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10. Januar 2009

Kulturspiegel

"Was für Steine, was für Bauten": Überlegungen zu Jacobis Kirchenburgen-Bildband

Als Denkanstoß und Diskussionsbeitrag will der Autor des nachfolgenden Beitrags, Dr. August Schuller, seine Überlegungen verstanden wissen. Die Reflexionen des vormaligen Stadtpfarrers von Schäßburg sind inspiriert von Peter Jacobis Bildband „Siebenbürgen – Bilder einer Reise. Wehr- und Kirchenburgen. Pelegrin prin Transilvania“, Verlag Wort + Welt + Bild 2007 (siehe Besprechung in der Siebenbürgischen Zeitung). mehr...

Kommentare

Artikel wurde 20 mal kommentiert.

  • Karl

    1Karl schrieb am 10.01.2009, 11:21 Uhr:
    Leider stehen Bundesregierung, Landsmannschaft, EKD und die rumänischen Behörden nicht hinter dem von Dr. Schuller propagierten Grundsatz "Menschen vor Mauern".

    Denn sonst wäre es nicht zum Exodus der dezimierten, desorientierten, desinformierten und manipulierten Reste
    der sb. sächischen Gemeinschaft nach 1990 gekommen.

    Vielleicht wären die Sb. Sachsen auch nach 1970 nicht nach Deutschland ausgewandert, um dort meistens als leicht auszubeutende überangepasste Arbeitskräfte zu enden.

    Und im Zuge der Weiterbildung des "stat unitar roman" waren sicher die meisten rumänischen Entscheider an einer Kontinuität der seit hohenzollerischen Zeiten subversiv betriebenen Assimilierung oder Auswanderung der Sb. Sachsen interessiert.
    Nicht zuletzt hat Rumänien im Kommunismus sehr viel Geld von der Bundesregierung für jeden ausgewanderten Kopf eines Sb. Sachsen erhalten.

    Und die Landsmannschaft hat bei dieser geplanten "beschleunigten Vernichtung der sb.-sächsischen Gemeinschaft" willig mitgemacht - bewusst oder unbewusst- sicher war den meisten LM-Funktionären immer klar, daß dadurch die sb. Sachsen als Menschen ihrer eigenen Mauern, dh. ihrer Kultur, ihrer Heimat d.h. Akzeptanz durch die (andersartigen) Nachbarn und ihrem Selbstverständnis als Sb. Sachse beraubt werden.

    Nicht zuletzt hat die EKD während der Diktatur des Kommunismus in Rumänien sehr wenig für die Sb. Sachsen dort getan - eine klare Positionierung der EKD in dieser Zeit ist mir unbekannt.

    Auf dieser Basis kann ich die bis heute anhaltende Gleichgültigkeit bei der Bundesregierung (streicht immer mehr Mittel für die Sb. Sachsen in Deutschland und Rumänien, LM (Verband- sieht gar keinen Bedarf zu handeln, spricht vom "integrierten deutschen Sb. Sachsen") und rumänischen Entscheidern (in der Tradition der National-Kommunisten stehend) nur verurteilen.

    Denn ohne Sb. Sachsen ist Europa auch ein wenig ärmer, oder?

    Die Kirchen und Mauern in ihrer Heimat werden nun oft meistbietend verkauft, auch dort hat sich eine
    geschäftsbedingte Gleichgültigkeit eingestellt.

    Fremde schätzen nun den Wert der Mauern der Sb. Sachsen höher ein als die Sb. Sachsen das täten.


    [Beitrag am 10.01.2009, 11:31 von Karl geändert]
  • Schreiber

    2Schreiber schrieb am 11.01.2009, 12:01 Uhr:
    Eine ausgesprochen Interessante Sicht auf einen nicht minder interessanten Bildband, der eine deutliche Sprache spricht.

    Dank an Dr. Schuller, wirklich lesenswert.

    (...)
    Ach Karli, Deine Diagnosen...
    Was man selbst nicht kennt oder gehört hat, war nicht, gibt es nicht, darf es nicht gegeben haben? Ist die Welt so einfach?


    [Beitrag am 11.01.2009, 12:17 von Schreiber geändert]
  • Karl

    3Karl schrieb am 11.01.2009, 13:27 Uhr:
    Warum pöbelst Du, Schreiber?
    Von wo weißt gerade Du, der mich nur aus diesem Forum kennt, was ich kenne und gehört habe??

    Stört Dich mein Standpunkt schon wieder und Du willst mich mundtot machen?

    Was meinst Du mit "selbst nicht kennt oder gehört hat- gibt es nicht"?

    Wenn Du was sagen willst, dann zum Thema und indem Du meine Argumente kommentierst - aber nicht wie Du es immer hier tust: mich pauschal zu verurteilen, ohne meine Argumente zu kommentieren...
    diese Diktatur-Denkweise braucht eine deutsche Demokratie nicht, Schreiber...
  • Karl

    4Karl schrieb am 11.01.2009, 13:28 Uhr:
    Und sei doch froh, daß auch ich hier was reinschreibe...
    sonst gibt es ja bald keine Kommentare mehr und
    man kann das Forum auflösen..
  • Schreiber

    5Schreiber schrieb am 11.01.2009, 15:27 Uhr:
    Hallo Karl, Pöbeln ist hier Dein Monopol. Ich habe nicht mehr als eine Zeile Deiner Vermutungen zitiert und Dir als Frage vorgehalten. Du musst nur genau lesen (was oft hilfreich wäre).

    eine klare Positionierung der EKD in dieser Zeit ist Dir unbekannt (schreibst Du) - also hat sie in dieser Zeit nicht viel getan (unterstellst Du).

    So einfach ist es nicht. Genau so wenig wie Deine weiteren Unterstellungen zur angeblichen Wertung der Siebenbürger Sachsen zu den Mauern oder dem "willigen Mitmachen der Landsmannschaft" oder der angeblichen Position von "Bundesregierung, Landsmannschaft, EKD und die rumänischen Behörden". Bei so etwas muss ich wirklich an mir halten, um nicht noch ironischer zu werden.

    Du kommst nicht mit Argumenten sondern mit Vermutungen und Unterstellungen.

    Ich versuche gerne, alles an Vermutungen und Unterstellungen in Deinen Postings zu ignorieren um vielleicht ein Argument zu finden, zu dem ich dann gerne was schreiben würde. Ich werde aber leider nicht oft fündig, Das finde ich schade, weil Du wirklich zu den Vielschreibern zählst und sicherlich interessiert bist.

    Probier mal, einen Beitrag zu schreiben, in welchem Du nicht Vermutungen und Unterstellungen als angebliche Fakten hinstellst sondern mit sachlichen Argumenten untermauerst und möglichst sachlich bleibst. Dann gibt es sicher auch Diskussion. Aber besser im Diskussionsforum und nicht hier, es lenkt nur von dem Artikel ab.

    Herzliche Grüße


    [Beitrag am 11.01.2009, 15:46 von Schreiber geändert]
  • Karl

    6Karl schrieb am 12.01.2009, 09:04 Uhr:
    OK, Schreiber, jetzt verstehe ich Dich schon besser.

    Bzgl. Deinem Vorwurf der Unterstellungen & Vermutungen meinerseits: wenn Du stichhaltige Argumente zB zur Aktivität der EKD in Siebenbürgen während des Kommunismus zum Nutzen der Sb. Sachsen hast, dann warum nennst Du Sie hier nicht?

    Williges Mitmachen der Landsmannschaft heißt für mich:
    zur Auswanderung aus Siebenbürgen immer ermuntert zu haben, ohne aber die Auswanderungswilligen sachlich korrekt zu informieren oder sogar auf die Herausforderungen in Deutschland vorzubereiten.
    Auch in Deutschland wurde in dem Wohnheim, in dem ich mit meiner Familie untergebracht war, von seiten der Landsmannschaft fast nichtsgetan, um die Ausgesiedelten vor Fehlern, Behördenwillkür, Bauernfängern und schlechten Jobs zu bewahren- außer sie auf Konsumfeste einzuladen, wo die vorher Ausgewanderten mit ihrem Mammon protzen konnten, und ansonsten wenig sozialer Zusammenhalt zu spüren war.
    Im Gegenteil: oft waren die Bauernfänger auch in der Landsmannschaft engagiert: zB Versicherungsvertreter, Organisationen von Bällen und sonstigen geldbringenden Tätigkeiten.
    Genauso hat die Bundesregierung die Sb. Sachsen nicht informiert, nicht vorbereitet, und in ihren Anfängen in Deutschland nicht betreut, sondern höchstens durch die Behörden vor Ort sehr oft unfair behandelt.
    Da gibt es viele andere Ausländer, die viel besser betreut werden, gerade weil sie kein Deutsch sprechen, und keine Sb. Sachsen sind bzw. fremder, dh "interessanter" sind als wir.

    Die Rolle der rumänischen Behörden in diesen Zeiten kennen wir zur Genüge--
    Über die EKD weiß ich nur, daß sie auch dafür war, daß die Sb. Sachsen auswandern, und deren Pfarrer hier eine warme Stelle sofort erhalten können.
    Ansonsten weiß ich nichts darüber, daß sie sich auch für die Sb. Sachsen als Menschen und Minderheit eingesetzt hat... bzw sogar etwas in Rumänien erreicht hat, was den Sb. Sachsen guttat.

    Usw usw... über die weiteren Details könnte ich ein Buch schreiben.
    Deine Taktik, daß ich hier meine Argumente zuerst auf den Tisch lege, damit Du diese dann angreifen kannst, kenne ich ja schon....

    Ich erwarte Deine Gegenargumente, und keine weiteren persönlichen Angriffe...

    [Beitrag am 12.01.2009, 09:06 von Karl geändert]
  • der Ijel

    7der Ijel schrieb am 09.02.2009, 13:36 Uhr:
    sollen sie abgetragen werden.??? das übersteigt jede Vorstellungskraft. Das wäre Resignation pur.
    Unmöglich Herr Dr.August Schuller
    Sie haben hier eine schöne Predigt gebracht---
    ist das alles ?"... und was sgen sie hierzu??
    Lk 19, 40 Ich sage euch:
    Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien." - so lassen wir sie doch schreien Herr Schuller. Warum ? weil wir nicht fähig sind den Mund aufzumachen. oder ?
    Der Vergleich mit dem Salomonischen Tempel hinkt, und bringt doch auch einen sekulirisches Motiv in das Geschehen.
    Denn: Das geschmolzene Gold des Tempels ist bei dessen Brand in die Erde zwischen den Steinen hindurchdeflossen. So wurde die Aussage :kein Stein auf dem andern, wortwörtlich zur eindeutigen Realität.
    Sicher werden unsere Steine auch nicht ewig aufeinander liegen bleiben.
    Doch wir sind die nicht die sie Mutwillig zerstören werden.


    [Beitrag am 09.02.2009, 13:55 von der Ijel geändert]
  • der Ijel

    8der Ijel schrieb am 09.02.2009, 15:47 Uhr:
    Richtgstellung :sekularisches motiv, wollte ich sagen.
    Ja wegen dem Gold blieb wörtlich kein Stein auf dem anderen.
    danke
  • Michael_Sibiu

    9Michael_Sibiu schrieb am 12.02.2009, 11:48 Uhr:
    hallo Karl,

    "Über die EKD weiß ich nur, daß sie auch dafür war, daß die Sb. Sachsen auswandern, und deren Pfarrer hier eine warme Stelle sofort erhalten können."

    Das muss ein Missverständniss sein. Denn zumindest ab anfang der achtziger Jahre gab es zwischen der EKD, der Landsmannschaft (meines Wissens nach)und der kirche hier, ein abkommen, das ausgewanderte Pfarrer erst nach vier Jahre eine Pfarrstelle in DE erhalten. Hierdran hat sich die EKD bis zur Aufkündigung irgendwann 1991 durch die Kirche hier, auch gehalten.
    Weiterhin steckten hinter vielen Hilfsaktionen, die in den Jahren vor 1990 gelaufen sind die EKD. U.A. das man bei bestimmten Versandhäusern Pakete nach Rumänien bestellen konnte usw.
    Auch bei der Lobbyarbeit hier hat die EKD sich eng mit der Landsmannschaft abgestimmt und mitgewirkt.
    Ich halte die Vorfürfe einfach für Infam.

    [Beitrag am 12.02.2009, 11:49 von Michael_Sibiu geändert]
  • hein

    10 • hein schrieb am 12.02.2009, 20:09 Uhr:
    Ja, Michael, ich halte Karls Vorwürfe auch für infam.
    Ich kenne Pfarrer, die Taxi gefahren sind, Umschulungen machten, als Religionslehrer arbeiteten; einer von ihnen demonstrierte auf einem Kirchentag, weil er arbeitslos war, und alle hatten eine Familie zu ernähren. Einem Freund sagte man, als er letzteres monierte: "Gehen Sie doch Schuhe putzen."
    Welchem Ingenieuren, Mechaniker, Arzt, etc hat man 3 Jahre lang nach seiner Ausreise verboten, seinen Beruf auszuüben?
    Nach der Wende bat man die Pfarrer, ihre Ausreise doch noch zu verschieben, da sie nun ein Recht auf einen Arbeitsplatz gemäß ihrer Ausbildung hätten. Sie brauchten "nur" ein Kolloquium, eine Art Prüfung, in Hannover abzulegen, um übernommen zu werden. Versprochen hatte das tatsächlich die EKD, aber nicht die Landeskirchen. So hatte man zwar das Recht, sich auf freien Pfarrstellen zu bewerben, aber nicht in allen Landeskirchen. Und die tatsächlich ihre Ausreise verschoben hatten, um in Siebenbürgen einige Jahre mehr zu dienen, nahmen in Kauf, dass sie in D. ankamen, als Rechte und Unterstützungen für Aussiedler reduziert wurden.
    So sieht das aus, Karl, mit dem "warmen Nest" für die Pfarrer.
    Die EKD hat niemals Propaganda gemacht, um irgendjemanden zur Ausreise zu animieren, weder vor, noch nach der Wende. Sie hat aber sehr wohl versucht zu helfen, soweit es möglich war und zwar dort, wo es am nötigsten war, in Siebenbürgen.


    [Beitrag am 12.02.2009, 20:13 von hein geändert]

    [Beitrag am 12.02.2009, 20:14 von hein geändert]
  • schully

    11schully schrieb am 13.02.2009, 07:04 Uhr:
    zitat hein: "Die EKD ...hat aber sehr wohl versucht zu helfen, soweit es möglich war und zwar dort, wo es am nötigsten war, in Siebenbürgen."
    mit betonung auf "versucht". Sie hat den pfarrern und ihren familien geholfen, die waren immer gut angezogen und auch sonst bestens versorgt. mir ist kein fall bekannt, wo pfarrer schlange gestanden sind, um grundnahrungsmittel zu besorgen. wohl aber fälle, wo es an nichts mangelte, dank der ekd. ich hatte immer den eindruck, sie lebten in einer eigenen welt.
    und dass sie in deutschland nicht mehr "härr vueter und frä mother" sind, dass sie auf ihre privilegien verzichten müssen, das trifft sie natürlich hart, das glaube ich.
    servus
  • hein

    12 • hein schrieb am 13.02.2009, 10:39 Uhr:
    Hallo Schully, du hältst die EKD wohl für einen Gebrauchtwarenhandel mit Markthalle. Google mal.
    Die Pfarrer hatten auch ihre Freunde im Ausland, manchmal sogar alle! Verwandte und das "Herr-Vater-und Frau-Mutter"-Gehabe wurde ihnen oft von den Dorfgemeinschaften aufgezwängt.
    Manchmal überlege ich, wenn der Kommunismus die Leute nicht enteignet hätte- da würden sich manche missgünstige und neidische Sachsen jetzt das Leben schwer machen mit Erbschaftsprozessen, Erbstreitigkeiten und übler Nachrede. Wenn sie sich schon nicht mal die Butter, pardon, die Rama auf dem Brot gönnen.
  • schully

    13schully schrieb am 13.02.2009, 11:54 Uhr:
    die ev. kirche in rumänien war für mich in den letzten 20 jahren nicht das, als was sie sich gerne ausgibt: der anwalt und vertreter des sachsentums. sie hat sich mit dem regime arrangiert und selber nicht mehr an eine wende geglaubt. sie wurde uns, den "schäfchen", fremd.
    beispiel: die "bekehrten". ich entschuldige mich für den ausdruck, aber ich kenne die genaue bezeichnung ihrer glaubensgemeinschaft8en) nicht.
    die kinder gingen gerne hin, am sonntag nachmittag. hier wurde gespielt, gesungen, und ein geschenk gab es auch immer ( aus deutschland). im konfirmandenunterricht der ev. kirche gab es prügel (z.b. pfarrer Schaser). familien mit vielen kindern nahmen dieses angebot der "bekehrten" gerne an, es linderte ein wenig ihre not.
    auch hielten sie (und halten noch!) zusammen, nach der wende flüchteten sie nicht alle (z.b. in Urwegen).
    was die kirche im verborgenen für uns tat,
    weiss ich nicht. ich sage nur: für mich war sie eine staatliche institution, die sich von anderen nicht unterschied.
    servus
  • Michael_Sibiu

    14Michael_Sibiu schrieb am 13.02.2009, 15:35 Uhr:
    Hallo Schully,

    ich kann natürlich nicht für alle Gemeinden sprechen, aber ich weiss, das es nicht überall so war. Aber manchmal mit Sicherheit so empfunden wurde.
    Aber aus Erzählungen der Kollegen meiner Frau weiss ich, das es für diese nicht immer einfach war, den Mittelweg zwischen "die Gemeinde hüten" und den "Staatsauftrag" zu finden.
    Auch möchte ich nicht bestreiten, das es solche und solche gab. Aber: Ich denke die Mehrheit der Pfarrer haben immer im Glauben gehandelt, das beste für ihre Gemeinde zu tun.
    Auch darf man nicht vergessen, das es solche und solche Gemeinden gab. Wir merken das immer wieder, wenn wir über die Lande fahren, und meine Frau predigt. In einigen Gemeinden kannst Du schon nach einer Std. spüren, das es nicht immer einfach war, hier Pfarrer zu sein.

    Ich konnte ziemlich genau ein Jahr vor der Revolution, mit Bischoff Klein ein Gespräch führen und ich kann Dir sagen, das er sicht nicht mit dem Regime arrangiert hat. Was er getan hat, war das was er als Bischoff tun musste: Den Kontakt zum Staat gehalten und einige seiner Pfarrer oft genug vor der Verhaftung bewahrt. Aber er hat dem Kaiser gegeben, was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist. Das die Wende so schnell kommen würde, das hat er mit Sicherheit nicht vorrausgesehen. Aber da war er schliesslich nicht alleine.
    Fazit: Ich denke, das Du, bedauerlicherweise, ein Negativerlebniss hattest, das aber meiner Ansicht nicht Beispielhaft war, für die Mehrheit des Kirchenvolkes. Und das stelle ich fest, nachdem ich hier seit 16 Jahre lebe und viele Gespräche in dieser, unserer Kirche geführt habe.

    [Beitrag am 13.02.2009, 15:38 von Michael_Sibiu geändert]

    [Beitrag am 13.02.2009, 15:39 von Michael_Sibiu geändert]

    [Beitrag am 13.02.2009, 15:40 von Michael_Sibiu geändert]
  • schully

    15schully schrieb am 13.02.2009, 21:46 Uhr:
    hallo, Michael, warum aus erzählungen der kollegen Deiner frau? hast Du es nicht selber erlebt?
    dann stelle bitte den kollegen eine einfache frage: warum gab es regelrechte pfarrerdynastien in siebenbürgen? wenn der opa, vater, schwiegervater oder ein fürsprecher pfarrer war, standen Deine chancen nicht schlecht, auch pfarrer zu werden. ich kenne auch solche fälle, werde aber keine namen nennen, mit einigen bin ich bekannt. gelinde ausgedrückt.
    in anderen bereichen hieß es "pile haben".
    und was das negativerlebnis betrifft, glaube mir: zumindest in hermannstadt, aber auch in anderen städten ( z.b. Mühlbach) haben die pfarrer auch die jungs verprügelt, sie haben spenden bevorzugt an freunde und bekannte verteilt usw.
    ich verurteile auch niemanden, es war eine schwere zeit und jeder musste sehen, wo er bleibt.
    aber die kirche unterschied sich durch nichts von anderen kommunistischen institutionen. da können ihre vertreter jetzt und hier erzählen was sie wollen.
    servus
  • gloria

    16gloria schrieb am 14.02.2009, 13:59 Uhr:
    @schully
    Ich muss vehement Ihren Aussagen wiedersprechen:im Schäßburger Bezirk kenne ich mindestens 7 Pfarrer die wirklich alles für ihre Gemeinden getan haben.Pfarrer Waedt,leider schon verstorben hat im Schäßburger Bezirk unter äusserst schweren Verhältnissen eine rege Kirchengemeinde geführt,die Nachbargemeinden Peschendorf,Kreisch Malmkrog,Rauhtal,Neudorf usw miteinbezogen.Nach seiner Ausreise hat er viele schwere Jahre in festem Glauben in der neuen Heimat verlebt.Erst Krankenhausseelsorger,nachher Pfarrer in Burbach hat er sehr viel für uns ,damals noch in -siebenbürgen getan.Unter großen Gefahren Bibel, Bücher aber auch viele Pakete mit Lebensmittel geschickt-zu einer Zeit wo in Rumänien kein Gramm Schokolade oder Kaffee zu kaufen war.Genau so haben es viele,viele andere Pfarrer getan und tun es bis heute noch.Bin selber aus einer einfachen Bauersfamilie,Hab keine Pfarrer in der Verwandtschaft,aber was recht ist muss recht bleiben.Auch gibt es heute hier und heute wunderbare Pfarrer,z.Bsp.Pfr.Waedt jun.Pfr.Rehner(Nürnberg),Pfr,Franchy(Drabenderhöhe)Pfarrer Halmen(Diaspora Schäßburg)Die Freikirchen(Bekehrten) haben leider genau das getrieben was Sie der evangelische Kirche ankreiden.Auf Menschenfang haben die "Bekehrten"mit den primitivsten Methoden um Mitglieder geworben(Geld und Sachspenden) und tun es auch heute noch hier in Deutschland und in Siebenbürgen.Wenn schwere Schicksalsschläge eine Familie trafen,waren immer "Bekehrten" zur Stelle um schnell geheuchelte Hilfsbereitschaft zu zeigen ..in der Hoffnung eine oder mehr Personen rüberzuziehen.Genau das was Sie den Pfarrern zum Vorwurf machen:auf Ordnung und Disziplin achten,genau das haben viele Menschen sehr bewundert und gutgeheissen.Stellen Sie sich mal vor ein Dorfpfarrer hätte nicht durchgegriffen,bei 10-15 Konfirmanden, die alles andere im Kopf hatten nur nicht lernen..oft nue vier Klassen deutsch absolviert hatten..Es wäre angebracht sich bei allen Pfarrern zu entschuldigen,diejenigen die sich versündigt haben werden ihre gerechte Strafe erhalten -aber nicht von Ihnen-Gott sei Dank !!

    [Beitrag am 14.02.2009, 14:11 von gloria geändert]
  • gloria

    17gloria schrieb am 14.02.2009, 14:19 Uhr:
    @Karl
    "Williges Mitmachen der Landsmannschaft heißt für mich:
    zur Auswanderung aus Siebenbürgen immer ermuntert zu haben, ohne aber die Auswanderungswilligen sachlich korrekt zu informieren oder sogar auf die Herausforderungen in Deutschland vorzubereiten"
    Leider muss ich noch einmal auf Ihre Schreiberei eingehen:
    Genau für dieses Wirken der Landsmannschaft,der Regierung Deutschlands sind wir sehr froh.Was erwarten Sie eigentlich immer von anderen ??Mit einfachen Worten gesagt:Wir,meine Familie,viele Freunde im Alter von 20-80 Jahren, blicken dankbar auf unsere Vertreter und freuen uns dass sie damals so gehandelt haben und heute auch.Ohne Hilfe,auch diplomatische Hilfe, wären wir heut nicht in dieser glücklichen Situation Bürger Europas,deutsche Bürger und gebürtige Siebenbürger Sachsen zu sein.
    Was Mauern und Steine bedeuten,muss man genau differenziert betrachtn und auf einzelne Schicksale achten,nicht Kraut mit Rüben mischen.Wie unsere Väter,damals im 12, Jahrhundert bestimmt auch mit Zweifeln leben mussten,ob ihre Entscheidung in ein fernes Land nach Osten zu ziehen , richtig oder falsch war-genaus so müssen wir damit leben und solche Exemplare wie Sie es sind können auch nichts ändern mit ewigem Jammern und Klagen.Also lieber mal die Bibel zur Hand nehmen und lesen:"So bleiben Glaube,Hoffnung ,Liebe aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
    Heute ist der Tag der Liebenden ,Valentinstag,vielleicht lassen Sie sich mal darauf ein das Ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten.Viel Glück und gutes Gelingen!!

    [Beitrag am 14.02.2009, 14:25 von gloria geändert]
  • der Ijel

    18der Ijel schrieb am 14.02.2009, 14:56 Uhr:
    Vorfürfe ??? ----- Infam ????--------
    weder noch. Karl mein Lieber,wir können in die Geschichte nicht zurückgreifen.
    Der kalte Krieg hat ein hartes Wort gesprochen und seine Opfer verlangt. Auch wenn es hundert %ig stimmt was Du sagst, bringen die Vorwürfe nichts-----------
    Überlegen tät sich lohnen : Wodurch, auf welche Weise kann man einiges von dem verdorbenen Brei wieder gut machen ? Mache Du doch endlich einen Konzeptvorschlag.
    Politik, Wirtschaft und Tourismus ist gefragt.Kultur hinkt leider immer hinterher.
  • motheis

    19 • motheis schrieb am 15.02.2009, 02:04 Uhr:
    Schully hat recht. Die Pfarrer waren eine Kaste für sich, die nur auf ihr eigenes Wohl bedacht waren und ich habe selbst erlebt wie Konfirmanden wegen Lappalien von Geistlichen brutal verprügelt wurden. Diese Kaste hat immer gut gelebt, nie Not leiden müssen, sie waren keinerlei Gefahren ausgesetzt weder hier im Westen, noch in Siebenbürgen. Wenn jemand Not gelitten hat, dann waren das andere, bestimmt nicht die Pfarrer der evangelischen Kirche. Und wenn ein Maschinenbau-Ingenieur hier am Anfang Gemüse waschen musste um sein Brot zu verdienen, ein Arzt Taxi fuhr, warum sollte ein Pfarrer nicht auch durch seiner Hände Arbeit seinen Lebensunterhalt bestreiten?
    Schully hat recht, die Kirche war nichts anderes als eine Institution die dem Regime treue Dienste leistete und die Pfarrer willige Exekutanten. Es mag hie und da auch Ausnahmen gegeben haben aber mir ist keine bekannt.
  • renite

    20renite schrieb am 18.02.2009, 21:46 Uhr:
    allgemeine aussagen taugen nicht.
    es gab bestimmt pfarrer die fragwürdig sind, bitte nicht alle in einen topf werfen.
    seit wir einen in der familie haben weiß ich unter welchem druck sie im kommunismus gestanden waren. als die ajutore kamen fingen die zankerein an weil niemand dem anderen was gönnte. und die unzufriedenen die schuld dem pfarrer gaben

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