26. Dezember 2009

Publikationen gespendet: Siebenbürgische Bibliothek ist auf Hilfe angewiesen

„Schicken Sie uns Ihre Publikationen unaufgefordert und kostenlos zu“, baten wir vor einem halben Jahr in der Siebenbürgischen Zeitung (Folge 10 vom 30. Juni, Seite 10). Seither sind etliche Landsleute diesem Aufruf gefolgt und haben uns die von ihnen verfassten Bücher und Aufsätze geschickt, die in unserem Bestand fehlten, oder sie haben uns noch unveröffentlichte Typoskripte sowie Fotos, Alben u.a.m. anvertraut, ebenso Tagebü­cher und Aufzeich­nungen aus dem Familienbe­sitz oder sorgfältig erstellte Transkriptionen in­teressanter Eintragungen in Familienbüchern.
Im Namen aller Mit­­arbeiterinnen und Mitarbei­ter des Siebenbürgen-Instituts danke ich allen auch an dieser Stelle herzlich dafür, dass sie ihrer moralischen Pflicht, an der Pflege unserer „Nationalbiblio­thek“ in Gundelsheim teilzunehmen, aktiv und großzügig nachgekommen sind.

Bei Neuerscheinungen stellen wir indes noch eine große Zurückhaltung fest. In vielen Fällen müssen wir die Autorinnen und Autoren sowie die Übersetzer und Übersetzerinnen von Roma­nen, Gedichtbänden, Kochbüchern, Kalendern oder Musik-CDs und Film-DVDs erst mit einem Bittschreiben persönlich ansprechen. Das kostet uns Zeit und Geld, Geld, das wir nicht einfach „haben“, sondern das wir ebenfalls einwerben müssen. Die gesamten Anschaffungen für die Siebenbürgische Bibliothek werden bekanntlich aus den Spenden bezahlt, die der Verein der „Freunde und Förderer“ sammelt. Ebenso muss der Förderverein sich auch an der Entlohnung der Bibliotheksmit­arbeiterinnen beteiligen. Wer uns sein frisch erschienenes Werk schenkt, entlastet somit diejenigen, die Geld spenden.

Es gibt auch etliche siebenbürgische Per­sön­lichkeiten, die für die Bibliothek sowohl Geld als auch ihre Publikationen spenden sowie da­rüber hinaus weitere Unterstützer und Interessenten für unsere geistigen Schätze werben. Ihnen ge­bührt unser besonderer Dank. Jedoch haben sie auch bessere Möglichkeiten als Landsleute, die vielleicht über geringere finanzielle Mittel verfü­gen. Für den Fortbestand der Siebenbürgischen Bibliothek zählen jedoch die „großen“ Spenden und Buchschenkungen in gleichem Maße wie die kleinen und kleinsten, die dem Spender oft große Opfer abverlangen. Nur wenn möglichst viele, im Idealfall wenn wir alle für die Sieben­bürgische Bibliothek etwas übrig haben, wird sie „unsere“ Bibliothek bleiben können, und dar­über hinaus für Forscher aus der ganzen Welt weiterhin die aktuelle, gut gepflegte und gern besuchte Fachbibliothek für Transylvanica sein, die sie heute schon ist.

Annemarie Weber

Schlagwörter: Siebenbürgische Bibliothek, Gundelsheim

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