2. Juni 2004

Landlertreffen in Bad Goisern

Liebe Landsleute aus Großau, Großpold und Neppendorf: Zur Gedenkfeier „270 Jahre seit der ersten Transmigration aus dem Salzkammergut nach Siebenbürgen“ laden wir für den 14./15. August 2004 nach Bad Goisern ein.
In diesem Jahr jährt sich zum 270. Mal der Zeitpunkt der ersten Transmigration (Deportation) von Protestanten aus dem Salzkammergut nach Siebenbürgen. Da die Deportation dieser Menschen mit unbeschreiblicher Härte erfolgte, stehen wir selbst nach so vielen Jahren noch fassungs- und auch sprachlos vor dem furchtbaren persönlichen Schicksal, das jeder Einzelne von ihnen erlitten hat. Gewaltsam wurden sie ihren Familien entrissen, von ihren Kindern getrennt und ihrer angestammten Heimat beraubt und teils auch in Ketten in ein etwa 1000 km weiter östlich liegendes fremdes Land gebracht. Nur, weil sie ihrem evangelisch-lutherischen Glauben und ihrem ganz persönlichen Verständnis von der Freiheit des Glaubens treu bleiben wollten. Heute, nach 270 Jahren, können wir mit Stolz und auch Bewunderung dieser Menschen gedenken, die ihre Glaubensstärke und Seelengröße der brutalen Macht von Staat und Staatskirche entgegenstellten und diese letztendlich auch überwanden. Dieses harte Schicksal unserer landlerischen Vorfahren wurde natürlich zur Voraussetzung und zum Ausgangspunkt unseres eigenen Schicksals und mithin der gesellschaftlichen Entwicklung der drei Gemeinden Neppendorf, Großau und Großpold. In sehr vielen sächsischen und landlerischen Familien "durchkreuzte" irgendwann eine Stammmutter oder ein Stammvater der „anderen Art“ die Ahnenreihe. Deshalb sollten wir auch miteinander, Landler und Sachsen von Neppendorf, Großau und Großpold, gemeinsam dieses Ereignisses gedenken. Dazu werden ausdrücklich alle ehemaligen Bewohner obiger Gemeinden zu dieser Gedenkfeier „270 Jahre seit der ersten Transmigration aus dem Salzkammergut nach Siebenbürgen“ am 14./15. August in Bad Goisern eingeladen.

Wir danken Herrn Pfarrer Mathias Stieger (Großau) sehr herzlich, dass er die Initiative ergriff und für diese Gedenkfeier einen Termin finden und ein Festprogramm zusammenstellen konnte, mit Hilfe und in Zusammenarbeit mit Herrn Kurator Kefer und Frau Zauner aus Bad Goisern. Auch Letzteren gilt unser herzlicher Dank. Die detaillierte Programmgestaltung mit den konkreten Beiträgen der einzelnen Gemeinden wird beim Treffen am 5. Juni in Augsburg festgelegt. Es sollen ruhige und besinnliche Gedenkveranstaltungen werden. Dazu bietet die evangelische Kirche in Goisern an beiden Tagen einen würdigen Rahmen. Im geselligen Teil des Treffens wird allen Teilnehmern die Gelegenheit geboten, alte Bekanntschaften aufzufrischen oder mit alteingesessenen Bürgern von Bad Goisern interessante Gespräche zu führen.

Das Programm: Samstag (14. August) Anreise. Um 17.00 Uhr Festveranstaltung in der evangelisch-lutherischen Kirche Goisern mit Grußworten seitens der politischen und kirchlichen Vertreter von Goisern. Danach Kurzvorträge von Vertretern der Gemeinde Goisern und den drei Landlergemeinden mit musikalischer Umrahmung. Um 20.00 Uhr gemütliches Beisammensein bei Musik und Tanz im Vereinswirtssaal Bad Goisern. Frau Zauner und ihr Team werden uns gut verpflegen. Sonntag, den 15. August: 9.00 Uhr Festgottesdienst. Um 14.00 Uhr, nach dem Mittagessen, Wanderung zum Predigtstuhl, zu jenem Ort, wo sich unsere Ahnen im Glauben geheim getroffen haben, um das "reine" Wort Gottes zu hören. Die Führung und eine Kurzandacht übernimmt ein Vertreter der Kirche aus Goisern. Für diejenigen, die diesen Weg von ca. zwei Stunden nicht mitgehen können, gibt es ein schönes Angebot auf der leicht erreichbaren Rossmoos–Alm.

Bitte reservieren Sie sich schnellstens ein Zimmer (Tourismusverband Bad Goisern, Martina Otol, Telefon: (0 61 35) 83 29 (Vorwahl für Österreich: 00 43), E-Mail: info@inneres-salzkammergut.at. Selbstverständlich wird das Landlermuseum in Bad Goisern entsprechende Öffnungszeiten anbieten, damit wir und unsere Kinder auch diesbezüglich unsere alte Heimat erleben können.

Eva Hoffmann, Christa Wandschneider
Georg Kramer, Frank Schartner

Schlagwörter: Landler

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