8. November 2008

Aufruf zur Erfassung siebenbürgischer Sammlungen

Das Siebenbürgische Museum Gundelsheim, der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften sowie die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen planen vom 20. bis 22. November 2009 eine erste Fachtagung über siebenbürgische Sammlungen in Deutschland, Österreich und dem westlichen Ausland – aber auch in den Herkunftsorten – zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft.
Da es bisher nirgendwo ein annähernd vollständiges Verzeichnis solcher Heimatsammlungen gibt und die Verantwortlichen sowie die Ansprechpartner dafür nicht bekannt sind, startet das Siebenbürgische Museum einen Aufruf, alle privaten und gemeinschaftlichen Heimatsammlungen zu erfassen.

Falls Sie ein Heimatstube betreuen, melden Sie sich bitte bei Marius J. Tataru, Siebenbürgisches Museum, Schlossstraße 28, 74831 Gundelsheim, Telefon: (0 62 69) 4 22 30 oder 42 23 13, E-Mail: info[ät] siebenbuergisches-museum.de.

Im Laufe der Jahrzehnte seit Kriegsende entstanden in den Ansiedlungskernen deutscher Heimatvertriebener und Aussiedler, darunter auch bei den Siebenbürger Sachsen, zahlreiche Heimatsammlungen. In ihnen fanden Dokumente, Bücher, Fotos, Trachten, Landkarten, lokal- und wirtschaftsgeschichtliche Zeugnisse etc. ihrer Heimat eine Zuflucht. Die Sammlungen wurden von Privatpersonen oder Gruppen, etwa den Vorständen einer HOG, errichtet und teilweise auch öffentlich präsentiert. Nicht selten aber fanden sie lediglich in Privaträumen ein dauerhaftes Provisorium. Die Siebenbürger Sachsen identifizieren sich mit den geretteten Stücken und haben eine starke emotionale Bindung an die Gegenstände „aus der Heimat“. Kommunen übernahmen vielfach eine Patenschaft über die neuen Bürger und ihre Sammlungen, die stets mit viel Herzblut aufgebaut und betreut wurden, jedoch gelegentlich professionellen Standards der dauerhaften Bewahrung und modernen Präsentation nicht mehr genügen.

Nachdem sich die Gründergeneration aus Altersgründen allmählich aus dieser Arbeit zurückzieht, ohne dass in jedem Falle eine gute Regelung zur Sicherung und Fortführung der Sammlungen getroffen worden ist, stellt sich die dringende Frage, wie diese weitergeführt werden. Bei einem fachlichen Austausch sollen im April 2009 zukunftsfähige Konzepte entwickelt bzw. vorgestellt sowie Ideen und Erfahrungen zwischen Betroffenen und Fachleuten ausgetauscht werden. Geplant ist auch die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft. Hierzu werden Experten und Vertreter einschlägiger Institutionen aus den Bereichen Wissenschaft, Museum, Dokumentation und Archivwesen eingeladen. Es gilt, den Verlust wertvollen Kulturgutes siebenbürgischer Herkunft zu verhindern und den Bestand zu sichern.

Siebenbürgisches Museum Gundelsheim

Schlagwörter: Siebenbürgisches Museum, Bad Kissingen, HOG-Verband

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Neueste Kommentare

  • 01.12.2008, 12:28 Uhr von gogesch: Inzwischen hab ich es geschafft den Kontakt herzustellen. Der Termin im April wurde verschoben. [weiter]
  • 01.12.2008, 08:46 Uhr von gogesch: Hat es jemand geschafft Mailkontakt mit Herrn Tataru aufzunehmen? [weiter]

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