Beifall und viel Lob aus kompetentem Munde geerntet
„Musikanten leben vom Beifall und wir nehmen ihn gern auch in flüssiger Form entgegen“, pflegt unser Moderator Kurt Reisenauer zu sagen. Mit munterem Beifall hat uns unsere Zuhörerschaft schon oft und reichlich bedacht, aber so viel Lob aus kompetentem Munde und so viel Beifall in finanzieller Form war für den Original Karpaten-Express der Siebenbürger Blaskapelle Stuttgart e.V. auf seiner zweiwöchigen Gastspielfahrt durch Siebenbürgen eine neue Erfahrung.
Die Förderung der siebenbürgischen Blasmusik, unser oberstes Anliegen, ist ohne die notwendigen finanziellen Mittel nicht möglich. In diesem Sinne ist für die beispielhafte Unterstützung von Herrn Tekeser (Alzen), Herrn Keul (Hermannstadt) und Herrn Müller (Forellenzucht Albota) herzlich zu danken.
Zu Beginn unserer Planungen waren ein Grillfest im kleinen Kreise in Alzen und ein Gemeindefest mit Gottesdienst und Amtseinführung des neuen Pfarrers András Bándi angedacht, das wir am 5. August musikalisch mitgestalten durften. Unser Dank gebührt den Organisatoren dafür, dass sie uns in ihre Planungen mit einbezogen haben. Unsere Teilnahme an der Siebenbürgisch-sächsischen Kulturwoche, am 6. August im Hermannstädter Thalia-Saal, war der Hauptgrund unserer Reise. Doch auch in diesem Fall kam es anders als anfänglich geplant. Unser „Konzert“ schrumpfte im Laufe der Zeit so arg, dass am Tag der Vorstellung gerade noch zwei Mal vier Titel Platz fanden.
Damit allein wäre die lange Reise nicht gerechtfertigt gewesen. Das bügelten jedoch die anderen Termine aus. Gleich am zweiten Tag unseres Aufenthaltes durften wir uns von Herrn Müller und seiner Mannschaft in Arpașu de Sus verwöhnen lassen. Die Forellenzucht Albota ist sehenswert. Am 4. August durften wir im Schuller-Haus in Mediasch auftreten. Dem dortigen Publikum konnten wir uns wohl am besten präsentieren. Vielen Dank an Herrn Hugo Schneider für die Vermittlung.
Der „Original Karpaten-Express“ der Siebenbürger Blaskapelle Stuttgart gestaltete die Gedenkfeier für die Opfer des Zweiten Weltkrieges in Neppendorf mit. Foto: Klaus Knorr
Einige erholsame Tage gönnten wir uns dann in Kronstadt, Sinaia und Hermannstadt, auch wenn das Wetter und die vielen Baustellen auf der Straße ideale Verhältnisse vermissen ließen. Das folgende Wochenende nahm uns voll in Anspruch. Es begann am Samstagnachmittag mit einem Geburtstagsständchen in Kleinschelken, ehe wir am Abend zum HOG-Treffen in Hetzeldorf erwartet wurden. Das Wetter erlaubte uns sogar das übliche Ständchen vor dem Kulturheim. Blitzeinschlag und Stromausfall taten der Stimmung im Saal keinen Abbruch. Bei Laternen- und Kerzenlicht wurde weiter gefeiert und wir durften unser Können ohne „Saft“ aus der Steckdose unter Beweis stellen. Nachdem die Akkus aufgebraucht waren, die Wärme im Saal auch die Kerzen erweichte, mussten wir leider ab- und aufbrechen. Trotzdem waren wir froh, diesen Abend gemeinsam mit den Hetzeldorfern erleben zu dürfen!
Am Sonntag wurden wir zu einer Gedenkfeier im Anschluss an den Gottesdienst in Neppendorf erwartet. Bis in die Abendstunden unterhielten wir die Besucher des HOG-Treffens, was an dieser Stätte mit altbewährter Blasmusiktradition eine besondere Herausforderung darstellte. Das Schulterklopfen tat hier besonders gut. Dem Presbyterium sei für die hervorragende Bewirtung herzlich gedankt.
Nach einem Tag Verschnaufpause traten wir mit vielen Eindrücken im Gepäck wieder die Heimreise an. Fazit: Lob tut gut und der reiche Beifall bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Tatsache, dass der Original Karpaten-Express bei der letzten Europäischen Meisterschaft für böhmische und mährische Blasmusik „nur“ in der Mittelstufe angetreten ist, lässt mich zu der Erkenntnis kommen, dass für die Integration der siebenbürgischen Blasmusik in der Blasmusiklandschaft unserer neuen Heimat noch eine Menge zu tun ist. Vielleicht bietet das Blaskapellenleiterseminar in Violau-Altenmünster Gelegenheit, hierüber nachzudenken?
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