27. April 2009
Peter Jacobi stellt Fotoarbeiten in Dinkelsbühl aus
Beim diesjährigen Heimattag in Dinkelsbühl (29. Mai bis 1. Juni) wird eine Auswahl von Fotoarbeiten aus Peter Jacobis Band „Siebenbürgen – Bilder einer Reise. Wehr- und Kirchenburgen. Ein Bericht von Peter Jacobi. Pelegrin prin Transilvania“ (Ulm 2007, 175 Seiten, ISBN 978-3-9810825-4-8) gezeigt.
Wie der Künstler, Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2003, gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung erklärte, sollen 30 große Formate, 130 x 88 cm, eine etwa gleiche Anzahl kleinerer Formate von 83 x 63 cm sowie 30 Bilder, die in Folie geschützt sich auf Ansichtsböcken befinden, präsentiert werden. Pfingstsamstag, den 30. Mai 2009, 10.15 Uhr, wird die Ausstellung im Kunstgewölbe, Im Spitalhof, Dr.-Martin-Luther-Straße 6, mit einer Einführung von Horst Göbbel eröffnet. Aktuell nimmt den siebenbürgischen Bildhauer die Realisierung eines Holocaust-Denkmals in Bukarest (diese Zeitung berichtete) derart in Beschlag, dass seine Anwesenheit bei der Vernissage fraglich ist.
Eine Auswahl von Bildern wurde als Wanderausstellung u. a. in der Evangelischen Akademie in Bad Boll und zuletzt unter dem Ausstellungstitel „Stillleben nach dem Exodus – Siebenbürgische Wehrkirchen“ in der Gedächtnishalle des Melanchthonhauses in Bretten, Sitz der Europäischen Melanchthon Akademie, gezeigt.
Nach dem Massenexodus der deutschen Bevölkerung Rumäniens sind die Kirchenburgen in Siebenbürgen vom Verfall bedroht. Mit seinen in den Jahren 2004 und 2005 auf Fotoreisen entstandenen Bildern verbindet der Künstler das vorrangige Anliegen, alle Kräfte zu mobilisieren, die dazu beitragen können, den in manchen Fällen schon weit fortgeschrittenen Verfall der Bauwerke, die ein historisches und kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert darstellen, aufzuhalten. Insofern finden sich Berührungspunkte zum Heimattagsmotto 2009: „Gemeinsinn leben, im Dialog handeln. 60 Jahre Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland“. Das mit großem persönlichem Engagement betriebene Projekt basiert auf den persönlichen Wurzeln Jacobis, dessen Vater und Großeltern aus Streitfort stammen, indes er selbst 1935 in der rumänischen Erdölstadt Ploiești geboren wurde. Peter Jacobi lebt heute in Wurmberg bei Pforzheim. In ihrer Rezension schrieb Ioana Vlasiu in der Siebenbürgischen Zeitung (Folge 12 vom 31. Juli 2007, Seite 4) über Jacobis Fotoband: „Die Gegenüberstellung von Ordnung und Zerstörung, von Konstruktion und Entropie scheint überhaupt der Gedanke zu sein, der diesem ganzen Abschnitt von Jacobis Schaffen zu Grunde liegt. Und paradoxerweise tritt die Idee des Niedergangs, der Verlassenheit dort am eindringlichsten ans Licht, wo die Auflösung noch nicht begonnen hat, wo aber das Leben museal erstarrt ist. Die Serie dieser dokumentarisch wie künstlerisch höchst wertvollen Fotografien schöpft jedoch die Handlungsbereitschaft des Künstlers nicht aus. Diesem ganzen Wandern von Dorf zu Dorf, von Kirche zu Kirche, wächst symbolische Bedeutung zu. Peter Jacobi ist seinerseits ein siebenbürgischer Wanderer, er kommt in einer anderen historischen Zeit, von durchaus anderen Beweggründen und Obsessionen getrieben, um den sieben Jahrhunderte alten transsilvanischen Bauten ein heutiges, ephemeres Denkmal zu setzen. Hier spricht nicht ein resignierender Nostalgiker, das Kontemplative stellt sich hier nicht der Absicht zu handeln in den Weg, dem Willen zu retten, was noch gerettet werden kann.“ Den Ausstellungsbesucher erwartet in Dinkelsbühl eine packende Bilderreise.
Eine Auswahl von Bildern wurde als Wanderausstellung u. a. in der Evangelischen Akademie in Bad Boll und zuletzt unter dem Ausstellungstitel „Stillleben nach dem Exodus – Siebenbürgische Wehrkirchen“ in der Gedächtnishalle des Melanchthonhauses in Bretten, Sitz der Europäischen Melanchthon Akademie, gezeigt.
Nach dem Massenexodus der deutschen Bevölkerung Rumäniens sind die Kirchenburgen in Siebenbürgen vom Verfall bedroht. Mit seinen in den Jahren 2004 und 2005 auf Fotoreisen entstandenen Bildern verbindet der Künstler das vorrangige Anliegen, alle Kräfte zu mobilisieren, die dazu beitragen können, den in manchen Fällen schon weit fortgeschrittenen Verfall der Bauwerke, die ein historisches und kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert darstellen, aufzuhalten. Insofern finden sich Berührungspunkte zum Heimattagsmotto 2009: „Gemeinsinn leben, im Dialog handeln. 60 Jahre Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland“. Das mit großem persönlichem Engagement betriebene Projekt basiert auf den persönlichen Wurzeln Jacobis, dessen Vater und Großeltern aus Streitfort stammen, indes er selbst 1935 in der rumänischen Erdölstadt Ploiești geboren wurde. Peter Jacobi lebt heute in Wurmberg bei Pforzheim. In ihrer Rezension schrieb Ioana Vlasiu in der Siebenbürgischen Zeitung (Folge 12 vom 31. Juli 2007, Seite 4) über Jacobis Fotoband: „Die Gegenüberstellung von Ordnung und Zerstörung, von Konstruktion und Entropie scheint überhaupt der Gedanke zu sein, der diesem ganzen Abschnitt von Jacobis Schaffen zu Grunde liegt. Und paradoxerweise tritt die Idee des Niedergangs, der Verlassenheit dort am eindringlichsten ans Licht, wo die Auflösung noch nicht begonnen hat, wo aber das Leben museal erstarrt ist. Die Serie dieser dokumentarisch wie künstlerisch höchst wertvollen Fotografien schöpft jedoch die Handlungsbereitschaft des Künstlers nicht aus. Diesem ganzen Wandern von Dorf zu Dorf, von Kirche zu Kirche, wächst symbolische Bedeutung zu. Peter Jacobi ist seinerseits ein siebenbürgischer Wanderer, er kommt in einer anderen historischen Zeit, von durchaus anderen Beweggründen und Obsessionen getrieben, um den sieben Jahrhunderte alten transsilvanischen Bauten ein heutiges, ephemeres Denkmal zu setzen. Hier spricht nicht ein resignierender Nostalgiker, das Kontemplative stellt sich hier nicht der Absicht zu handeln in den Weg, dem Willen zu retten, was noch gerettet werden kann.“ Den Ausstellungsbesucher erwartet in Dinkelsbühl eine packende Bilderreise.
CS
Peter Jacobi
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Schlagwörter: Heimattag 2009, Ausstellung, Fotografie, Kirchenburgen
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