20. April 2009
Standardwerk zu Vlad Țepeș und Dracula
Im Sommer und Herbst letzten Jahres war im österreichischen Schloss Ambras die Ausstellung „Dracula. Woiwode und Vampir“ zu sehen. Warum 2008 und warum Schloss Ambras? 2008, weil vor 111 Jahren mit dem Erscheinen des Romans „Dracula“ von Bram Stoker der historische Fürst erstmalig mit dem in Südosteuropa verbreiteten Vampirismus in Verbindung gebracht worden ist. Und Schloss Ambras, weil das älteste erhaltene Porträtgemälde des Woiwoden der Walachei, Vlad III. Dracula, sich seit über 400 Jahren in diesem Schloss befindet.
Die Ausstellung präsentierte einerseits die wichtigsten Porträts und schriftlichen Quellen zu Dracula und andererseits Dokumente und bildliche Darstellungen zum Vampirglauben im Osteuropa des 18. Jahrhunderts. Den abschließenden Teil der Ausstellung bilden die Zusammenführung dieser beiden Themen durch Bram Stoker und ihre anschließende Weiterentwicklung in zahlreichen Vampirfilmen. Diesem „roten Faden“ der Ausstellung entsprechend ist auch der Katalog gegliedert.
Margot Rauch hat ihren einleitenden Beitrag im Katalog mit der Frage „Dracula, der teuflische Tyrann, oder Vlad Țepeș, der gerechte Fürst?“ überschrieben. Sie stellt das Leben und Wirken des Woiwoden der Walachei vor und geht auf die Überlieferungen ein, durch die er in Europa zu einem Menschen aufspießenden Monster stilisiert wurde. Erwin Pokorny stellt ausführlich die Dracula-Porträts des 15. bis 18. Jahrhunderts vor. Daran schließt sich ein erster Katalog-Teil an. Dieser umfasst jene Exponate – abgebildet und mit ausführlichen Beschreibungen versehen –, die den historischen Fürsten und seine Zeit veranschaulichen.
Den zweiten Teil der Ausstellung und damit auch des Kataloges bildet die Darstellung des Balkans vom 15. bis 18. Jahrhundert. Matthias Pfaffenbichler schildert dazu die Auseinandersetzungen zwischen Osmanen und Christen in Südosteuropa vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Zu den abgebildeten Exponaten gehört auch je ein Gemälde von Hans von Aachen, das die Schlacht bei Hermannstadt bzw. bei Kronstadt darstellt. Von Aachen, Kunstmaler in Prag, hat für Kaiser Rudolf II. eine ursprünglich 14-teilige Serie von Türkenallegorien geschaffen, von denen heute noch sieben erhalten sind. Dem Vampirismus ist Teil drei des Katalogs gewidmet. Margot Rauch untersucht darin unter dem Titel „So sie Vampyri nennen“ dieses Phänomen bis zu Bram Stoker. Auch hieran schließt sich die Abbildung „eindrücklicher“ Exponate an – jeweils mit umfassenden und kundigen Beschreibungen versehen.
„Dracula im Film“ ist der vierte Teil überschrieben, der aus einem redaktionellen Beitrag von Harald G. Kreinz und der Abbildung von Ausstellungsstücken besteht. Der sich daran anschließende Anhang enthält einen inhaltlichen Überblick über die deutsche Dracula-Tradition sowie wichtige Quellen. Ein umfassendes Literaturverzeichnis und zwei Karten schließen das großformatige Buch ab. Die beiden Karten hätten informativer und genauer gestaltet werden können. Der opulente Katalog hat Standards gesetzt und wird vermutlich auf Dauer das Referenzwerk zu diesem Thema sein und bleiben.
Der Katalog kann im Buchhandel sowie direkt beim herausgebenden Kunsthistorischen Museum Wien, Burgring 5, 1010 Wien bezogen werden. Ansprechpartner ist die Leiterin des dortigen Museumsshops, Brigitte Wolf (E-Mail: brigitte.wolf@ khm.at). Mit ihr können die Versand- und Zahlungsbedingungen abgestimmt werden.
Wilfried Seipel (Hrsg.): „Dracula. Woiwode und Vampir. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung auf Schloss Ambras in Innsbruck/Österreich, 18.06.-31.10.2008“, Wien 2008, 240 Seiten, 29,90 Euro. ISBN 978-3-85497-139-9.
Margot Rauch hat ihren einleitenden Beitrag im Katalog mit der Frage „Dracula, der teuflische Tyrann, oder Vlad Țepeș, der gerechte Fürst?“ überschrieben. Sie stellt das Leben und Wirken des Woiwoden der Walachei vor und geht auf die Überlieferungen ein, durch die er in Europa zu einem Menschen aufspießenden Monster stilisiert wurde. Erwin Pokorny stellt ausführlich die Dracula-Porträts des 15. bis 18. Jahrhunderts vor. Daran schließt sich ein erster Katalog-Teil an. Dieser umfasst jene Exponate – abgebildet und mit ausführlichen Beschreibungen versehen –, die den historischen Fürsten und seine Zeit veranschaulichen.
Den zweiten Teil der Ausstellung und damit auch des Kataloges bildet die Darstellung des Balkans vom 15. bis 18. Jahrhundert. Matthias Pfaffenbichler schildert dazu die Auseinandersetzungen zwischen Osmanen und Christen in Südosteuropa vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Zu den abgebildeten Exponaten gehört auch je ein Gemälde von Hans von Aachen, das die Schlacht bei Hermannstadt bzw. bei Kronstadt darstellt. Von Aachen, Kunstmaler in Prag, hat für Kaiser Rudolf II. eine ursprünglich 14-teilige Serie von Türkenallegorien geschaffen, von denen heute noch sieben erhalten sind. Dem Vampirismus ist Teil drei des Katalogs gewidmet. Margot Rauch untersucht darin unter dem Titel „So sie Vampyri nennen“ dieses Phänomen bis zu Bram Stoker. Auch hieran schließt sich die Abbildung „eindrücklicher“ Exponate an – jeweils mit umfassenden und kundigen Beschreibungen versehen.
„Dracula im Film“ ist der vierte Teil überschrieben, der aus einem redaktionellen Beitrag von Harald G. Kreinz und der Abbildung von Ausstellungsstücken besteht. Der sich daran anschließende Anhang enthält einen inhaltlichen Überblick über die deutsche Dracula-Tradition sowie wichtige Quellen. Ein umfassendes Literaturverzeichnis und zwei Karten schließen das großformatige Buch ab. Die beiden Karten hätten informativer und genauer gestaltet werden können. Der opulente Katalog hat Standards gesetzt und wird vermutlich auf Dauer das Referenzwerk zu diesem Thema sein und bleiben.
Der Katalog kann im Buchhandel sowie direkt beim herausgebenden Kunsthistorischen Museum Wien, Burgring 5, 1010 Wien bezogen werden. Ansprechpartner ist die Leiterin des dortigen Museumsshops, Brigitte Wolf (E-Mail: brigitte.wolf@ khm.at). Mit ihr können die Versand- und Zahlungsbedingungen abgestimmt werden.
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Wilfried Seipel (Hrsg.): „Dracula. Woiwode und Vampir. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung auf Schloss Ambras in Innsbruck/Österreich, 18.06.-31.10.2008“, Wien 2008, 240 Seiten, 29,90 Euro. ISBN 978-3-85497-139-9.
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Schlagwörter: Dracula, Ausstellung
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- 20.04.2009, 10:40 Uhr von seberg: Schloss Ambras bei Innsbruck ist durch das älteste erhaltene Portrait von Vlad III Draculea und des ... [weiter]
Artikel wurde 1 mal kommentiert.
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