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25. Dezember 2008

Kulturspiegel

Ein Weihnachtsbrauch in Siebenbürgen: Der „Lichtert“

Vor dem Zweiten Weltkrieg und vereinzelt bis heute wird zu Weihnachten in Siebenbürgen der von alters her gepflegte siebenbürgisch-sächsische „Lichtertbrauch“ gefeiert. Der „Lichtert“ (Leuchter) ist an und für sich ein Lichtträger. Er dient zu Weihnachten als Lichtquelle beim Leuchtertsingen der Schulkinder in der „Lächtschenkirich“, der Lichterkirche, auch Frühkirche genannt. Sie wird nach 1945 vielerorts auf Heiligen Abend vorverlegt. Die Ursprünglichkeit dieses Brauches liegt im Dunkeln. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • der Ijel

    1der Ijel schrieb am 28.12.2008, 19:21 Uhr:
    Bairewaund uch Påppeschjer!

    Diese Beiden Begriffe fallen mir ein
    wenn ich an unseren Lichtert, und an das
    damit verbundene „Bairewaund-haulen“ denke.
    Vom Quem pastores-Singen ganz zu schweigen,
    denn dies ist ja das eigentlich besondere an
    dem Weihnachtsbrauch unserer Dorfgemeinschaft.

    Der Lichtertbrauch hat sich heute fast in allen siebenbürgisch-sächsischen Orten ausgelebt.
    Diese Formulierung ist sehr bescheiden und
    empfindlich vorsichtig gewählt,Frau Rose Schmidt.
    Der Brauch ist so gut wie ausge-storben.
    Wer will ihn wieder beleben ?
    Bescheiden erscheint auch der Name eines
    Volkskundlers unter dem Bild dieses „Lichterts“
    Diese Bescheidenheit ist ein edler Charakterzug.
    Er stellt sich nicht gerne vorne hin, obwohl er es dutzendfach verdient von uns,den Siebenbürger
    Sachsen, geschätzt und beim Namen genannt zu werden.
    Wer macht sich heute noch die Mühe einen
    solchen Lichtert als Original zusammen zu bauen?
    Wo besorgt man das original Glanzpapier?
    Wer drechselt die fehlenden Kerzenhalterchen?
    Wo kriegt man noch Kerzen welche aus reinem
    Bienenwachs gegossen sind?
    Und wo stellt man den Lichtert hin wenn er fertig ist?
    Dies alles sind Fragen die sich der Sammler und Volkskundler stellt, bevor er an die Arbeit geht.
    Zurück zu „Bairewaund“ welches nichts anderes
    bedeutet als Wintergrün.
    „Påpeschjer“ sind in unserem Dialekt knallrote Kirschgrosse Früchte einer bestimmten Schlingpflanze.(Wenn ich nur Botaniker wäre) Google Provinzialwörter.
    Diese Früchtchen sind den Judenkirschen und den
    Physalis sehr ähnlich.
    Sie wuchsen an Weinberghecken zwischen Hagebutten, schlangen sich als Schlingpflanze ziemlich hoch an rauen Akkazien, und es kostete uns gewisse Kletterpartien, geschundene Knie und zerrissene Hosen um an sie ranzukommen.
    Denn sie waren als Schmuck an unseren "Lichterten"
    sehr gefragt.
    Des weiteren erinnere ich mich jetzt spontan auch an „Biest“ eine Sumpfpflanze, vielleicht ist es Binse. Diese wurde Halmweise mit einem Streichholz aufgeschlitzt dabei kam ein weises Mark heraus welches sich gleich zu bizarren Formen schlängelte. Aus diesem zarten Mark verstanden es unsere Mütter, Kunstblumen für unsere Lichtert herzustellen...







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