9. Februar 2010

Ausgewählte Stimmen zur Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller

Heft 4/2009 der Vierteljahresschrift Spiegelungen, die im IKGS Verlag München (IKGS = Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München) erscheint, dokumentiert durch ausgewählte Stimmen aus Zeitungen, Zeitschriften und anderen Medien, wie die Verleihung des Literaturnobelpreises an Herta Müller in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, insbesondere in Deutschland, aber auch in Rumänien.
Das von Eduard Schneider zusammengefasste „Mosaik der Meinungen“ („Sie gehört der Welt") reflektiert auch Stellungnahmen seitens der Landsleute, der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen. In der gleichen Rubrik „Das aktuelle Thema“ findet sich unter dem Titel „Bilder der Deportation - ausdrucksstark und präzise“ im Wortlaut die Einführung von Stefan Sienerth zu Herta Müllers Münchner Lesung am 12. November in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität. In ihren Statements zum Nobelpreis und dem Roman Atemschaukel kommt Herta Müller, wie auch dem „Mosaik“ in Spiegelungen zu entnehmen ist, immer wieder dankbar auf ihren verstorbenen Dichter-Freund Oskar Pastior zu sprechen. Der im Heft abgedruckte Beitrag über Pastiors Poesie und Poetik von Martin A. Heinz kann in diesem Kontext gelesen werden.

Die Rubrik „Literarische Texte“ eröffnet mit einem autobiografischen Fragment Violeta von Hans Bergel, der das beklemmende Erlebnis der Begegnung mit seiner Securitate-Akte erzählerisch darstellt. Gedichte stammen von der Siebenbürgerin Gerlinde Roth, geb. 1954 in Schirkanyen, und der rumänischen Lyrikerin und Übersetzerin Grete Tartler, geb. 1948 in Bukarest, die ihre Texte hier in eigener deutscher Nachdichtung veröffentlicht.

„Epochenbruch“ nennt der Soziologe Anton Sterbling seinen Beitrag, der, zwanzig Jahre nach der Wende, Rückblicke und Analysen zum Niedergang des Kommunismus und demokratischen Aufbruch 1989/1990 in Ost- und Südosteuropa bietet. Um Geschichte wie auch Sprachgeschichte geht es in dem Aufsatz „Zweierlei Sassen“, in dem Michael Bürger, ehemals Lektor des Kriterion Verlags Bukarest, einen neuen Ansatzpunkt zur Erklärung des siebenbürgischen Sachsennamens einbringt.

Den bekannten Banater Schriftsteller Franz Heinz, der seinen 80. Geburtstag beging, porträtiert Walter Engel, indem er dessen Leben und literarischen Werdegang nachvollzieht und das Werk des Prosaisten, Hörspielautors, Herausgebers und Publizisten eingehend würdigt. Zum 70. Geburtstag von Alexander Ritter schreibt Peter Motzan, der insbesondere die grundlegenden und bahnbrechenden Beiträge des Germanisten zur wissenschaftlich fundierten Wahrnehmung der deutschsprachigen Literaturen des Auslands hervorhebt, während Juliane Brandt das vielseitige Wirken und Forschen des Historikers Gerhard Seewanm, 65, zurzeit Stiftungsprofessor für deutsche Geschichte und Kultur im südöstlichen Europa in Pecs/Fünfkirchen, umreißt. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des IKGS zeichnet auch für die Berichte über die Jahrestagung der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa in Eisenstadt/Burgenland („Das Dorf in der Literatur“) und eine Tagung des Stiftungslehrstuhls Fünfkirchen zur Geschichte der Ungarndeutschen im 19. Jahrhundert. Die Rubrik „Neue Bücher“ (Redaktion: Peter Motzan) präsentiert 16 Neuerscheinungen zur Geschichte und Literatur der Deutschen und ihrer Nachbarn in Südosteuropa. Diese Bereiche spiegeln auch die Berichte und Nachrichten der „Rundschau“.

Auslieferung, Vertrieb und Abonnementbetreuung erfolgt über: Intime Services GmbH, Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen, Telefon: (0 89) 85 70 91 12. Preis: Einzelheft 6,15 Euro (zuzüglich Porto und Versand, Abonnement 22,50 Euro (einschließlich Porto und Versand).

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