenkfeier eine besondere Note.

Am darauffolgenden Tag fand im Heimathaus eine Gedenkfeier zu Ehren von Grete Lienert-Zultner statt. Zahlreiche Mitglieder unserer Kreisgruppe hatten an dem Sonntag den Weg zu dieser kulturellen Veranstaltung unter dem Motto „Wat un menjen Wiech gebläht“ gefunden. In der Veranstaltung erfuhr man viel über Lienert-Zultners Leben und Wirken. Grete Fredel führte gekonnt durch das Programm. Hans Lienert trug mit seinem schönen Beitrag zum Gelingen unserer Gedenkfeier bei. Wir durften viele Lieder und Gedichte von Grete Lienert-Zultner hören. Es wurde mitgefühlt und mitgesungen. Beim Heimgehen sagte ein alter Mann zu mir: „Das war ein schöner sächsischer Nachmittag“. Er hatte recht. Dieser wunderbare Nachmittag hat viele sehr mitgenommen und gerührt. Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Mitwirkenden für die Bereitschaft, so ein Programm zu gestalten, herzlich bedanken. Einen besonderen Dank möchte ich an Frau Fredel wie auch an Herrn Hans Lienert richten.

nk

Schlagwörter: Gedenken, Mundart, Schriftsteller

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