18. Dezember 2006

Hermannstädter Themen in Stuttgart

Die diesjährige Vortragsreihe der Landesgruppe Baden-Württemberg im Stuttgarter Haus der Heimat ging mit den letzten zwei Veranstaltungen zum Schwerpunkt „Hermannstadt“ erfolgreich zu Ende.
Ernst Gerhard Seidner (Jahrgang 1942) präsentierte am 27. Oktober unterschiedliche Facetten seiner Geburtsstadt Hermannstadt. In seinem Diavortrag „Hermannstadt - Europäische Kulturstadt 2007“ verdeutlichte er das ambitionierte Streben der Stadt, sich im nächsten Jahr neben Luxemburg als europäische Kulturhauptstadt würdig zu präsentieren. Dabei erlaubte er jedoch auch Blicke hinter die „neue Fassade“ und zeigte auch Unfertiges oder bereits Verfallenes.

Die meisten Bilder entstanden in den letzten zehn Jahren, jedoch ermöglichten ältere motivgleiche Fotos einen Vergleich und ließen Veränderungen erkennen. Obwohl der studierte Diplomsportlehrer bereits 1977 in die Bundesrepublik übersiedelte und im süddeutschen Raum unterrichtete, hatte er die Gelegenheit, das „Aufblühen“ Hermannstadts hautnah mitzuerleben. 1991 wurde er auf Antrag vom Land Baden-Württemberg als Landesprogrammlehrer an das Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium und das Pädagogische Lyzeum in Hermannstadt entsandt, wo er sieben Jahre lang Sport und Evangelische Religion unterrichtete. Darüber hinaus entfaltete Seidner auch eine rege publizistische Tätigkeit.

Eine weitere Hermannstädter Perspektive bot Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Greger (Jahrgang 1944), ebenfalls ein gebürtiger Hermannstädter, am 17. November 2006. In seinem Vortrag „Vom Zoodt zum Neckar“ beleuchtete er die Gründung und den Werdegang des Hermannstädter Elektrizitätswerkes und der Neckarwerke Elektrizitätsversorgungs-AG Esslingen. Anhand von sehr vielseitigem Bildmaterial zeigte er auf, wie die Nutzung des elektrischen Stromes schon Ende des 19. Jahrhunderts seinen Weg nach Siebenbürgen fand. Die Drehstrom-Kraftübertragung von Lauffen am Neckar nach Frankfurt am Main aus dem Jahr 1891 brachte den Durchbruch und führte zur Entstehung zahlreicher Elektrizitätswerke, nicht nur in Deutschland, sondern gleichzeitig auch im entfernten Siebenbürgen.

Greger stellte die bedeutendsten Persönlichkeiten dieser Zeit vor. Sein Expertenwissen zu diesem Thema sammelte er in seiner langjährigen Tätigkeit (1967-1990) im Hermannstädter Elektrizitätswerk, wo er für den Aufgabenbereich Projektierung und Planung von Stromversorgungsanlagen zuständig war. 1990 siedelte er in die Bundesrepublik über und war 1991 - 2003 Fachgebietsleiter für Betriebstechnik und Netzführung bei der Neckarwerke AG Esslingen in Ludwigsburg. Viele Siebenbürger kennen ihn als Fachlehrer am Brukenthal-Gymnasium (1982-1986) und als Mitglied des Gemeinderats bzw. als Kurator der Evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt (1988-1990).

Martin Schnabel


Schlagwörter: Vortragsreihen, Stuttgart, Hermannstadt

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