21. August 2009

20 Jahre Grenzöffnung: Jubiläum des Paneuropäischen Picknicks

Am 19. August 1989 organisierte die ungarische Opposition das erste Paneuropäische Picknick. Es war ein Meilenstein des demokratischen Wandels der Staaten des ehemaligen Ostblocks, der vielen DDR-Bürgern die Möglichkeit zur Flucht nach Österreich gab und den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands ebnete.
Nun jährt sich dieses historische Ereignis und auch sechs Erdinger folgten dem Ruf nach Ödenburg (Sopron): Horst und Eva Potempa, Peter und Eva Saller, Fritz und Rézi Falkenstein – alles Mitglieder des Partnerschaftskreises der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Erding. Für sie wurden die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Ungarn, aber auch das Programm der drei Tage zu einem beeindruckenden Erlebnis.

In der Aula der Universität von Ödenburg wurden die etwa 300 Besucher aus Bayern begrüßt und ein Film des ungarischen Kameramannes Dr. György Karpati über die Ereignisse 1989 gezeigt. Dieser Film, der die Zuschauer sehr rührte, lief zugleich in Ungarn, Österreich und Bayern und auch Dr. Karpati selbst nahm an der Veranstaltung teil. Neben den Gästen aus Österreich und Bayern waren außerdem deren ungarische Partner anwesend, und alle freuten sich über das Wiedersehen. Auch aus der Erdinger Partnergemeinde waren acht Personen mit ihrem Pfarrer gekommen.
Gedenkstein an der alten Römerstraße ...
Gedenkstein an der alten Römerstraße (Bernsteinstraße). Die Aufnahme machte Pfarrer i.R. Fritz Falkenstein anlässlich einer Tagung in Ödenburg (Sopron) in Ungarn: Vor 20 Jahren gab es eine kleine Tür zur Freiheit mit einem gewaltigen Ergebnis, auch für viele Siebenbürger Sachsen.
Am nächsten Tag traf man sich im Franz-Liszt-Konferenzzentrum zu dem Multimediaereignis: „Von den Zeitzeugen zur Perspektive für morgen“, bei dem die drei Diskussionsrunden per Kopfhörer und Dolmetscher hautnah verfolgt werden konnten. Am meisten Eindruck machte der damalige Ministerpräsident der Volksrepublik Ungarn, Miklos Nemeth, und eine Frau, die damals die Flucht wagte. Sie schilderten, was damals in ihnen vorging. Alle waren sich einig: Was damals vor 20 Jahren begann, wurde zum geschichtlichen Ereignis, das den Eisernen Vorhang zum Einsturz brachte.
Erinnerungstafel am Tor bei St. Margarethen. ...
Erinnerungstafel am Tor bei St. Margarethen. Foto: Fritz Falkenstein
Ein Besuch in burgenländischen Grenzgemeinden zeigte die Gegenwart ohne Grenzbefestigungen. Höhepunkt war der Sonntag, den man am historischen Ort des damaligen Geschehens verbrachte. Der Festgottesdienst am Grenzübergang wurde von br, orf und mtv live übertragen. Ein Agape-Essen und Spaziergänge zur Besichtigung des Geländes am historischen Römerweg, der Bernsteinstraße, rundete die eindrucksvolle Veranstaltung in Ungarn ab.

Fritz Falkenstein

Schlagwörter: Kommunismus, Europa

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