25. März 2005

Landsmannschaft in Österreich wird "Bundesverband"

In der Bundesausschusssitzung und der Generalversammlung vom 12. März 2005 in Wels haben die österreichischen Siebenbürger Sachsen folgende Beschlüsse gefasst:
a) Statuten- und Namensänderung unseres Vereines von "Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Österreich" in "Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich".

b) Vorlage zu unserem Selbst- und Geschichtsverständnis. Auf Wunsch unserer Verantwortlichen wurde die Vorlage ausgearbeitet. Im Heimatpolitischen Ausschuss werden wir die Vorlage vervollständigen. Über die APA (Österreichische Presse Agentur) soll sie den Medien zur Verfügung gestellt und auf unserer Homepage allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Damit möchten wir dem leidigen Vorurteil entgegentreten, der VLÖ und auch unsere Vereine seien "Rechtsradikale" oder gehörten ideologisch ins "rechte Eck". Wir hoffen, dass die 60 Jahre Nachkriegsgeschichte und unsere Bewährung und allgemeine Wertschätzung in Österreich endlich das festgefahrene Vorurteile aus der Welt schafft.

c) Die im Bundesverband vertretenen Verbände der Siebenbürger Sachsen in Österreich (1 700 Mitglieder) übernehmen die Patenschaft für unsere Landsleute in Nordsiebenbürgen.

Entstehungsgeschichte:

Auf Anstoß des oberösterreichischen Landesvorsitzenden Konsulent Hans Waretzi haben wir über neue, effektive Wege der Hilfe nach Siebenbürgen nachgedacht . Der Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, Dr. Paul Jürgen Porr, ließ von den beiden Zentrumsforen in Bistritz (Vorsitzender: Eckehard Zaig) und Sächsisch Regen (Vorsitzender: Robert Zajzon) das Projekt: "Hilfe die sicher ankommt" 2006 ausarbeiten. Anhand dieser Vorlage wurde unser "Patenschaftsprojekt" erarbeitet. Das Projejt wurde zur Kenntnisnahme dem Föderationsvorsitzenden und Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr, sowie dem Vorsitzenden des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen, Peter Pastior, vorgelegt. Die Generalversammlung unseres Bundesverbandes hat es einstimmig angenommen. Damit soll die existenzielle Not der alten, vereinsamten, verarmten und hilfsbedürftigen Landsleute gelindert werden. Dieses Projekt stellt eine Herausforderung dar, welche wir nur bewältigen können, wenn wir zu Opfern bereit sind und alle unsere Vereine es im christlichen Geist der Nächstenliebe mittragen.

Beschreibung unseres Sozialprojektes:
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Vorausgesetzt, die Zentrumsforen und die Evangelische Kirche stimmen diesem Projekt zu, möchten wir:

1) für die Jahre 2005-2010 unsere bedürftigen Landsleute in Nordsiebenbürgen mit einer jährlichen Finanzhilfe von 10 000 (zehntausend) Euro unterstützen. Nordsiebenbürgen wurde gewählt, weil es das Ursprungsland der Mehrzahl unserer Mitglieder ist, viele persönliche Kontakte existieren und uns auch zahlenmäßig mit 693 Mitgliedern nicht überfordert.

2) Die Übernahme der Patenschaft für Nordsiebenbürgen kann das Sozialwerk in München entlasten und für die Betreuung Südsiebenbürgens mit den restlichen 16 Zentrumsforen und Kirchengemeinden mit etwa 14 000 Mitgliedern freisetzen.

3) Diese Unterstützung wird in zwei gleichen Raten a 5 000 Euro wie folgt zugeteilt: 3 340 Euro für Bistritz (mit 451 Mitgliedern) und 1 660 Euro für Sächsisch Regen (mit 242 Mitgliedern). Die Raten werden zu Jahresanfang und zur Jahresmitte, nach der jeweiligen Abrechnung, überwiesen.

4) Die konkrete, personenbezogene Hilfe vor Ort leisten die Foren, Kirche und ihre Mitarbeiter. Verantwortlich für die Abwicklung und Abrechnung sind die Forumsvorsitzenden, die die Hilfen anhand der aktuellen Personenlisten zuteilen und abrechnen. Da es eine begrenzte, zweckgewidmete finanzielle Hilfe ist, müssen die Foren und Evangelischen Kirchengemeinden vor Ort in Absprache Prioritäten in der Betreuung setzen. Es können damit wirklich nur die notwendigen Hilfen geleistet werden, wobei folgende objektive Faktoren zu berücksichtigen sind: Alter, Krankheit, Gebrechlichkeit, familiäre Situation... Es ist sinnvoller, einigen wirklich Bedürftigen großzügig zu helfen, statt vielen nach dem Gießkannenprinzip ein wenig zu helfen!

5) Die Hilfeleistung aus den zur Verfügung gestellten Mitteln beschränkt sich auf unsere bedürftigen Landsleute, ihre medizinische Versorgung und die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Es geht unserer Meinung nach nicht um eine unverantwortliche Bevorzugung der siebenbürgisch-sächsischen Landsleute, sondern wir tragen damit der Tatsache Rechnung, dass die sie einst tragende Gemeinschaft und Nachbarschaft verloren gingen! Für unsere ungarischen und rumänischen Geschwister soll ihre intakte Gemeinschaft und Nachbarschaftshilfe einspringen.

6) Seitens Österreichs sind die Ansprechpartner und Verantwortlichen des Projektes: Bundesbeauftragter und Vereinsobmann von Vöcklabruck und Sozialreferent in Ooberösterreich, Johann Haitchi, A-4880 Vöcklabruck, Agerbogenstrasse 4, Telefon und Fax: (00 43) 76 72-2 43 13; Bundesbeauftragter Michael Anders-Kraus, A-1210 Wien, Iselgasse 1-3, Telefon: (00 43) 1-2 94 87 53; Bundesobmann Fachinspektor Mag. Volker Petri, A-4863 Seewalchen a.A., Haidach 44, Telefon und Fax: (00 43) 76 62-49 45.

7) Wir sind fest überzeugt, dass dieses Projekt die persönlichen Kontakte stärken, Vereine und Nachbarschaften motivieren, die Übernahme konkreter Patenschaften ermöglichen und zusätzliche Hilfen erschließen wird. Auch sehe ich die nordsiebenbürgischen Heimatortsgemeinschaften herausgefordert. Die Konzentration auf Nordsiebenbürgen führt zu einer übersichtlichen, effektiven Hilfe und ich hoffe auch zur Solidarisierung aller unserer Vereine.

8) Finanzierung:
Bundesverband und Landesverband Oberösterreich je 2 500 Euro fix; Vereine, Nachbarschaften 2 000 Euro. Evangelische Kirchen, Pfarrämter, zudem Heimatortsgemeinschaften (Anfrage) und andere Sponsoren. Auch bei der ATS und den Siebenbürger Sachsen in Kanada wurde angefragt.

Volker Petri , Bundesobmann

Schlagwörter: Verbandspolitik

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