22. August 2009

Einmalige Dokumentation: 200 Jahre Kirchengeschichte von Brenndorf auf CD

Brenndorf verfügt über eine für Siebenbürgen einmalige geschichtliche Dokumentation. Zu Pfingsten ist die CD „200 Jahre Quellen zur Geschichte von Brenndorf“ mit allen acht Bänden der Consistorial- und Presbyterialprotokolle der evangelischen Gemeinde Brenndorf von 1807 bis 2006 erschienen. Das Presbyterium war in dieser Zeit die Entscheidungsinstanz für geistliche, schul- und gesellschaftliche Probleme, die in der Kirchengemeinde anstanden.
Den Grundstein für dieses Werk hat der Brenndorfer Familienforscher und Archivar Hermann Schmidts gelegt. Um die Ortsgeschichte zu dokumentieren, hatte die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) gleich nach der Wende von 1989 die schriftlichen Unterlagen und Aufzeichnungen des Pfarrarchivs fotokopiert.

Schmidts bearbeitete die beiden ersten Bände der Consistorial- und Presbyterialprotokolle von 1807-1867 und 1868-1885 und gab sie 1994 bzw. 2000 in Buchform heraus. Nach dem Tod von Hermann Schmidt im Jahr 2002 wurde das Werk von Otto Gliebe fortgesetzt und nach mehrjähriger, mühevoller Arbeit vollendet. Gliebe entzifferte die in Sütterlinschrift von unzähligen Schriftführern des Presbyteriums handgeschriebenen Protokolle, transkribierte sie und veröffentlichte zunächst vier Bände auf CD: Band III mit den Presbyterialprotokollen 1886-1895 (diesen Bad hatte Hugo Thiess begonnen) erschien 2005, Band IV mit den Jahren 1895-1907 erschien 2006 und ein Jahr später der Doppelband V (1907-1914) und VI (1915-1924).
Bis zum Jahr 1945 umfassten die Presbyterialprotokolle etwa 500 handgeschriebene Seiten pro Band. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten traten Unregelmäßigkeiten und Lücken in der Protokollführung auf. Ehrenvorsitzender Otto Gliebe, von 1976 bis 2003 Vorsitzender der von ihm mitbegründeten „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“, hat die turbulente Zeit bis 2006 in einem Band zusammengefasst.

Da ein Druck der Presbyterialprotokolle aus Kostengründen sowohl für die HOG als auch für die Interessenten nicht in Frage kam, wurden die gesamten Protokolle von 1807 bis 2006, also 200 Jahre, in einer gut lesbaren, 1976 Seiten umfassenden pdf-Datei auf CD-ROM herausgegeben. Das geschieht in bewährter Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde und mit Carmen Kraus von der Firma „KrausPrePrint“ in Landsberg am Lech, die das Layout erstellt und die Ausgabe betreut hat. Carmen Kraus schreibt: „Ich wünsche der CD viele interessierte Käufer/Leser, vor allem auch im Bereich der Forscher, und wenn möglich ‚Trittbrettfahrer‘ aus anderen Heimatortsgemeinschaften, die auf diese Weise auch ihre Protokolle der Forschung zugänglich machen.“

Zu bestellen ist die CD „200 Jahre Quellen zur Geschichte von Brenndorf“ zum Preis von 14,90 Euro, zuzüglich Porto, bei Otto Gliebe, Ringstraße 49, 91522 Ansbach, Telefon: (09 81) 33 94, E-Mail: otto [ät] gliebe.de. Mitglieder des Landeskundevereins und der HOG Brenndorf erhalten die CD zu ermäßigtem Preis.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Neuerscheinung, Kirche und Heimat, Burzenland, Brenndorf, AKSL

Bewerten:

7 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.